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Investment-Konferenz

Innovative Investment-Ideen für alle Assetklassen

Die Liste an Damokles-Schwertern, die über den Kapitalmärkten hängen, ist lang: Schulden-, Inflations- und Zinsrisiken – und vielleicht eine Immobilienblase? Auf der FondsConsult Investment-Konferenz in München diskutieren Experten die Herausforderungen und präsentieren passende Lösungen.

15.10.2021 | 11:50 Uhr von «Matthias von Arnim»

München, Freitagmittag am 15. Oktober 2021, der Vortragssaal hat sich geleert. In ihren Gedanken hängen die Teilnehmer den Vorträgen der gerade hinter ihnen liegenden zweitägigen FondsConsult Investmentkonferenz nach. Am Donnerstag und Freitag haben Vermögensverwalter und Finanzberater Einiges auf die Ohren bekommen, was nachdenklich stimmen kann. Einerseits. Andererseits haben die vortragenden Experten aus der Investmentfondsbranche auch Lösungen aufgezeigt, wie Investoren den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen begegnen können.

So zeigt Tobias Spies von Lloyd Fonds den interessierten Zuhörern im Konferenzsaal des Andaz Munich Schwabinger Tor auf, wie Anleger von Opportunitäten am Rentenmarkt nachhaltig profitieren können. Sein innovativer Ansatz, den er mit seinem Lloyd Fonds Sustainable Yield Opportunities verfolgt, lässt sich vereinfacht so beschreiben: Spies nutzt Ineffizienzen am Anleihemarkt aus, die durch Sondersituationen entstehen. Als Beispiele für solche Sondersituationen nennt Spies etwa einen zwischenzeitlichen Anstieg der US-Dollar-Renditen, die zu günstigen Gelegenheiten bei Hybridanleihen US-amerikanischer Unternehmen führte. Interessant seien auch Übernahmeversuche, die Anleihekurse kurzfristig sinken lassen, aber eigentlich gar keinen Einfluss auf die Zahlungsfähigkeit der betreffenden Emittenten haben. Als besonderen Vorteil seiner Strategie nennt Spies, dass Opportunitäten und Sondersituationen am Anleihemarkt aufgrund ihrer anleihespezifischen Risiken nahezu keine Korrelation zur allgemeinen Zinsentwicklung hätten. So sei sein Fonds als Stabilitätsanker in einem ausgewogenen Portfolio grundsätzlich immer ein passender Baustein.

Ton Wijsman, Portfoliomanager bei AllianceBernstein, umreißt in seinem Vortrag „Technologie revolutioniert das Gesundheitswesen“ die Entwicklung des Gesundheitsmarktes zunächst im Kontext der Weltwirtschaft und erklärt, warum Gesundheitsaktien in den kommenden Jahren enormes Potenzial steckt. Dazu analysiert er die großen Trends im Gesundheitsbereich: Robotics & Ausrüster, Diagnostik & Life-Science Tools, Biotechnologie & Pharmazeutik sowie Services & Telemedizin. Und er benennt konkret einige potenzielle Gewinner in diesen Segmenten. Wijsman nennt die Nachfragetrends, die durch den demografischen Wandel entstehen und erklärt, wie Unternehmen entscheidende Innovationen hervorbringen, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Und wie ihre Aktionäre davon profitieren können. In einzigartiger Weise schlüsselt der Portfoliomanager auf, wie eine Branche bestehen kann, die Produkte hervorbringt, die den Markt mit jeder Innovationsstufe nicht preiswerter, sondern teurer machen. Und wie man die Gewinner in dieser Branche erkennt.

Ned Naylor-Leyland, Head of Gold & Silver bei Jupiter Asset Management, und sein Kollege Daniel Blum sind überzeugt, dass für Gold- und Silber-Investoren die besten Zeiten noch kommen werden. Die Zentralbanken würden riesige Mengen an Liquidität in die Märkte pumpen und ihre Bilanzen extrem aufpumpen. Gleichzeitig blieben die Zinsen niedrig. Das sei ein perfektes Umfeld für Gold, erklärt Naylor-Leyland in seinem Vortrag am Donnerstag. Der Grund für den zu erwartenden Edelmetall-Aufschwung: Der Goldpreis bewege sich typischerweise umgekehrt zu Realzinssätzen. Ein Edelmetall-Anteil im Portfolio könne deshalb gegen die Auswirkungen von Inflation schützen – und zwar konkret investiert in Minenaktien sowie in physisches Gold und Silber. Naylor-Leyland benennt in seinem Vortrag die Vorteile treuhänderischer Verwahrung von Gold und Silber gegenüber Investments in ETFs, die in physische Edelmetalle investieren. Er erklärt detailliert, wie sein Fonds in mittelgroße und kleinere Minenaktien investiert und wie er vorgeht, wenn es um die Berücksichtigung von ESG-Kriterien geht.

Martin Hermann, Senior Portfolio Manager des Berenberg Global Focus Fund, nennt in seinem Vortrag eine breite Palette attraktiver Geschäftsmodelle, in die es sich zu investieren lohnt. Hermann ist überzeugt, dass Megatrends wie Nachhaltiges Wirtschaften, die demografische Entwicklung und die Digitalisierung strukturelle Wachstumstreiber sind. Entscheidend dafür, die Gewinner dieser Entwicklungen ausfindig machen zu können, sei eine dezidierte Analyse der Branchen und Unternehmen. An konkreten Beispielen führt Hermann vor, was er damit konkret meint, welche Megatrends in welchen Bereichen Wachstumstreiber sind, welche Unternehmen sich hier Wettbewerbsvorteile geschaffen haben und wie Anleger davon profitieren können. Und er schlüsselt auf, wie er bei der Analyse der Unternehmen vorgeht.

Axel Drwenski von KGAL Investment Management beantwortet die Frage, ob Corona der Assetklasse Immobilien den Todesstoß versetzt habe, mit einer klaren, deftigen Aussage: Das sei nicht im Geringsten der Fall. Insgesamt bewege sich der Markt unter dem Strich seit sechs Jahren stabil. Genau hinschauen müsse man bei den verschiedenen Segmenten. Es gebe Marktverschiebungen. So seien die Transaktionsvolumina bei Einzelhandelsimmobilien, Hotels und Büros im ersten Halbjahr 2021 spürbar gesunken. Bei Wohnimmobilien, Altenpflegeheimen und im Logistik-Bereich dagegen hätten die Umsätze stark angezogen. Sehe man sich die Ankaufsrenditen an, ergäben sich zwar neue Perspektiven. Renditen oberhalb von drei Prozent seien aber durchweg für alle Bereiche erzielbar. Einen interessanten Trend beobachtet Drwenski bei Büroimmobilien: Die Standorte der Firmen füllen sich wieder mit Leben. Das Thema Homeoffice schlägt nicht so stark durch, wie auf dem Höhepunkt der Coronakrise prognostiziert. Von einer Krise im Büroimmobilienmarkt könne keine Rede sein.

Andrei Kiselev, Co-Manager des Aegon Global Sustainable Equity Fund, erklärt in seinem Vortrag am späten Freitagvormittag, warum „perfekt“ der Feind von „gut“ ist: Mit seiner Fokussierung auf nachhaltiges Investieren ist der von Kiselev gemanagte Fonds nicht nur klar positioniert, sondern geht das Thema auf eigene Weise stringent an. Kiselev beschreibt die drei Dimensionen von Nachhaltigkeit – Produkte, Praktiken und stetige Weiterentwicklung – und erklärt, wie er auf Unternehmensebene Markt- und Innovationsführer, Verbesserer und Nachzügler erkennt und bewertet. Anhand zweier konkreter Beispiele führt der Fondsmanager aus, wie er seine Erkenntnisse aus dem Research in den praktischen Anlageprozess überführt. Die Performance, die Andrei Kiselev mit seinem Fonds in den vergangenen fünf Jahren erreicht hat, ist dabei zweifellos überzeugend: Der Aegon Global Sustainable Equity Fund erzielte je nach Betrachtungszeitraum zum Teil mehr als doppelt so viel Rendite wie der MSCI AC World Index.

Abgerundet wurden die beiden Konferenztage durch interessante und spannende Gastbeiträge. Die Journalistin und Autorin Katja Gloger führte die Zuhörer am Donnerstag eindrucksvoll in die Gedankenwelt Wladimir Putins ein. Die Diskussion im Anschluss zeigte deutlich, wie emotional das Thema Russland bei uns in Deutschland besetzt ist. Den Schlusspunkt unter die Veranstaltung setzte Prof. Dr. Kai Carstensen, der die verschiedenen Aspekte und Phasen der Coronakrise herleitete und schließlich eine Analyse zur aktuellen Diskussion um die Inflationsgefahr lieferte. Fazit: Je nach Szenario könnte die Inflation verschieden stark steigen. Von Panik riet der Professor ab.

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