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Home Bias kostet 16 Milliarden Euro Rendite

Durch den sogenannten „Home Bias“ verzichten deutsche institutionelle Investoren pro Jahr rechnerisch auf rund 16 Milliarden Euro an Rendite.
Studie

Durch den sogenannten „Home Bias“ verzichten deutsche institutionelle Investoren pro Jahr rechnerisch auf rund 16 Milliarden Euro an Rendite. Zwar haben die professionellen Investoren die Übergewichtung des Heimatmarktes zuletzt gegenüber dem Vorjahr zurückgefahren, doch die negativen Auswirkungen des weiterhin vorhandenen Home Bias sind noch angestiegen. Dies sind die Ergebnisse einer Studie der Frankfurt School of Finance im Auftrag von Nomura Asset Management.

02.12.2022 | 13:08 Uhr

Der Studie zufolge hatten die heimischen institutionellen Anleger zuletzt im Durchschnitt 38 Prozent des Kapitals in ihren Aktienportfolios in Euroland-Aktien investiert. Der Anteil der Eurozone an der weltweiten Kapitalisierung aller Aktien beträgt jedoch nur 9 Prozent. Der Home Bias ist damit zwar um 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, liegt jedoch noch immer bei hohen 29 Prozentpunkten. Die Gewichtung in deutschen Aktien ist ebenso stark (4 Prozentpunkte) gefallen, lag mit 15 Prozentpunkten jedoch ebenfalls deutlich über dem Anteil Deutschlands am Weltaktienportfolio (2 Prozent).

Die ineffiziente Anlage ist auch gesellschaftlich problematisch

„Die institutionellen Anleger reduzieren ihren Home Bias seit Jahren. 2011 lag die Übergewichtung im Vergleich zur globalen Marktkapitalisierung gemessen an Euroland-Aktien noch bei 45 Prozent gegenüber zuletzt 29 Prozent. Doch die Übergewichtung des Heimatmarktes ist weiterhin groß und kostet die Institutionellen Rendite. Bedenkt man, dass Anleger wie Pensionskassen und Versorgungswerke die Altersvorsorge in Deutschland mittragen, ist die ineffiziente Anlage auch gesellschaftlich problematisch“, sagt Olaf Stotz, Professor an der Frankfurt School of Finance.

Der Home Bias erhöht das Risiko

Die negativen Auswirkungen der mangelnden internationalen Diversifikation zeigen sich auf zweierlei Weise. Erstens erleiden institutionelle Anleger durch den Home Bias einen Renditenachteil gegenüber einem diversifizierten Weltaktienportfolio. Gemessen seit 2010 ist dieser zuletzt auf 1,81 Prozentpunkten p.a. angestiegen. Gründe dafür sind unter anderem die schwache Kursentwicklung europäischer Aktien und der schwache Euro. Zweitens erhöht sich das Kursschwankungsrisiko, das umgerechnet einen Renditenachteil von 0,86 Prozentpunkten bedeutet. Das Risiko ist also höher als es sein müsste für einen gleichen Ertrag. Anders ausgedrückt: Bei einem gleich hohen Risiko hätte ein effizientes Portfolio einen Mehrertrag von 0,86% p.a. 

Der Renditenachteil betrug 2,67 Prozentpunkte

Die professionellen Investoren verzichten damit in ihren Aktienportfolios auf 2,67 Prozentpunkte (Vorjahr: 2,54 Prozentpunkte) an Rendite. Bezogen auf das Volumen dieser Aktienportfolios von 598 Milliarden Euro beträgt der Renditenachteil gegenüber dem Weltaktienportfolio damit 16 Milliarden Euro (Vorjahr: 15 Milliarden Euro)„Der Renditenachteil des Home Bias ist gestiegen, obwohl das Ausmaß der Übergewichtung zurückgegangen ist. Das ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass mangelnde internationale Diversifikation vor allem in turbulenten Marktphasen negative Auswirkungen hat. Dies ist ein großer Nachteil für deutsche Anleger, den sie in Zukunft leicht vermeiden könnten“, sagt Frank Appel, Leiter des institutionellen Geschäfts bei Nomura Asset Management in Deutschland. „Viele Anleger allokieren offenbar auf Basis der Vertrautheit mit den Zielmärkten, nicht auf Basis von Renditeaussichten.“

USA und Asien werden stark untergewichtet

Tatsächlich sind die institutionellen Investoren nicht nur in Deutschland und der Eurozone übergewichtet, sondern auch in der Schweiz und im Vereinigten Königreich – beides Märkte, in denen sich die Entscheidungsträger auf Investorenseite vergleichsweise gut auskennen. Dagegen sind die USA stark untergewichtet, ebenso asiatische Märkte wie Japan, China und Indien. Die Gewichtung der USA beträgt lediglich 33 Prozent (Weltaktienportfolio: 50 Prozent), in China sind es 0,9 Prozent (Weltaktienportfolio: 1,4 Prozent) und in Indien sogar nur verschwindend geringe 0,7 Prozent (Weltaktienportfolio 3,7 Prozent).

Wachstumsregionen werden vernachlässigt

„Deutsche institutionelle Anleger investieren zu wenig in strukturell wachstumsstarke Regionen in Asien. Zweifelsohne gibt es in Ländern wie China und Indien Herausforderungen. Doch mit fundiertem Research und intensiver Beschäftigung mit den lokalen Märkten lassen sich die Chancen nutzen und die Risiken sauber steuern“, sagt Appel. (jk)

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