Die DekaBank hat ihr Wirtschaftliches Ergebnis in den ersten sechs Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt.
27.08.2021 | 07:20 Uhr von «Jörn Kränicke»
Per Ende Juni liegt es bei 343 Mio. Euro (1.
Halbjahr 2020: 162,5 Mio. Euro). Es übertrifft damit auch deutlich das
vergleichbare Ergebnis vor der Corona-Pandemie (1. Halbjahr 2019: 223
Mio. Euro). Zurückzuführen ist dies vor allem auf ein starkes
Provisionsergebnis und einen deutlich geringeren Risikovorsorgebedarf.
Zudem wurden gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 marktbedingt hohe
versicherungsmathematische Gewinne bei den Pensionsrückstellungen
erzielt.
Privatkunden kaufen kräftig Aktienfonds
Einen kräftigen Nachfrageschub gab es seitens der
Privatkunden: Hier lag die Nettovertriebsleistung mit 11,0 Mrd. Euro um
60 Prozent über dem Vorjahr (6,9 Mrd. Euro). Hauptabsatzträger im
Privatkundengeschäft waren Aktienfonds (3,6 Mrd. Euro), Immobilienfonds
(1,5 Mrd. Euro) und Zertifikate (3,4 Mrd. Euro). 18 Prozent des
Neugeschäfts flossen in Nachhaltigkeitsfonds.
Anzahl der Sparpläne steigt um 68 Prozent
Die Privatanleger
setzten im ersten Halbjahr erneut stark auf das regelmäßige
Wertpapiersparen: In den ersten sechs Monaten 2021 schlossen sie netto
mehr als 590.000 neue Wertpapiersparpläne ab, ein Plus von rund 68
Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (rund 350.000
Sparpläne). Damit wurden allein in den letzten zwölf Monaten netto rund
eine Million zusätzliche Sparpläne abgeschlossen. Der Gesamtbestand an
Sparplänen erhöhte sich hierdurch per Ende Juni 2021 auf rund 6,4
Millionen Verträge.
Absatz steigt in zweistelliger Milliardenhöhe
Das Geschäft mit institutionellen Kunden
belief sich im ersten Halbjahr auf netto 2,5 Mrd. Euro (7,5 Mrd. Euro)
und war damit trotz des erwarteten und früher im Jahr bereits
angekündigten Abflusses eines institutionellen Einzelmandates in hoher
einstelliger Milliardenhöhe klar positiv. Die Gesamt-Nettovertriebsleistung
der Deka-Gruppe lag im ersten Halbjahr 2021 damit erneut in
zweistelliger Milliardenhöhe, konnte mit 13,6 Mrd. Euro jedoch aufgrund
des Einmaleffekts im institutionellen Geschäft nicht ganz den Wert des
Vorjahreszeitraums (14,5 Mrd. Euro) erreichen.
Das verwaltete Vermögen steigt auf knapp 370 Milliarden Euro
Die Total Assets
der Deka-Gruppe stiegen per Ende Juni auf 368,3 Mrd. Euro (Ende 2020:
339,2 Mrd. Euro). Ursächlich dafür waren die positive
Nettovertriebsleistung, eine gute Wertentwicklung für die Kunden sowie
der Erwerb des quantitativen Asset Managers IQAM Invest GmbH (Zufluss
von rund 7 Mrd. Euro).
Das Provisionsergebnis legt um 28 Prozent zu
Aufgrund des kräftigen Wachstums der Total Assets stieg das Provisionsergebnis
auf 738 Mio. Euro und lag damit 28 Prozent über dem Vergleichswert des
Vorjahres (577 Mio. Euro). Mit 80 Prozent ist das Provisionsergebnis
weiterhin die wesentliche Ertragskomponente. Das Zinsergebnis
in Höhe von 75 Mio. Euro konnte den Vorjahreswert von 97 Mio. Euro
dagegen nicht erreichen. Der Grund hierfür war vor allem die im Jahr
2020 durchgeführte Optimierung der eigenen Wertpapieranlagen. Im Kredit- und Wertpapiergeschäft
wurden 18 Mio. Euro Risikovorsorge aufgelöst. Im ersten Halbjahr 2020
war die Risikovorsorge aufgrund der Corona-Krise noch erhöht worden (-69
Mio. Euro).
Das Finanzergebnis sinkt
Das Finanzergebnis sank insgesamt auf 25 Mio. Euro (1. Halbjahr 2020: 178 Mio. Euro). Das Finanzergebnis aus Handelsbuch-Beständen blieb trotz der guten Emissionstätigkeit mit 134 Mio. Euro um 12 Prozent hinter dem Vorjahreswert (152 Mio. Euro) zurück. Das Finanzergebnis aus Bankbuch-Beständen belief sich auf -109 Mio. Euro (26 Mio. Euro). Ursächlich hierfür ist die Erhöhung der pauschalen Vorsorge für potenzielle Risiken um 105 Mio. Euro (50 Mio. Euro). Im Vorjahr waren durch die Entwicklung der Renditeabstände deutliche positive Bewertungseffekte zu verzeichnen. Die Bildung und Auflösung des pauschalen Vorsorgebetrags findet im Wirtschaftlichen Ergebnis außerhalb der IFRS-GuV und ohne konkrete Zuordnung auf die Geschäftsfelder Berücksichtigung.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis steigt
Das Sonstige betriebliche Ergebnis
stieg auf 72 Mio. Euro (-24 Mio. Euro). Darin enthalten sind
versicherungsmathematische Gewinne bei Pensionsrückstellungen in Höhe
von 105 Mio. Euro. Positiv wirkten sich hier der Anstieg des
Rechnungszinses auf 1,05 Prozent (Ende 2020: 0,70 Prozent) und ein
marktbedingt höheres Planungsvermögen aus. Im vergleichbaren
Vorjahreszeitraum waren versicherungsmathematische Verluste in Höhe von
-19 Mio. Euro angefallen. Diese Effekte sind in der IFRS-GuV nicht
enthalten, weil sie direkt über das Eigenkapital gebucht werden. Im
Wirtschaftlichen Ergebnis der Deka werden sie jedoch berücksichtigt.
Die Erträge insgesamt steigen um 23 Prozent
Die Erträge insgesamt lagen mit 928 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2021 um 23 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert (758 Mio. Euro).
Die Aufwendungen sinken leicht
Die Aufwendungen sanken
im Vergleich zum Vorjahr auf 585 Mio. Euro (596 Mio. Euro). Darin
enthalten sind bereits der volle Jahreswert der Bankenabgabe sowie der
Beitrag zur Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen in Höhe
von insgesamt 80 Mio. Euro. Trotz einer spürbar gestiegenen
Bankenabgabe lagen die Aufwendungen 1,7 Prozent unter dem Wert des
ersten Halbjahres 2020.
Die Rentabilität steigt
Das Aufwands-Ertrags-Verhältnis lag bei 64,6 Prozent (1. Halbjahr 2020: 69,4 Prozent). Die bilanzielle Eigenkapitalrentabilität (vor Steuern) betrug 13,5 Prozent (6,6 Prozent). Die Finanz- und Vermögenslage der Deka-Gruppe ist weiterhin solide.
Die harte Kernkapitalquote nimmt zu
Die harte Kernkapitalquote belief sich zur Jahresmitte auf 15,3 Prozent (Ende 2020: 14,2 Prozent) und übertraf damit deutlich die aufsichtsrechtliche Anforderung. Die Liquidity Coverage Ratio der Deka-Gruppe betrug 149,7 Prozent (185,6 Prozent) und lag damit weiterhin deutlich oberhalb der Mindestanforderung von 100 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die Deka ein sehr gutes Ergebnis
Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die Deka auf Basis der aktuellen Markt- und Geschäftsentwicklung ein Wirtschaftliches Ergebnis, das zwischen 20 bis 40 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre (Durchschnitt rund 400 Mio. Euro) liegen dürfte.
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