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Altersvorsorge

Clever anlegen wie die Schweden

Strategie: Die Schweden vertrauen bei der Altersvorsorge auf einen staatlichen Fonds. Das Modell ist auch für deutsche Sparer interessant.

15.10.2020 | 10:15 Uhr von «Andreas Hohenadl»

Bei schwedischen Verkaufsschlagern denken die meisten hierzulande wohl an Baumöbel oder Abba-Alben. Dabei muss die Liste dringend um das Kürzel AP7 erweitert werden. AP7 steht für „Sjunde Allmänna Pensionsfonden“, siebter allgemeiner Pensionsfonds. Dort verwaltet der Staat Altersvorsorgegelder seiner Bürger.

Klingt zunächst wenig spannend. Doch das Portfolio „AP7 Aktiefond“ ist derart gewachsen, dass es im August auf Platz 1 der größten Fonds Europas rückte. Wie Zahlen des Analysehauses Morningstar belegen, verdrängte die „Schwedenrente“ knapp den bisherigen Spitzenreiter, den Rentenfonds Pimco GIS Income. Dessen Vermögen lag Ende August bei 57,72 Milliarden Euro, der AP7 Aktiefond brachte dagegen 57,80 Milliarden Euro auf die Waage.

„An die Spitze gebracht hat den Fonds eine Kombination aus zwei Faktoren: eine fantastische Performance und stetige Mittelzuflüsse“, schreibt Morningstar-Analyst Ali Masarwah. Bei dem staatlich verwalteten Aktienportfolio handelt es sich um einen wichtigen Bestandteil von Schwedens Pensionssystem. Das ist ähnlich aufgebaut wie das deutsche und stützt sich auf drei Pfeiler: die gesetzliche Altersrente, die Betriebsrente und eine optionale private Vorsorge.

Die Schweden zahlen einen Rentenversicherungsbeitrag von 18,5 Prozent des Bruttolohns, von dem 16 Prozent in die umlagefinanzierte Rente fließen. 2,5 Prozent aber wandern in eine kapitalbasierte Rente. Die Bürger können sich frei entscheiden: Insgesamt ein paar Hundert Vorsorgefonds von Anbietern wie Fidelity oder Blackrock stehen zur Auswahl.

Viele Schweden sparen sich jedoch die Qual der Wahl und landen mit ihren Beiträgen dann automatisch in einem AP7-Fonds. Zwei von ihnen gibt es: den erwähnten Aktienfonds und ein Rentenportfolio. Der Aktienfonds bildet das Kernstück. Bis zum Alter von 55 Jahren fließt der für die Kapitaldeckung vorgesehene Beitrag zu 100 Prozent in dieses Portfolio. Danach wird schrittweise in den Rentenfonds umgeschichtet, der konservativ in schwedische Anleihen guter Bonität anlegt.

Bequem und gut

Wer als Schwede den bequemen Weg wählt und sein Geld vom Staat managen lässt, macht nicht viel falsch. Im Gegenteil. „Der AP7 Aktiefond zählt langfristig zu den besten weltweit anlegenden Aktienfonds am europäischen Fondsmarkt“, urteilt Morningstar-Experte Masarwah. In den vergangenen zehn Jahren erzielte der Fonds ein durchschnittliches Plus von 14,7 Prozent pro Jahr (siehe Chart).

Einziger Nachteil: Als Nichtschwede hat man keine Chance, in das Portfolio zu investieren. Aber man kann sich von dem Rentenmodell der Skandinavier zumindest ein paar Dinge für die eigene Vorsorge abgucken. Da ist zunächst die klare Überzeugung, dass sich nur mithilfe der Aktienmärkte ein attraktives Zubrot zur umlagefinanzierten Rente erwirtschaften lässt. Dabei versuchen die Schweden erst gar nicht, die Risiken dieser Anlageform zu eliminieren, wie es die Deutschen mit teuren Garantieversprechen in der Altersvorsorge tun. Im Gegenteil: Der AP7 Aktiefond geht sportlich ans Werk.

AP7 Aktiefond

Quelle: Euro am Sonntag

Zwar investiert er fast ausschließlich passiv in den globalen Aktienmarkt. Doch mischt er ein paar Prozent Private-Equity-Investments bei — und arbeitet mit Hebel. Durch den Einsatz von Derivaten kann er seine Investitionsquote steigern — auf typischerweise 135 Prozent. „In Aufwärtsmärkten zählt er regelmäßig zu den besten zehn Prozent der Fonds der Kategorie“, so Masarwah.

Einen derartigen Turbo bieten auch einige Fonds privater Anbieter. Sie hebeln die Wertentwicklung mithilfe von Long/ Short-Strategien: In besonders aussichtsreiche Unternehmen wird überproportional stark investiert, bei schwachen Unternehmen setzt der Fonds auf Kursrückgänge. Dieses Vorgehen erfordert viel Erfahrung. Fonds wie der FAST Europe oder der Threadneedle Global Extended Alpha (siehe Tabelle unten) haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Überrenditen erwirtschaften können.

Vom schwedischen Modell lässt sich aber auch lernen, zeitig vom Gas zu gehen und Geld in defensivere Anlagen umzuschichten, wenn der Renteneintritt näher rückt. Ganz komfortabel bieten einen solchen Umschichtungsmechanismus sogenannte Lebenszyklusfonds an, die von Gesellschaften wie Allianz GI, Deka und Fidelity angeboten werden. In der Tabelle sind aus der Vielzahl der Produkte jene aufgelistet, die das Geld für einen Renteneintritt um das Jahr 2040 managen.

Lebenszyklusfonds

Quelle: Euro am Sonntag

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