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Erfolg mit Megatrends – der Pictet-Robotics

KI und Robotik arbeiten zusammen
Robotik

Zehn Jahre nach Start zählt der aktiv gemanagte Pictet-Robotics zu den renditestärksten und größten Themenaktienfonds Europas. Lead Manager Peter Lingen erklärt den Investmentansatz des Fonds und wie Robotik, KI und Automatisierung zum Erfolg des Portfolios beigetragen haben

18.12.2025 | 10:00 Uhr von «Peter Gewalt»

Das Jahr 2015 brachte auf vielen Ebenen herausragende Innovationen für die Robotik mit sich. Es war das Jahr, als es bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung der „Roboter der nächsten Generation“ gab, die heute aus vielen Arbeitsbereichen nicht mehr wegzudenken sind. 2015 war aber auch das Jahr, in dem die Schweizer Fondsgesellschaft Pictet AM mit dem Pictet-Robotics auf den Markt kam, dessen Anlagethema damals vielen futuristisch anmutete. Heute, zehn Jahre später, zählt der Fonds dank seiner kumulierten Rendite von 372 Prozent zu den erfolgreichsten thematischen Strategien Europas. Mit über elf Milliarden Euro Fondsvolumen ist der Pictet-Robotics zudem einer der größten in seinem Segment.

Die Strategie, in Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Robotik, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) zu investieren, hat sich voll ausgezahlt. „Schon 2015 ließen demografische Herausforderungen wie eine alternde Bevölkerung und sinkende Produktivitätsraten die Nachfrage nach Automatisierung steigen“, erinnert sich Peter Lingen, Lead Manager des Fonds. „Uns war damals schon klar, dass Roboter Teil vernetzter intelligenter Fabriken werden würden, die Big Data, KI und Cloud-Plattformen für vorausschauende Wartung und adaptive Fertigung nutzen.“

Lingen betont, dass der Startschuss perfekt getimed war, da es damals bei Technologiefirmen und im Techsektor generell viel Bewegung und große Entwicklungen gab. Diese Dynamik ließ das Investmentuniversum rasch wachsen und brachte die Strategie von Beginn an nach vorn.

Die Strategie basiert auf einem Bottom-up-Ansatz, der unabhängig von Benchmarks, Sektoren und Regionen agiert. Investiert wird in Unternehmen mit hoher thematischer Reinheit – das heißt solche, deren Umsätze direkt mit Robotik, Automatisierung oder KI zusammenhängen.

Der Fonds deckt ein breites Spektrum ab: von Industrierobotern und Fertigungsautomation über Geschäftsprozessautomatisierung bis hin zu Consumer Robotics und Agentic AI. Letztere beschreibt KI-Agenten, die komplexe Aufgaben mit menschenähnlicher Logik erledigen, beispielsweise das automatische Abgleichen von 100-seitigen Rechnungen mit internen Systemen.

„Ich bin besonders gespannt auf die nächsten Phasen der KI, wie agentenbasierte KI und physische KI“, sagt Lingen. „Diese Technologien werden die Zukunft der Softwareautomatisierung und Robotik prägen.“ Beispiele dafür sind autonome Fahrzeuge, humanoide Roboter und intelligente Assistenzsysteme im Kundenservice. Auch das autonome Fahren ist ein Schlüsselthema. Die Integration von Robotik in Mobilität, Infrastruktur und Alltag sei unaufhaltsam, so Lingen.

Globale Trends als Rückenwind

Die Strategie profitiert von Megatrends wie Reshoring, also der Rückverlagerung von Produktion ins Inland, sowie von geopolitischen Spannungen, die die Nachfrage nach Automatisierung und Effizienzsteigerung erhöhen. Auch die rasante Entwicklung der KI-Infrastruktur, getrieben durch Fortschritte bei Halbleitern, Fertigungsanlagen und Designsoftware, spielt dem Fonds in die Karten. Allein die US-Konzerne Google, Meta, Amazon und Microsoft investieren Hunderte Milliarden US-Dollar in neue KI-Rechenzentren.

„Generative KI hat die Art und Weise verändert, wie Roboter lernen und mit ihrer Umgebung interagieren“, erklärt Lingen. „Dieser Sprung in den KI-Fähigkeiten hat den Forschungs- und Entwicklungszyklus für Robotik und Automatisierung verkürzt und die Datenanalyse sowie virtuelle Simulationen verbessert. “

Das Portfolio umfasst aktuell rund 40 Titel, darunter bekannte Namen wie Alphabet, Nvidia und ASML, aber auch spezialisierte Anbieter aus Nischenmärkten und Industriekonzerne wie Siemens, der dank seiner digitalen Fabrik und Innovationskraft attraktiv erscheint. „Wir suchen nach Unternehmen, die Marktführer in aufstrebenden Bereichen sind und sich durch Technologieführerschaft auszeichnen“, erläutert Lingen. „Einige dieser Unternehmen sind hoch bewertet, aber eben nicht alle – es gibt immer Champions, die direkt vor unseren Augen im Verborgenen liegen. “ Ein Beispiel: Bereits 2016 investierte der Fonds in einen führenden Anbieter von Prozesssteuerung in der Halbleiterfertigung. „Seitdem hat das Unternehmen seinen Wert stetig gesteigert – angetrieben durch kontinuierliche Forschung und die Fähigkeit, neue Wachstumsmärkte zu erschließen.“

Die Strategie ist nicht an einen Index gebunden, sondern nutzt ein eigenes Universum von rund 1900 analysierten Unternehmen. Die Auswahl erfolgt nach qualitativen und quantitativen Kriterien, wobei Faktoren wie Umsatzwachstum, Margen, Kapitalrendite und Investitionen in Forschung und Entwicklung eine zen­trale Rolle spielen.

Teamarbeit mit skandinavischem Geist

Das Investmentteam rund um Peter Lingen arbeitet kollaborativ und interdisziplinär. „Ich leite das Team mit einem skandinavisch inspirierten Ansatz“, sagt Lingen. „Ich möchte Vertrauen fördern und jedem Mitglied die Freiheit geben, innerhalb eines starken Investmentrahmens seinen Beitrag zu leisten. “ Fehler gelten als Lernchance, und die persönliche Entwicklung der Teammitglieder ist ebenso wichtig wie der Erfolg des Fonds.

Die Strategie wird von einem breiten Netzwerk unterstützt, darunter thematische Fondsbeiräte, Nachhaltigkeitsexperten und externe Wissenschaftler wie Prof. Carl Frey vom Oxford Internet Institute. Diese Expertise fließt in die Analyse von Megatrends ein – von Urbanisierung und Demografie bis zu Digitalisierung und Klimawandel.

Der Fonds ist als Artikel-8-Fonds klassifiziert und schließt kontroverse Waffen wie autonome Kampfdrohnen aus. Stattdessen stehen Firmen im Fokus, die Innovation mit Nachhaltigkeit verbinden. „Unternehmen, die Innovation in ihrer DNA haben und ein nachhaltiges Wachstum aufweisen, werden in der heutigen wachstumsschwachen Welt immer seltener zu finden sein“, erklärt Lingen.

Ein weiterer Aspekt, der die Strategie auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, zyklische Schwankungen zu überstehen. In den Jahren 2022 und 2023, als viele Technologiewerte unter Druck gerieten, nutzte das Team die Gelegenheit, Positionen in unterbewerteten Qualitätsunternehmen auszubauen. „Wir verstehen uns nicht als Momentum-Investoren, sondern als langfristige Partner für unsere Anleger“, betont Lingen.

„Meine Begeisterung für technologischen Fortschritt ist stärker denn je“, betont Lingen abschließend. „Angesichts geopolitischer Spannungen und komplexer Lieferketten braucht es Unternehmen, die nicht nur innovativ, sondern auch resilient sind – und Lösungen bieten, mit denen unsere globale Wirtschaft am Laufen gehalten werden kann.“ 

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