Die Markttechnik unterstützt die Börsen zurzeit: Der Optimismus der Anleger ist nicht zu groß, und der Saisonrhythmus verleiht Rückenwind.
Bis Mitte März rechneten die Märkte mit weiteren großen Zinsschritten seitens der US-Notenbank, da zwar die Gesamtinflation sank, die Kerninflation jedoch stieg bzw. stagnierte. Mit der Pleite der SVB und der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sanken die Zinserwartungen, was die Börsen in einem sehr volatilen Monat stützte.
Im Bankensektor brodelte es in den vergangenen Tagen: Pleite der Silicon Valley Bank, Schieflage mehrerer Regionalbanken in den USA, deutliche Kurskorrekturen bei Bank-Aktien und als – vorläufiger? – Höhepunkt die Zwangsübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch den Nachbarn UBS.
Die Inflationsraten kühlen langsam ab, die Kerninflation jedoch bleibt hartnäckig. Für die Federal Reserve bedeutet das weiterhin Handlungsdruck. Mit der Pleite der Silicon Valley Bank machen sich erste Auswirkungen der restriktiveren Notenbankpolitik allerdings bereits bemerkbar.
Während sich die Krisen an den Finanzmärkten häufen, eröffnen sich bei Goldminenbetreibern und Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette von Industriemetallen attraktive Chancen.
Eine Einschätzung von Moritz Rehmann, Fondsmanager des DJE – Multi Asset & Trends und Analyst für die Sektoren Banken, Versicherungen und Medien.
In dem monatlichen DJE-plusNews reflektiert Mario Künzel, Referent Investmentstrategie, das aktuelle Marktgeschehen.
Nach dem starken Jahresstart im Januar 2023 haben sich die weltweiten Märkte im Februar insgesamt weitgehend seitwärts entwickelt. Vor allem die steigende Kerninflation ohne die Komponenten Energie und Nahrung beunruhigte die Börsen, weil damit auch die Zinserwartungen wieder stiegen.
Nach einer differenzierten Analyse der Inflation und ihrer Einflussfaktoren rechnen wir mit einer bis auf weiteres anhaltend hohen Kerninflation und Zinsen auf einem Niveau, das über längere Zeit höher bleiben dürfte. Die Sektoren Banken und Versicherungen könnten davon profitieren.
Die anhaltende Inflation bei Löhnen, der Beschaffung von Rohstoffen sowie der Produktion von Energie begünstigt branchenübergreifend eine Umlenkung von Finanzmitteln in Transformationsinvestitionen, die dem Kostendruck langfristig entgegenwirken.