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MiFID II: Finanzbranche befürchtet Konsolidierungen

Das europäische Parlament in Brüssel (Bild: fotolia)
MiFID II

Die Umsetzung der neuen Finanzmarktreform unter MiFID II könnte in bestimmten Investmentfeldern zu einer Verknappung von Research führen. Zudem fürchten Marktteilnehmer weitere unbeabsichtigte Konsequenzen.

29.11.2017 | 11:02 Uhr von «Dominik Weiss»

Die europäische “Markets in Financial Instruments Directive” (MiFID II) tritt am 03. Januar 2018 in Kraft und wird die Finanzmärkte und Geschäftspraktiken grundlegend verändern. Sie legt fest, dass Researchkosten explizit ausgewiesen werden müssen.  Auf diese Weise soll zugunsten der Anleger einerseits mehr Preis-Transparenz in den Investitionsprozess kommen. Andererseits erhoffen sich die Regulierer aus Brüssel mit der strikten Trennung von Research- und Salesbereichen, potenzielle Interessenkonflikte bereits im Vorfeld auszuräumen. Befürchtet war, dass Broker, die Research oder andere Dienste für Assetmanager bereitstellen, von diesen zu Ungunsten der Klienten behandelt werden. Zum Beispiel indem mehr Trades über den Broker abgewickelt werden. Für den Investor entstünde daraus ein Schaden, da er für die Transaktionen aufkommen muss und die Konsequenzen möglicherweise unnötiger Portfolioänderungen zu spüren bekommt. 

Was mit guten Absichten auf den Weg gebracht worden ist, könnte aber durchaus negative Folgen haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des CFA Instituts.

Die Großen absorbieren die Kosten

Wie aus der jüngst erschienenen Umfrage des CFA Instituts unter gut 700 global operierenden Assetmanagern hervorgeht, unterscheiden sich die Anbieter in der Art und Weise, wie mit den Researchkosten in Zukunft umgegangen wird. Die großen Assetmanager setzen nach eigenen Angaben darauf, die Forschungsausgaben selbst zu tragen. Rund 67% der befragten Unternehmen mit Assets under Management (AuM) von mehr als 250 Mrd. Euro geben dies an. Mit sinkendem AuM sinkt auch die Bereitschaft, selbst die Kosten zu tragen. So erwarteten am unteren Ende (AuM weniger als eine Milliarde Euro) nur 42 % der Assetmanager, dass sie die Kosten selbst tragen werden. Etwas mehr als ein Fünftel dieser Gruppe plant dagegen, die Research Kosten an die Kunden weiter zu geben. Weiterhin groß bleibt die Anzahl der Unternehmen, die auch rund fünf Wochen vor Inkrafttreten der Direktive noch nicht wissen, wie sie zukünftig mit den Kosten umgehen werden. 

Das CFA Institut befürchtet deswegen Wettbewerbsnachteile für die kleineren Anbieter. Weitere Konsolidierungen seien am Markt wahrscheinlich, hieß es in der Studie.

Uneins bei den Kosten

Die Befragung zeigt, wie uneins die Anbieter bei der Festlegung der Researchkosten sind. So erstreckten sich die Angaben für die Kosten von Aktien-Research von 0,5 % bis 4 % des Verwalteten Vermögens. Diese Spanne reflektiere unter anderem die Investmentstrategie, so das CFA Institute. Es sei wahrscheinlich, dass bspw. eine Large-Cap Aktienstrategie weniger koste, als eine Small-Cap Emerging Markets Strategie. Der Medianwert für Aktienresearch liegt bei 0,1 %. Für Anleihen werden weniger Kosten aufgerufen. Hier liegt der Mittelwert bei 0,35 %. 

Die Kosten für Aktienresearch sind am höchsten

Die Mehrzahl der kleineren Assetmanager geht davon aus, dass sich die Kosten für Research für sie erhöhen wird. Umgekehrt sehen die Branchengroßen eher eine Abnahme der Kosten voraus. Unterschiede gibt es auch hinsichtlich der Asset Klassen. Während 69 % der Befragten eine Erhöhung der Kosten im Fixed Income erwarten, glauben dies nur 29 % für Equities. Fast die Hälfte meint sogar, dass die Kosten hier sinken werden.

Der Markt für Research wird sich verändern

Gefragt nach den Quellen, die für Research genutzt würden, antworteten 78 % in Zukunft weniger Research von Investmentbanken beziehen zu wollen. Ausgeglichener präsentierte sich das Antwortspektrum bei unabhängigen Research-Anbietern. Zwar gaben 37 % an, hier weniger nachfragen zu wollen. Das Gegengewicht bilden aber 20 %, die hier mehr Research beziehen wollen. Nach der Umfrage werden In-house Lösungen am wahrscheinlichsten umgesetzt. Gut 44 % gaben an, sich künftig vermehrt auf diese Quelle verlassen zu wollen. Annähernd dieselbe Anzahl an Befragten gab an, In-house Forschung nicht verringern zu wollen.

Investmentbanken verlieren, In-house Lösungen legen zu

(DW)

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