Mehr als zwei Milliarden neue 100- und 200-Euro-Scheine bringen die Notenbanken derzeit im Euroraum unters Volk. Die Währungshüter haben für die Hunderter und Zweihunderter neue Sicherheitsmerkmale ausgetüftelt, sodass die Geldscheine schwerer zu fälschen sind.
11.09.2019 | 10:55 Uhr von «Simone Gröneweg»
Die Deutschen gelten als bargeldbegeisterte Nation, die sich
gern mit frischen Scheinen eindeckt. Das geschieht natürlich oft am
Geldautomaten. Dort können die Bankkunden
zu jeder Tages- und Nachtzeit frisches Geld holen. Die Geräte fallen
hierzulande jedoch zusehends dem Spardiktat der Banken und Sparkassen zum
Opfer.
In den vergangenen drei Jahren ist jeder 20. Geldautomat in Deutschland verschwunden, rechnete kürzlich das Analysehaus Barkow Consulting vor. Als Basis nutzten die Analysten Daten des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (siehe Grafik).
Quelle: €uro am Sonntag
Demnach sank die Zahl der Automaten im Jahr 2018 um ein Prozent auf 57 763 Stück. Zwar schwächte sich der Rückgang zuletzt etwas ab — 2016 lag der Schwund demnach bei 1,8 Prozent, 2017 sogar bei 2,8 Prozent —, doch es bleibt bei der negativen Tendenz. Die Daten unterscheiden sich etwas von der Statistik der Deutschen Bundesbank, die für 2017 mit 57 967 etwas weniger Geldautomaten auswies als Barkow. Die Bundesbank hat für 2018 noch keine Zahlen dazu vorgelegt.
Der Schrumpfkurs bei den Geldautomaten liegt im Wesentlichen darin begründet, dass die Zahl der Bankfilialen zurückgeht. Die Banken müssen sparen. Die Verbraucher können dafür mittlerweile auch Bargeld an der Supermarktkasse abheben. Das ist bei vielen Anbietern möglich, wenn der Kunde zuvor für eine bestimmte Summe eingekauft hat.
Zudem zahlen immer mehr Menschen mit Karte. Es scheint also, als distanziere sich selbst die bargeldverliebte Nation Deutschland allmählich etwas von den Münzen und Scheinen. Allerdings: Vielleicht wecken die neuen Einhunderter und Zweihunderter das Interesse am Bargeld wieder.
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