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ESMA diskutiert Höchstgrenze für Fondsgebühren

Fondskosten auf dem Prüfstand
Regulierung

Die Wertpapieraufsicht ESMA beklagt, aktiv gemanagte Produkte kosteten zu viel, die Gewinnmarge sei auffällig hoch. Einige nationale Aufsichtsbehörden fordern einen Kostendeckel. Jetzt soll eine EU-weite Studie Klarheit schaffen, ob solch eine Forderung berechtigt ist.

09.11.2017 | 13:01 Uhr von «Matthias von Arnim»

Es geht ums Geld – und nicht zum ersten Mal: Die EU-Kommission hat gleich drei europäische Aufsichtsbehörden damit beauftragt, das Preis-Leistungs-Verhältnis von Finanzprodukten zu untersuchen. So sollen die ESMA, die für das Thema Wertpapiere zuständig ist, die Bankenaufsicht  EBA und die Versicherungsaufsicht EIOPA Kosten und Performance verschiedener Produkte für Privatkunden überprüfen.

Als Vorreiter hat die ESMA nun als erste der drei Instanzen in einer Mitteilung angekündigt, dass sie sich Investmentfonds näher ansehen will. Mit Beginn der Umsetzung der EU-Richtlinien MiFID II und PRIIPs Anfang 2018 will die in Paris ansässige Behörde eine Studie starten, die die Kosten von Produkten ins Verhältnis zu der in der Vergangenheit erzielten Performance setzt. Laut ESMA soll es darum gehen, Anleger dafür zu sensibilisieren, in welchem Umfang Kapitalmarkt-Renditen durch Gebühren und andere Belastungen verloren gehen.

In der Studie sollen unter anderem die Kosten-Unterschiede zwischen aktiven und passiven Fonds herausgearbeitet werden. „Wir müssen unsere Bemühungen verstärken, den Verbraucherschutz besser zu überwachen und in der Branche zu erzwingen“, sagte Steven Maijoor, Chef der ESMA, bei einer Konferenz der Behörde in Paris.

Ausgerechnet die fondsfreundlichen Briten und Iren verschärfen den Ton in der Diskussion

Die Investmentfonds-Branche ist über den Vorstoß der EU-Kommission erwartungsgemäß wenig erfreut. Die neuen EU-Vorgaben verlangten ohnehin eine größere Kostentransparenz bei Fonds, so der Tenor. Deshalb stelle sich die Frage, welchen Mehrwert die ESMA Studie bringen soll, heißt es aus den Reihen der Banker, die das Thema Fondsgebühren allmählich leid sind. Denn die EU-Kommission läutet mit ihrer Initiative nur die nächste Runde einer bereits länger währenden Diskussion ein: Britische und irische Regulierer hatten bereits im August zu hohe Fondsgebühren angemahnt.

Ausgerechnet die eigentlich eher fondsfreundlichen britischen Finanzaufseher, die FCA, bemängelten vor wenigen Monaten fehlenden Wettbewerbsdruck bei aktiven Fonds. Ihre Beobachtung: Während passive Fonds in den vergangenen Jahren immer günstiger geworden seien, kosteten aktive Produkte unverändert viel. Zugleich sei die Gewinnmarge mit durchschnittlich 36 Prozent auffällig hoch, meinten die Briten. Deshalb verordnete die FCA der Fondsbranche ab sofort den Ausweis einer Gesamtkostenquote, wie sie durch MiFID II eigentlich erst ab 2018 vorgesehen ist. Zeitweilig hatte die FCA sogar erwogen, die Kosten zu deckeln. Ins gleiche Horn bliesen auch die Iren, die schließlich die EU-weite Studie forderten, die nun kommt.

Untersuchungen offenbaren hohe Kosten für Privatkunden

Die ESMA ist im Vorfeld der erst im Januar 2108 startenden Studie bereits aktiv geworden. So hat die Behörde bereits eine Voruntersuchung zur Nettorendite von Investmentfonds unternommen. Die Ergebnisse sind Wasser auf die Mühlen derjenigen, die nun eine strengere Kostenregulierung fordern. Der Untersuchung zufolge profitiert die Branche von einem fehlenden Kostenbewusstsein der Investoren. Den Berechnungen der ESMA zufolge verringerte sich in den Jahren 2013 bis 2015 die Renditen von Investmentfonds  durch diverse Gebühren und die Inflation um durchschnittlich 29 Prozent. Je nach Kundengruppe, Fonds-Typ und Land unterschieden sich diese Werte zum Teil erheblich. Die Spannbreite reichte von elf Prozent für passive Aktienfonds bis hin zu 44 Prozent bei Anleihefonds für Privatanleger.

Schriller Gong zur Eröffnung der nächsten Runde

Das Thema Fondsgebühren bleibt der ewige Zankapfel. So streiten Anbieter und Aufsicht bereits seit Jahren darüber, ob und wie welche Kostenblöcke in den Beipackzetteln der Produkte angegeben werden sollen. Die neue Initiative der EU-Kommission hat allerdings eine neue Stoßrichtung: Es geht nun nicht mehr um mehr Transparenz oder neue Standards. Es geht grundsätzlich um die Höhe der Preisschilder, die an den Fonds hängen. Das hat eine neue Qualität.

(MvA)

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