DJE: Der Technologiesektor stützt die Märkte

Monatsrückblick Mai 2023
Marktrückblick

Der Mai war ein ereignisreicher Monat für die Märkte: Es kamen neue Sorgen um US-Regionalbanken auf, die Zentralbanken in den USA und im Euroraum erhöhten die Leitzinsen, die Inflation sank in den USA kaum, und die Verhandlungen über die US-Schuldenobergrenze machten die Aktien- und Rentenmärkte zwischenzeitlich nervös. Am stärksten gefragt war der Technologiesektor.

14.06.2023 | 07:10 Uhr

Die Aktienmärkte boten im Mai ein gemischtes Bild. Fast alle europäischen Aktienmärkte gaben zum Teil deutlich nach. Der deutsche Aktienindex DAX ging um -1,62% zurück, und der breite europäische Index Stoxx Europe 600 verlor -3,19%. In den USA stieg der breite S&P-500-Index um 3,95%. Die asiatischen Aktienmärkte kamen überwiegend gut voran, vor allem Japan und Taiwan, der Hongkonger Hang-Seng-Index büßte dagegen um -4,73% ein. Insgesamt stiegen weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um 2,40% - alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Nach dem Bankenbeben im März war die Sorge um weitere Pleiten, vor allem bei US-Regionalbanken, allmählich in den Hintergrund getreten. Anfang Mai jedoch kam sie zurück, da die First Republic Bank in Schieflage geriet und ihre Assets von JP Morgan gekauft wurden. Kurz danach hoben die Zentralbanken in den USA und im Euroraum ihre Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,00% bis 5,25% bzw. 3,75% an. Diese Anhebungen waren weithin erwartet worden. Aber vor dem Hintergrund der inzwischen vierten Bankenpleite hatte es auch Spekulationen darüber gegeben, wenigstens die US-Notenbank (Fed) könne auf ihren Zinsschritt verzichten, um die Banken nicht noch weiter unter Stress zu setzen. Die US-Arbeitsmarktdaten zeigten jedoch das Bild einer stabilen Wirtschaft, da die Arbeitslosenquote nicht stieg, sondern auf den tiefsten Stand seit 1970 fiel. Außerdem sanken die Inflationsrate und die Kerninflation (ohne Energie und Nahrung) in den USA nur leicht auf 4,9% bzw. 5,5% (Vormonat: 5,0% bzw. 5,6%). Beides werteten die Märkte als mögliche Argumente für die Fed, die Leitzinsen noch weiter anzuheben. Im Euroraum ging die Inflation im Mai nach einer Schätzung von Eurostat auf 6,1% und die Kerninflation auf 5,3% gegenüber dem Vorjahresmonat zurück (Vormonat: 7,4% bzw. 5,6%).

Die Anlegerstimmung wurde außerdem belastet durch die Diskussion um das Aussetzen der Schuldenobergrenze in den USA. Je länger sich Republikaner und Demokraten gegenseitig blockierten, desto nervöser wurden die Märkte, nicht nur auf Aktien-, sondern auch auf der Rentenseite. So stiegen die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen bis zur Einigung gegen Ende Mai zwischenzeitlich um 38 Basispunkte und die zweijähriger Papiere um 56 Basispunkte. Nach der Einigung sanken die Renditen wieder. Per Monatsende stieg die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen daher nur um 22 Basispunkte auf 3,64% und 2-jährige rentierten mit 4,41% 40 Basispunkte höher. Deutschland wiederum wies nach dem vierten Quartal 2022 (-0,5%) und nach dem ersten Quartal 2023 (-0,2%) eine schrumpfende Wirtschaftsleistung aus und befindet sich damit in einer Rezession. Die Renditen deutscher Staatanleihen liefen leicht auseinander: 10-jährige Papiere rentierten mit 2,28 um drei Basispunkte niedriger, die Rendite 2-jähriger Papiere stieg dagegen um 3 Basispunkte auf 2,72%.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübte sich ein. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder und erreichte 91,7 Punkte (Vormonat 93,4). Treiber der Entwicklung waren deutlich pessimistischere Erwartungen. Die Unternehmen waren aber auch weniger zufrieden mit ihren laufenden Geschäften. Auch aus China kamen mit der Industrieproduktion und dem Einzelhandel schlechter als erwartete Zahlen, und der Export brach im Mai um 7,5% ein. Allerdings stieg der Einkaufsmanagerindex (Caixin) für das verarbeitende Gewerbe sowie für Dienstleistungen leicht an. Was die Aktienmärkte im Mai auf Sektorebene generell stark unterstützte, war der Technologiesektor, vor allem zurückzuführen auf das große Potenzial künstlicher Intelligenz. Gold trat im Mai weitgehend auf der Stelle und beendete den Monat mit einem Preisrückgang von ca. 1,4% auf 1.962,7 USD je Feinunze.


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