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Ein Fehler für 100 Milliarden Dollar

Bild: Pixabay
Aktien

Die Falscheingabe eines Angestellten sorgt für die versehentliche Emission von Millionen neuer Aktien an der Börse von Seoul – und für Verärgerung bei geschädigten Investoren. Nun nimmt sich die südkoreanische Finanzverwaltung die “Geister-Aktien-Affäre” vor.

13.04.2018 | 13:30 Uhr von «Thomas Gräf»

 

Als “Fat-Finger-Error” – Dicker Finger Fehler – bezeichnet der Angelsachse einen Fehler, bei dem offenbar bei der Dateneingabe etwas schief gelaufen ist, also der übliche Zahlendreher, die bekannte Falschübersetzung von englischen "billions" in deutsche Billionen oder das gerne genommene Verwechseln von Punkt und Komma. Diese, meist auf menschliches Versagen zurückzuführende Fehler sorgen zwar als Kuriosum auf der Feuilleton-Seite von Tageszeitungen immer wieder für Schmunzeln; die betroffenen Unternehmen und Institutionen finden sie jedoch alles andere als lustig.

Ein solcher “Fat-Finger-Error” hat sich nun in Südkorea zugetragen, als ein Angestellter der Samsung Securities Co Ltd’s, dem viertgrößten Broker des Landes, aus Versehen das Feld “Aktie” anklickte und nicht wie eigentlich erforderlich das Feld “Währung”. Damit gab der Mann mal eben 2,83 Millionen neue Aktien aus – anstatt die Dividenden für real existierende Papiere auszuschütten. Die irrtümlich emittierten Aktien hatten theoretisch einen Wert von mehr als 100 Milliarden US$ – mehr als 30mal so viel, wie das Unternehmen eigentlich wert ist.

Es dauerte genau 37 Minuten, bis der Fehler bemerkt und der Handel mit den Phantom-Aktien ausgesetzt wurde. Jedoch ausreichend lange, damit 16 Angestellte den Irrtum bemerken konnten und die Chance ergriffen, ihre eigentlich nicht vorhandenen Aktien gewinnträchtig zu verkaufen. Als der Irrtum ans Licht kam, fiel der Kurs von Samsung Securities innerhalb von sechs Minuten um fast 12 Prozent – der größte Kursrückgang der Aktie seit der Finanzkrise. Viele Privatinvestoren verloren viel Geld und sind nun entsprechend ungehalten.

 

 

Quelle: Google Finance

Das Fiasko ging bereits als “Geister-Aktien-Affäre” in die koreanische Finanzgeschichte ein. Regulatoren der lokalen Finanzbehörde sind jedoch alles andere als amüsiert und haben bereits begonnen, die internen Kontrollmechnismen von Samsung Securities unter die Lupe zu nehmen. Denn als Konsequenz hat nun der staatliche koreanische Pensionsfonds die Zusammenarbeit mit Samsung Securities vorerst ausgesetzt.

Dort gibt man sich reumütig und will die geschädigten Anleger kompensieren sowie die findigen Angestellten bestrafen, erklärt Koo Sung-Hoon, der CEO von Samsung Securities, in einem Statement.

Der Vorfall hat jedoch auch dazu geführt, dass sich die Stimmung in Südkorea gegenüber Leerverkäufen geändert hat, berichtet der Nachrichtendienst Bloomberg: So haben mehr als 200.000 Menschen eine Petition an den Präsidenten unterzeichnet, in der sie ein Verbot von Aktien-Leerverkäufen fordern.

(TG)

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