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Nachhaltigkeit

Künstliche Intelligenz errechnet Nachhaltigkeits-Index

Informationen zur Nachhaltigkeit von Unternehmen sind für Investoren hochinteressant. Meist stammen die Daten jedoch von den Firmen selbst. Jetzt durchsuchen KIs externe Quellen nach ESG-Daten, um Nachhaltikeitsindizes zu errechnen.

19.02.2019 | 13:00 Uhr von «Thomas Gräf»

Die Frankfurter Index-Manufaktur Solactive und das US-Unternehmen Truvalue Labs haben gemeinsam einen Algorithmus entwickelt, um Unternehmen mithilfe Künstlicher Intelligenz nach Ethik-Richtlinien zu bewerten. Diese Scores bilden die Basis für Ethik-Indizes, auf deren Basis Fondsgesellschaften neue ESG-Fonds herausbringen können.

Kapitalanlage nach ethischen Gesichtspunkten verzeichnet rasant wachsende Nachfrage. Der achtsame Umgang mit Ressourcen,  Umwelt und Mitmenschen ist unaufhaltsam und wer als Fondsemittent den Trend verschläft, riskiert von der Konkurrenz abgehängt zu werden. Anders als harte Faktoren wie Growth, Volatilität oder Value lassen sich weiche Werte wie Ethik, soziale Verantwortung, Umwelteinfluss, Nachhaltigkeit, Gender Parity oder Transparenz schwer parametrisieren.

Der Frankfurter Indexanbieter Solactive versieht Aktien mit einem "Insight Score", in dem die Aktivität von Unternehmen hinsichtlich von ESG-Kriterien (Ethic, Social and Gouvernance) bewertet wird. Dabei kommt Machine Learning zum Einsatz, das vom Partner Truevalue Labs zur Verfügung gestellt wird. Solactive gleicht die Aktien seines Universums aus rund 2.000 Indizes dabei mit der Datenbank von Truevalue Lab. Zur Berechnung des Insight Scores wertet Truevalue Labs unstrukturierte Daten aus mehr als 100.000 Quellen aus. Dabei handelt es sich um Texte aus Zeitungen, Webfeeds, Blogs, Berichten von NGOs oder auch Tweets. Eine künstliche Intelligenz durchforstet diese Texte und filtert diejenigen Informationen heraus, die sich auf ESG-relevante Aktivitäten beziehen. Machnine Learning bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die KI lernt, die Informationen zu bewerten und einmal erkannte Prinzipien auf andere Texte zu übertragen. Laut eigenen Angaben verarbeitet Truelabs pro Woche rund eine Million Datenereignisse.  

Dadurch soll eine externe, unabhängige Perspektive auf die ESG-Performance von Unternehmen geschaffen werden – die verlässlicher sein soll als die Informationen, die die Unternehmen selbst in ihren Quartalsberichten und Broschüren veröffentlichen.

“Wir suchen nach innovativen Möglichkeiten, um aus ESG-Daten Erkenntnisse zu gewinnen”, erklärt Solactive-Chef Steffen Scheuble. Für Hendrik Bartel, den CEO und Mitgründer von Truvalue, geht es darum, ESG-Investoren mit zeitnahen Signalen aus transparenten Quellen zu versorgen.

Auf Basis der Score-Daten können Fondsgesellschaften dann eigene Indizes kreieren, die wiederum als Grundlage für ESG-orientierte ETF dienen.

ETF auf ethische Anlagen

Quelle: JP Morgan

Der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen wird heute bereits auf rund 23 Billionen US$ geschätzt. Zwei Drittel der ESG-Assets sind in Anleihen investiert, rund die Hälfte in Form von ETFs. Wie die US-Bank JP Morgan bemängelt, stehen ESG-Daten nur in ungenügender Form zur Verfügung und werden oftmals sogar nur einmal pro jahr veröffentlicht. Weitere Wettbewerber auf dem Markt für ESG-Daten sind unter anderem Arabesque und RepRisk.

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