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“Erwarten Sie mehr Übernahmen und Fusionen”

Bild: Pixabay
Asset Management

Neue Regularien, neue Produkte, sich wandelnde Prioritäten und nicht zuletzt die Debatte um aktives versus passives Fondsmanagement: Die Branche der Asset-Manager steht vor großen Herausforderungen, die das Überleben von Geschäftsmodellen infrage stellen und radikale Einschnitte zeitigen wird.

27.02.2018 | 15:10 Uhr von «Thomas Gräf»

 

In einem Beitrag für das britische Fachmagazin ETF Strategy malt Peter Hopkins, Chef des Research-Unternehmens Style Research, die Zukunft der Branche in schonungslosen Farben: Obwohl der Wandel gerade erst begonnen habe, würden seine Auswirkungen nah und fern zu spüren sein. Vier Megatrends hat der Fondsexperte dabei identifiziert, die die Welt der Asset-Manager derzeit in Bewegung halten.

Als erstes nennt Hopkins die wachsende Regulierung, die sich vor allem in Form der MiFID-Direktiven manifestiert. Diese stehe derzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und binde Ressourcen, die eigentlich in erfolgversprechendere Investments fließen könnten. Hopkins erwartet, dass der steigende Druck auf die Gebühren die Konsolidierung der großen Player beschleunigen wird: “Erwarten Sie mehr Übernahmen und Fusionen!”

Bereits im vergangenen Jahr zeichnete sich dieser Trend ab, als Aberdeen und Standard Life, Janus und Henderson sowie BNY Mellon ihre Aktivitäten gebündelt haben. Diese Konsolidierungen führen laut Hopkins nicht nur zu größeren Asset-Pools sondern auch zu kombinierter Expertise auf grenzüberschreitenden Märkten. Vor dem Hintergrund steigender Geschäftskosten, sinkender Gebühreneinnahmen und schrumpfender Profitmargen erwartet er deshalb weitere Zusammenschlüsse.

ETF-Flut hält ungemindert an

In den kommenden Jahren, so Hopkins, werden Fondsmanager sich an die neuen Realitäten anpassen und vermehrt passive Investmentvehikel auf den Markt bringen. In der Vergangenheit waren Geschäftsbanken eher am Vertrieb von aktiv investierenden Produkten interessiert, da hier höhere Kommissionen vereinnahmt werden können als bei passiven Produkten. Das scheint sich nun zu ändern: Ende 2016 waren in Europa schon 1.560 ETFs von 48 Emittenten auf dem Markt; Ende 2017 waren es bereits 1.610 Produkte aus 52 Häusern. In der gleichen Zeit stiegen die Assets under Management in dieser Klasse von 542 auf 762 Milliarden US$ – ein Zuwachs von mehr als 50 Prozent.

Warten auf das Ende des Bullenmarkts

Nachdem es an den Börsen nun schon rekordverdächtig lange aufwärts geht, warten die Bären unter den Investoren auf einen Stimmungsumschwung. Vor diesem Hintergrund treten die Risiken von ETF-Strategien immer deutlicher hervor, warnt Fonds-Forscher Hopkins. Obwohl die Wachstumsprognosen immer noch positiv auffallen – die Credit Suisse geht für die nächsten zwei Jahre z.B. weiterhin von einem Gewinnwachstum von sechs bis sieben Prozent beim S&P500 aus – dürfe man dabei eines nicht außer acht lassen: Viele ETFs setzen in ihrer Strategie auf einzelne Faktoren wie Value oder Momentum; allerdings weisen scheinbar identische Fondsprodukte bei genauerem Hinsehen oftmals erhebliche Unterschiede auf. Investoren würden sich jedoch in einer falschen Sicherheit wiegen, wenn sie Faktor-ETFs als die “neuen Aktien” behandeln. Dabei zitiert Hopkins einen Blogbeitrag von Aneet Chachra und David Elms für Janus Henderson (den FundResearch an dieser Stelle bereits veröffentlich hat):

“To be clear, this is not a fault of ETFs – rather that ETF investors can have the same behavioural biases as other investors. However, the ETF structure perhaps lulls some people into a false sense of security as it seems safer and ‘passive.’”

Investoren, so Hopkins, müssten hinter das Produktlabel schauen und sich mit den zugrundeliegenden Risiken beschäftigen. Hier werde in Zukunft zwischen Gewinnern und Verlierern unterschieden.

Ethik und KI bestimmen die Zukunft

Zwei Megatrends werden laut Style-Research-Chef Peter Hopkins für zukünftige Investitionen und Innovationen in der Fondsbranche verantwortlich sein: Die Anlage nach ethischen Grundsätzen (ESG) sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI). Ethikanlagen werden weiter reifen, wobei sich das Wachstum stark beschleunigen könnte, wenn Unternehmen und Institutionen die Erkenntnisse aus Umwelt- und Gesellschaftsdaten künftig stärker nutzen.

Und schließlich werde der Einfluss von Handelsalgorithmen und Robo-Advisern stetig wachsen; ein faszinierendes Forschungsfeld für Hopkins, der sich sogar einen eigenen Zweig des Faktor-Investments vorstellen kann, der sich diesem Thema widmet.

“Sicher ist auf jeden Fall, dass diese Trends da sind – und dass sie bleiben werden”, warnt Hopkins: “Wir stehen noch am Beginn der Veränderungen im Asset-Management, aber die Auswirkungen werden nah und fern zu spüren sein.”

(TG)

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