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Studie

Die wahren Preistreiber von Bitcoin und Ethereum

Was genau sind die entscheidenden Faktoren, die die Kurse von Kryptowährungen beeinflussen? Genau das hat der auf Kryptowährungen spezialisierte Asset-Manager Iconic Funds jetzt in einer umfangreichen Studie klären lassen.

28.06.2021 | 07:30 Uhr von «Michael Geister»

Welche Faktoren beeinflussen die Kurse von Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen? Iconic Funds, der auf Kryptowährungen spezialisierte Frankfurter Asset-Manager, ist jetzt dieser Fragestellung nachgegangen. In Kooperation mit BTC-Echo, Enigma Securities und dem Blockchain Center der Frankfurt School wurde in einer umfangreichen Studie nach den primären Werttreibern von 25 führenden Kryptowährungen gesucht. Drei Dinge wurde dabei schnell deutlich: Die entscheidenden Faktoren unterscheiden sich stark, sie hängen von der zugrunde liegenden Struktur der Währung ab, aber auch von der Nutzung der jeweiligen Blockchain.

Bislang konzentrierten sich die meisten Forschungsarbeiten auf eine begrenzte Auswahl an Kryptowährungen. Unsere Studie analysiert dagegen eine breitere Palette. In der Hypothese wird der Preis jeder Kategorie von Kryptowährungen durch eine unterschiedliche Anzahl von Attributen getrieben; es wird versucht, einen statistisch relevanten Zusammenhang zwischen Kryptowährungen und den jeweiligen Werttreibern zu zeigen. Um diesen statistischen Zusammenhang analysieren zu können, wurden die verfügbaren Daten geclustert und anschließend in einem univariaten Modell analysiert. Ähnlich wie bei der Bewertung traditioneller Assetklassen stellt sich heraus, dass der Wert eines Assets von mehreren Faktoren abhängt.

Der Bitcoin (BTC) ist die größte, bekannteste und auch liquideste Kryptowährung mit einer Marktkapitalisierung von rund 690 Milliarden US-Dollar Ende Mai. Aufgrund seiner programmatischen Knappheit – Bitcoin ist begrenzt auf 21 Millionen Einheiten – wird Bitcoin regelmäßig mit Gold verglichen. Den Wert von Bitcoin ähnlich wie Gold zu modellieren, wurde erstmals von der Twitter-Persönlichkeit Plan B (2019) vorgeschlagen, die den Stock-to-Flow-Ansatz zur Analyse des Werts von Bitcoin verwendete.

Die erste Grafik vergleicht die Preisentwicklung von Bitcoin und sein Stock-to-Flow-Verhältnis. Das Stock-to-Flow-Verhältnis stellt den Bestand (Stock) des Bitcoin in Relation zu der Menge der neu geschaffenen Assets (Flow).

Abb-28-6-1


Bitcoin-Halving

Die schrittweisen Änderungen im Stock-to-Flow-Verhältnis treibt das Bitcoin-Halving an: Alle 210 000 Blocks wird die Block Subsidy halbiert. Aktuell liegt diese bei 6,25 BTC pro Block. Das Stock-to-Flow-Verhältnis liegt also bei 50, was bedeutet, dass sich die Menge jährlich um etwa zwei Prozent vergrößert. Das entspricht in etwa dem Wachstum der Goldmenge. Die Theorie legt nahe, dass der Preis von Bitcoin steigen sollte, je knapper das neue Angebot von Bitcoin wird, also je höher das Stock-to-Flow-Verhältnis steigt.

Die Datenlage spricht für das Stock-to-Flow-Verhältnis als zumindest einen der führenden Treiber für den Bitcoin-Preis. Nachdem der Preis im August 2016 sprunghaft angestiegen war, begann das durchschnittliche Preisniveau in den folgenden Monaten zu steigen. Nach dem Bitcoin-Halving im Mai 2020 stieg das Preisniveau auch in den folgenden Monaten an.

Da die Marktliquidität in den ersten Jahren von Bitcoin gering war, bieten nur die beiden zurückliegenden Halvings aussagekräftige Informationen. Da aber das jüngste Halving 2020 stattfand, war der Zeithorizont nicht lang genug, um das Stock-to-Flow-Modell eindeutig als Haupttreiber des Bitcoin-Preises zu bestätigen.

Verschiedenste Faktoren

Ein weiterer Zusammenhang könnte zwischen dem Bitcoin-Preis und den aktiven Adressen bestehen. Deren Anzahl folgt dem Preis bis Mitte 2020, sie erklärt allerdings nicht den jüngsten Anstieg des Bitcoin-Preises. Ebenso spiegelt sich der Schwierigkeitsgrad des Minings, welcher sich bei Bitcoin seit 2017 stark erhöht hat, nicht im Preis wider.

Als weitere mögliche Faktoren, die zum Bitcoin-Preis beitragen könnten, galten die Entwickleraktivitäten auf GitHub (historisch sehr volatil) sowie die Social Dominance (Diskussionen auf Social Media). Diese beiden Faktoren konnten als nicht preisrelevant bestätigt werden.

Aktives Netzwerk

Ethereum ist die zweitgrößte Kryptowährung mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 300 Milliarden US-Dollar. ­Ethereum dient auch als Plattform für dezentralisierte Finanzanwendungen (DeFi), dezentrale Apps (dApps) und Smart Contracts. Die Investmentthese von Ethereum ist nicht, Wert durch Knappheit zu generieren, sondern durch ein immer größer werdendes aktives Netzwerk.

Folglich unterscheiden sich die potenziellen Werttreiber von Bitcoin und Ethereum. Ähnliche Werttreiber wie bei Ethereum kann man auch anderen Smart-­Contract-Blockchains wie Polkadot, Cardano oder Tron zuschreiben. Die Anzahl der entwickelten Apps ist indes kein relevanter Indikator für die Wertentwicklung von Ethereum. Dabei handelt es sich eher um einen nachlaufenden Indikator: Die Anzahl der dApps stieg erst deutlich nach dem jüngsten Allzeithoch 2017.

Dagegen zeigt die Anzahl der verifizierten Smart Contracts ein interessantes Verhalten: Während des „Kryptowinters“ schien diese Kennzahl ein nachlaufender Indikator zu sein, wohingegen sie während des jüngsten Preisanstiegs, gegen Ende 2020 ein führender Indikator zu sein scheint (Abbildung 2).

Ebenso scheint die Anzahl aktiver Adres­sen ein Werttreiber zu sein. Dagegen scheint wie beim Bitcoin auch bei Ethereum kein starker Zusammenhang zwischen Preis und Schwierigkeit des Minings zu bestehen.

Abb-28-6-2


Fazit

An dieser Stelle konnten die teils deutlich unterschiedlichen primären Werttreiber lediglich auszugsweise für Bitcoin und Ethereum besprochen werden. Bitcoin erscheint als digitales Wertaufbewahrungsmittel größtenteils durch Stock-to-Flow getrieben, während Ethereum offenbar hauptsächlich durch die Anzahl verifizierter Smart Contracts getrieben wird.

Die vollständige Studie für 25 Krypto­währungen mit einer ausführlichen Darstellung der primären Werttreiber können interessierte Anleger bei Iconic Funds anfordern – die Investmentexperten geben ebenfalls gerne Auskunft bei allen Fragen rund um die Umsetzung einer effizienten Anlagestrategie für private und institutionelle Portfolios.

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