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Aktienrückkauf oder Dividende? Was Anlegern mehr bringt

Aktienrückkauf oder Dividende? Was Anlegern mehr bringt
Anleger

Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen gelten als zwei Seiten einer Medaille: Schließlich sind beides Methoden, mit denen Unternehmen Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten können. Aus Investorensicht war eine der beiden Medaillenseiten allerdings deutlich lukrativer als die andere.

11.08.2025 | 13:40 Uhr

In seiner Untersuchung vergleicht Sebastian Dörr, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust, die Performance von zwei Aktienindizes, den S&P Global Dividend Aristocrats und den NASDAQ Global Buyback Achievers Index in den vergangenen zehn Jahren.

Rückkauf
Rückkauf

Der S&P Global Dividend Aristocrats setzt auf dividendenstarke Unternehmen, die ihre Ausschüttungen über viele Jahre hinweg konstant gesteigert oder mindestens gehalten haben. Der NASDAQ Global Buyback Achievers enthält dagegen Aktien von Unternehmen, die in den vergangenen zwölf Monaten mindestens 5 % ihrer ausstehenden Aktien zurückgekauft haben. Durch Aktienrückkäufe sinkt die Anzahl der ausstehenden Aktien, wodurch der Gewinn pro Aktie steigt.

  • „In den vergangenen zehn Jahren haben die Aktienrückkäufer die Dividendenzahler deutlich hinter sich gelassen.“
  • „Während die globalen Buyback Achievers im Mittel eine jährliche Rendite von 10,5 % erzielten, kamen die Dividendenstrategen lediglich auf ein Plus von 6,1 % pro Jahr.
  • „Allerdings mussten Investoren, die auf Aktienrückkäufe gesetzt haben, etwas größere Schwankungen hinnehmen: Die Volatilität lag mit 16,9 % klar über der der Dividendenstrategie, wo es 14,8 % waren.“
  • „Der MSCI ACWI ordnet sich mit einer jährlichen Rendite von 9,5 % sowie einer Volatilität von 15,2 % zwischen den beiden Strategien ein.“
  • „Beim maximalen Verlust lagen globale Buybacks mit 34,8 % und Dividenden-Aristokraten mit 37,7 % nicht so weit auseinander. Hier konnte sich der ACWI konnte sich mit einem maximalen Wertverlust von 30,4 % leicht absetzen.“

Der deutliche Performance-Unterschied zwischen Buybacks und Dividenden liegt zum einen an der unterschiedlichen Gewichtung der Sektoren:

  • „Beide Strategien setzen vermehrt auf Werte aus der Finanzbranche. Unter den Dividenden-Aristokraten sind zudem Versorger und Immobilienwerte stärker vertreten. Bei den Buybacks dominieren hingegen Aktien aus den Sektoren Industrie sowie zyklischer Konsum.“
  • „Gemeinsam haben beide Strategien, dass der IT-Sektor im Vergleich zum globalen Aktienindex MSCI ACWI stark untergewichtet ist.“
  • „Auf Seiten der Buyback Achievers war von den sogenannten „Magnificent 7“ einzig Apple für wenige Monate im Portfolio, was die Outperformance der Rückkäufer umso beachtlicher macht.“

Und zum anderen an der Regionalallokation:

  • „Bei den Aktienrückkäufern haben in den vergangenen zehn Jahren die nordamerikanischen Unternehmen den Index dominiert.“
  • „Der Nordamerika-Anteil lag im Mittel bei zwei Dritteln und war damit sogar höher als im globalen Aktienindex MSCI ACWI. Zum Vergleich: Bei den Dividendenzahlern lag dieser Wert bei weniger als 50 %.“
  • „Im Gegenzug war der Europa-Anteil bei den Dividenden-Aristokraten mit knapp 30 % im Schnitt doppelt so hoch wie bei den Buybacks.“
  • „Ein Grund für diese Unterschiede ist, dass es für US-Unternehmen oft steuerlich attraktiver ist, eigene Aktien zurückzukaufen als Gewinne in Form einer Dividende auszuschütten.“
  • „Wer gezielt auf einzelne Faktoren setzen möchte, sollte sich unbedingt auch mit ihren regionalen Ausprägungen auseinandersetzen. Nur so lässt sich eine solche Strategie wirksam ins Gesamtportfolio integrieren.“

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