Um einschätzen zu können, ob in Europa aktuell eine gute
Zeit für aktives Management ist, blickt der Kapitalmarktanalyst und
Fondsmanager des HQT Megatrends auf die relative Performance von zwei
marktbreiten Aktienindizes: die des MSCI Europa und des MSCI Europa Equal Weighted.
Der erste Index ist kapitalgewichtet – Aktien mit hohem Börsenwert haben ein
hohes Gewicht im Index. Im zweiten Index, dem „Equal Weighted“, sind alle
Aktien gleichgewichtet. Zudem schaut Jan Tachtler auf den Anteil der
Fondsmanager, die den Index geschlagen haben. Seine Analyse umfasst den
Zeitraum von August 2005 bis Juli 2024.
- „Stockpicking, also die
gezielte Auswahl von Einzelaktien, sollte Fondsmanagern deutlich leichter
fallen, wenn der gleichgewichtete Index besser läuft als der
kapitalgewichtete.“
- „In diesen Fällen wird die
Marktperformance von einer größeren Anzahl von Aktien getragen, man
spricht hier auch von ‚großer Marktbreite‘.“
- „Generell kann man sagen,
bei großer Marktbreite steigt die Wahrscheinlichkeit einer Outperformance
von aktivem Management.“
- „Ist das Gegenteil der
Fall – und nur wenige große Aktien laufen gut – sind die Zeiten für
erfolgreiche Stockpicker deutlich schwieriger.“
- „Wie schwer das den
Fondsmanagern fällt, belegt der Blick in die Vergangenheit: Gerade einmal
in einer von 17 Beobachtungen lag der Anteil der Fondsmanager, die den
MSCI Europa geschlagen haben, bei mehr als 50 Prozent.“
Was zeigen die aktuellen Daten?
- „Wir befinden uns derzeit
in einer schwierigen Phase für aktives Management.“
- „Der gleichgewichtete MSCI
Europa liegt seit Jahren hinter der kapitalgewichteten Variante. Aktuell
ist das aber besonders deutlich der Fall.“
- „Wie schwer das Umfeld
aktuell ist, zeigt auch der Blick auf die Quote der Manager, die den Index
geschlagen haben: Sie lag zuletzt gerade einmal bei 17 %.“
- „Ändert sich die Situation
nicht, werden Indexfonds besser performen als Produkte, die sich aktiv
positionieren.“
- „Man sollte dabei aber
beachten, dass eine Konzentration auf einige wenige Werttreiber auch mit
einem erhöhten Risiko einhergehen kann.“ (pg)
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