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Banken sterben

Bild: pixabay
Banken

Digitalisierung und Zinsniveau machen deutschen Kreditinstituten zu schaffen. Die Zahl der Kreditinstitute sowie der Filialbestand sinkt erneut. Eine Branche schrumpft.

07.06.2018 | 14:49 Uhr von «Dominik Weiss»

Nicht nur die Deutsche Bank hat im aktuellen Marktumfeld schwer zu kämpfen. Wie ihr geht es vielen Kredithäusern. Wie aus dem aktuellen Bankstellenbericht der Deutschen Bundesbank hervorgeht, setzt sich die Konsolidierung im Bankensektor weiter fort und bestätigt den Trend der letzten Jahre. Im Jahr 2017 sank die Zahl der Kreditinstitute netto um 65 auf jetzt 1.823. Das entspricht einem Rückgang von 3,4% gegenüber dem Vorjahr. Ebenfalls stark rückläufig war die Zahl der Filialen. Bundesweit schlossen die Banken 1.900 Filialen - ein Minus von 5,8%. 

Konsolidierungsdruck wächst

Ursache für das Bankensterben ist, nach Ansicht von Bundesbankvorstand Joachim Würmeling, das schwierigen Marktumfeld. Das anhaltend niedrige Zinsniveau sowie die Herausforderungen des Wettbewerbsumfeld zwinge die Institute zu Kosteneinsparungen, sagt Würmeling. „Insbesondere für kleinere und mittlere Banken ist deshalb der Druck zum Zusammenschluss zu größeren Einheiten gestiegen“.

Diese Annahme wird durch die Zahl der Fusionen gestützt. Knapp drei Viertel der Bankschließungen sind auf Fusionen zurückzuführen. 84 Kreditinstitute schlossen 2017 ihre Pforten. Von den Abgängen beruhten 57 auf Verschmelzungen von Genossenschaftsbanken, 13 auf Zusammenschlüsse von Sparkassen, einer auf der Fusion zweier Landesbanken. Den Abgängen standen 19 Neugründungen gegenüber. Zuwachs gab es nur bei den Sparten „Regional- und Wertpapierhandelsbanken“ (+3) sowie bei „Zweigstellen ausländischer Banken und Wertpapierhandelsbanken“ (+16).

Filialnetz schrumpft

Weiterhin rückläufig ist auch das Zweigstellennetz der deutschen Banken. Ihre Anzahl sank um 1.900 auf 30.126. Nicht in der Statistik enthalten sind reine Selbstbedienungsterminals. Filialschließungen betrafen alle Banken aller Sektoren. Am stärksten reduzierten die Sparkassen ihr Netz. Hier sank die Zahl um 765 auf 10.174. Dennoch unterhalten die Sparkassen weiterhin das größte Zweigstellennetz. Sie stellen mehr als ein Drittel aller Filialen.

Erstmals seit Beginn der statistischen Erhebung fiel die Filialzahl des genossenschaftlichen Sektors unter die 10.000er Marke. 2017 wurde das Netz um 714 auf 9.455 abgebaut. 

Die Kreditbanken sparten ebenfalls signifikant und schlossen 402 Filialen: Ihr Netz umfasst nun 9.042 Filialen. Den größten prozentualen Rückgang verzeichneten die Regionalbanken. Mit 222 trennten sich die Banken von fast zehn Prozent der Zweigstellen (2017: 2.053).

Würmeling sieht hierfür einerseits Kostendruck als Ursache, der Rückgang spiegele aber auch den Trend zur Digitalisierung und vermehrter Nutzung von Online-Banking, so der Bundesbankvorstand.

Abbau konstant

Der Trend in der deutschen Bankenlandschaft setzt sich somit fort. Seit 2013 haben rund 20 % aller Sparkassen ihr Pforten geschlossen. Die Zahl der Genossenschaftsbanken sank im gleichen Zeitraum um 18 %. Von den Privatbanken konnten sich rund zehn Prozent nicht am Markt halten.

Besserung ist nach Ansicht von Experten kaum in Sicht. Die Unternehmensberatung ZEB sieht bis 2020 weitere Ertragsrückgänge der Branche von bis zu 7 Mrd. Euro. Ulrich Hoyer, Leiter der Practice Group Retail Banking bei ZEB, zeichnet ein düsteres Zukunftsszenario. Aktuell könne er keine positive Tendenz für das Retailgeschäft erkennen, so Hoyer, an Kosteneinsparungen gehe kein Weg vorbei. Wolle die Branche den prognostizierten Umsatzrückgang auffangen, müssten die Banken jährlich 17 % Kosten sparen. Daneben sollten die Banken beginnen, für ein besseres Kundenerlebnis zu sorgen, rät der Spezialist: „Einzelne Anbieter und internationale Erfahrung zeigen, dass Banken hier durchaus Chancen haben, der wahrscheinlichen Bedrohung durch "Big Tech" Paroli bieten zu können“.

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