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MiFID II kostet hunderte Analysten den Job

MiFID II

Die neue EU-Finanzmarktregulierung hat nach Branchenangaben dramatische Auswirkungen auf die Research-Versorgung. Viele fürchten Qualitätsmängel und Unterversorgung bei der Beratung.

28.06.2018 | 11:19 Uhr von «Dominik Weiss»

Die im Januar diesen Jahres in Kraft getretene Finanzmarktrichtlinie MiFID II führt zu einer Research-Lücke bei Small- und Mid-Caps. Die durchschnittliche Abdeckungsquote auf der Sellside sank im ersten Halbjahr um gut 25%. Vielen Asset Manager und Vermögensverwaltern bereite die Entwicklung Sorge berichtet die „Financial Times“ von der Investor Relations Society Conference, die in der letzten Woche in London statt gefunden hat.

Bereits im Frühjahr mehrten sich die Stimmen, im Zuge der Umsetzung der neuen Finanzmarktrichtlinie könne es zu einer Unterversorgungvon Forschung und Beratung kommen.

Diese Befürchtungen sind nach übereinstimmender Meinung vieler Asset Manager und Fondsmanager dabei, Wirklichkeit zu werden. Die Investmentindustrie verzeichne einen herben Rückgang im Sellside-Research. Richard Buxton, CE bei Old Mutual Global Investors sagte, man erlebe derzeit einen Verlust guter Sell-Side Analysten. Die Folgen seien erheblich, denn „die Qualität der Forschung werde dünner und dünner“, so Buxton. Immer mehr Firmen bauten infolge der neuen Finanzmarktrichtlinie Stellen ab, seine Gesellschaft werde „mit Lebensläufen von Sellside-Analysten überschwemmt“. Das sei dem aktuellen Einbruch der Forschungsindustrie geschuldet, so Buxton weiter.

In der Konsequenz leide die Qualität, meint John Bennett, Director of European Equities bei Janus Henderson: „Die Qualität nimmt ab“, so Bennett. Der Hauptfokus der Foschungsarbeit liege heute darauf, ob Unternehmen ihre Quartalsziele erreichten. Wie die Entwicklung der Aktiengesellschaften auf die kommenden fünf Jahren aussehen werde, bleibe dagegen auf der Strecke.

Besonders kleinere Unternehmen fallen aus dem Coverage

Während die Research-Abdeckung bei großen Unternehmen weiterhin ausreichend hoch ist, fallen kleinere Unternehmen häufig aus dem Rahmen. Mathew Siebert, Fondsmanager beim vier Milliarden Euro schweren Investmenthaus Tosca, gab auf der Konferenz zu bedenken, dass auch die Kapitalversorgung der Unternehmen vom Research-Ausfall gefährdet sei. Die in London ansässige Handelsplattform für Small-Caps sei bisher ein großer Erfolg gewesen, „aber wenn unabhängige Analysten nicht mehr das Gute oder Schlechte der Titel beleuchteten, betreffe das auch den Handel an der Börse.

Beim ebenfalls in London letztwöchig statt gefundenen Treffen der Fondsindustrie beklagte Alain MacDonald, Head of Equities des Brokers Panmure Gordon, der Anpassungsprozess [an MiFID II] sei schmerzhaft. „Wir können uns einen weiteren Rückgang im Small- und Mid-Cap Bereich nicht leisten“, so MacDonald. Dennoch würden Investmentbanken Woche für Woche ihre Research-Anstrengungen zurück fahren. Dem stimmte Judith MacKenzie, Partner der Investmentboutique Downing, zu. MiFID II habe der Research-Abdeckung nicht gut getan. Die durchschnittliche Anzahl an Analysten, die in Großbritannien gelistete Small-Cap Unternehmen abdeckten, sei um gut ein Viertel, von 0,8 auf 06, gesunken. Ihr bereite vor allem die Qualität des Research Sorgen. „Die Qualität des Research, bei einigen Small- und Mid-Caps, ist schockierend“, so MacKenzie. Sie setzt auf ein Umdenken in der Branche und dass die Asset Manager anfingen, sich Gedanken über den Wert ihrer eingekauften Forschung machten.

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