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BayernInvest Expertentage 2022: „Wer breit streut, schleudert nicht“

Alexander Mertz, Sprecher der Geschäftsführung der BayernInvest
Webkonferenz

Das virtuelle Treffen der BayernInvest bot zwei Tage lang fundierte Einblicke in das Thema (Alternative) Investments in Zeiten von Konflikten und Krisen.

30.03.2022 | 08:15 Uhr von «Peter Gewalt»

Das Thema Ukraine-Krieg dominiert derzeit die Stimmungslage der Anleger. Passend dazu begrüßte Alexander Mertz, Sprecher der Geschäftsführung der BayernInvest, zu Anfang der Expertentage mit Prof. Dr. Horst Teltschik einen erfahrenen Kenner Russlands als Redner. Der außenpolitische Berater Helmut Kohls und langjährige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz zeichnete in seinem Vortrag ein Bild der verpassten Möglichkeiten. So skizziert er, wie die Chancen von 1989/90 auf eine stabile internationale Friedensordnung in den Jahrzehnten danach verspielt wurden. Dabei hob er auch die Mitverantwortung des Westens und Deutschlands an dem Scheitern hervor, das letztlich zur Konfrontation zwischen NATO und Russland geführt hat. Zudem bot er auch Einblicke in die Persönlichkeit Putins, den er häufiger getroffen hat. Doch auch Teltschik konnte die alles entscheidenden Fragen, die derzeit alle beschäftigen, nicht beantworten: Was sind die politischen und militärischen Endziele Putins, wie weit lässt der russische Präsident die militärische Auseinandersetzung eskalieren.

Über die Konsequenzen des Krieges in der Ukraine auf die Inflation, das Wirtschaftswachstum und die Politik der Notenbanken klärte im Anschluss Dr. Jürgen Michels auf, Chefvolkswirt der BayernLB. Eine seiner Schlussfolgerungen: „Die wirtschaftliche Erholung in Europa prägte das erste Quartal. Im zweiten Quartal dürften die Kaufkraft und das Verbrauchervertrauen zurückgehen sowie die Lieferengpässe zunehmen. Das alles wird die Konjunktur belasten.“ Er hob zudem die daraus resultierenden Zielkonflikte der Notenbanken hervor, die nun zwischen Inflationsbekämpfung und wirtschaftlicher Stabilisierung abwägen müssten. Er schloss angesichts einer starken wirtschaftlichen Eintrübung auch nicht aus, dass die EZB die Anleihekaufprogramme nach einem ersten Zinsschritt wieder aufnehmen könnte. Ein weiterer interessanter Aspekt: Michels hält es nicht für ausgeschlossen, dass angesichts der hohen Belastungen und teurer Ausgabenprogramme in Europa eine weitere Vergemeinschaftung der Schulden in der der Eurozone anstehen könnte.

Dass Krisen in der Vermögensverwaltung schon immer zum Alltag gehören, zeigt das Beispiel der Fürstlich und Gräflich Fuggersche Stiftung aus Augsburg. Diese existiert seit 500 Jahren und verfolgt als bürgerliche Sozialstiftung bis heute gemeinwohlorientierte Werte und Ideale. Ob die Pleite Spaniens 1575, der 30jährige Krieg, Hyperinflation oder die zwei Weltkriege, immer wieder wurde das Vermögen der Stiftung durch Krisen und Kriege stark in Mitleidenschaft gezogen, erklärt Administrator Wolf-Dietrich Graf von Hundt. Zu seinen Kernaufgaben zählt die Finanz- und Vermögensverwaltung der Stiftung. Seine Erkenntnis aus den historischen Erfahrungen: Diversifikation und Real Assets wie Unternehmensanteile, Forst und Gold helfen, die immer wiederkehrenden Turbulenzen an den Kapitalmärkten abzufedern. „Wer breit streut, der schleudert nicht“, lautet daher die Investment-Devise von Graf von Hundt.

Diese These, dass alternative Investments das Portfolio in Krisenzeiten stabilisieren und so langfristig zu mehr Rendite führen, untermauerte Yvonne Schugowitz-Seidel vom Investment Management der BayernInvest, durch harte Fakten. In ihrem Vortrag „Strategische Asset Allokation: Die Bedeutung von Alternativen Investments“ ging sie unter anderem auf die Heterogenität der Alternativen Anlageklassen, auf deren geringe Tail-Risiken sowie die guten Korrelationseigenschaften ein. Ein Ergebnis: „Investments in Gold und Infrastruktur sind mit allen anderen Anlageklassen grundsätzlich gering korreliert. Investments in Private Debt und Private Equity weisen im Gegensatz dazu höhere Korrelationen zu den Aktien- und Creditmärkten auf.“ Insgesamt, so Schugowitz-Seidel, zeigen die Ergebnisse, dass „die Hinzunahme alternativer Asset-Klassen die Effizienz der Portfolios erhöht.“ Soll heißen: Bei gleichem Risiko kann eine höhere Rendite erzielt werden oder bei gleicher Rendite das Risiko gesenkt werden.

Neben den theoretischen Vorteilen Alternativer Investments wurden auf der Veranstaltung auch praktische Investitionsmöglichkeiten aus dem Infrastruktur- und dem Corporate Private Debt-Bereich vorgestellt. Beide Produktangebote integrieren dabei Nachhaltigkeitskriterien. Denn Investoren würden sich immer stärker für nachhaltige Real Assets interessieren, erklärte Marjan Galun, Geschäftsführer der BayernInvest. Denn diese böten gleich zwei Vorteile: Sie sichern einerseits den realen Werterhalt des Vermögens und helfen andererseits dabei, die Energiewende zu beschleunigen.

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