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Drastische Geldstrafe für H2o AM

Bruno Crastes darf in den kommenden fünf Jahren keine Fonds mehr managen.
Asset Manager

Die französische Finanzaufsicht (AMF) verhängte gegen H2o AM und ihre Chefs eine empfindliche Geldbuße von insgesamt rund 93 Millionen Euro. Grund dafür sind Verstöße gegen die Anlagerichtlinien.

04.01.2023 | 12:09 Uhr von «Jörn Kränicke»

H2o Am wurde zu einer Geldbuße von 75 Millionen Euro verdonnert. Die beiden Gründer Bruno Crastes und Vincent Chailley erhielten jeweils Geldstrafen von 15 Millionen beziehungsweise drei Millionen Euro verurteilt. Bei Crastes verhängten die Richter die Höchststrafe für Einzelpersonen. Gegen ihn wurde zudem ein fünfjähriges Berufsverbot ausgesprochen.

Es ging um nicht börsennotierte Anleihen von Lars Windhorst

Konkret ging es bei den zahlreichen Verstößen um sieben H2O-Fonds, die stark in illiquide Anleihen der Tennor-Gruppe investiert waren. Einige Fonds überschritten der AMF sogar die Obergrenze von zehn Prozent, die in ein Wertpapier investiert werden dürfen. Die Tennor Gruppe ist das Vehikel des schillernden Unternehmers Lars Windhorst. 2015 hatte H2O begonnen, in solche private oder nicht börsennotierte Wertpapiere zu investieren.

Jahrelang waren die Fonds Lieblinge von Dachfondsmanagern

Die H2O Fonds waren aufgrund ihrer exzellenten Performance bis 2020 in vielen Dachfonds oder Multi Asset Fonds enthalten. Auch viele Berater und Vermögensverwalter setzten auf die Global Macro Fonds. H2O musste im September 2020 auf Drängen der französischen Finanzmarktaufsicht (AMF) einen Kauf- und Verkaufsstop für ihre Produkte verhängen.

H2o will in Revision gehen

Nach einer  Analyse der Entscheidung mit ihren Anwälten ficht H2O AM die Entscheidung der AMF energisch an, da die Sanktion im Verhältnis zum Fall unverhältnismäßig ist. Angesichts eines Falles, in dem es um drei im Wesentlichen technische Beanstandungen wegen Nichteinhaltung der Anlageregeln geht, von denen zwei von H2O AM angefochten werden, und in Ermangelung eines vorsätzlichen Fehlers von H2O AM, Bruno Crastes und Vincent Chailley, erscheinen die Sanktionen unverhältnismäßig und völlig beispiellos. 

Loïc Guilloux, bisher Co-CEO der Gruppe, wird zum CEO der H2O AM Gruppe

Der von Bruno Crastes verwaltete OGAW-Fonds (H2O MultiBonds FCP) wird nun von Thomas Delabre und Philippine Watteaux mitverwaltet, die beide über umfangreiche Erfahrungen als Fondsmanager verfügen (u.a. 8 Jahre bei H2O AM). Philippine Watteaux ist seit Oktober 2019 Co-Manager von H2O MultiBonds. Bruno Crastes verbleibt im Unternehmen als Group Corporate & Market Strategy Director. Loïc Guilloux, bisher Co-CEO der Gruppe, wird zum CEO der H2O AM Gruppe ernannt. 

Die Governance wurde gestärkt

Das Unternehmen weist darauf hin, dass es seine Governance-Gremien erheblich gestärkt hat, insbesondere durch die Schaffung eines Aufsichtsrats, der sich mehrheitlich aus unabhängigen Mitgliedern zusammensetzt. Das Unternehmen hat Rücklagen in Höhe von fast 200 Mio. Euro gebildet, die ursprünglich zugunsten seiner Kunden in den Taschenfonds angelegt wurden, nun aber durch die von der AMF verhängte Geldbuße reduziert wurden. Die finanziellen Sanktionen werden die Geschäftstätigkeit des Unternehmens nicht beeinträchtigen, und das Unternehmen weist abschließend darauf hin, dass der bisherige Investitionsprozess des Managementteams, der auf einem kollegialen Ansatz beruht, nicht geändert wird.

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