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Länderblickpunkt Philippinen

Länderblickpunkt
Länderblickpunkt Philippinen
07/2012
Christoph Witte
Delcredere NV (Website)

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Robuste Wirtschaft, aber schwankende Exportleistung. Präsidentschaftswahl sorgt für Stabilität und Reformhoffnung.

12.07.2012 | 12:00 Uhr

Die philippinische Wirtschaft verzeichne nach der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009 ein Auf und Ab, was die zyklischen Schwankungen der Exporte in Verbindung mit externen Schocks widerspiegle. Das geht aus dem aktuellen Länderblickpunkt von Delcredere NV hervor. „Nachdem sich das BIP-Wachstum im Jahr 2010 angetrieben durch das hohe Verbrauchervertrauen und den Exportaufschwung kräftig erholt hatte, wurde die philippinische Wirtschaft bis Ende 2011 von der sich anschließenden stetigen Konjunkturabschwächung in Asien besonders stark getroffen“, analysiert Christoph Witte, Autor der Studie. Betrug das BIP-Wachstum im Jahr 2010 noch 7,6 Prozent, fiel es 2011 auf 3,7 Prozent ab. Dies sei vor allem auf den Einbruch der Elektronikexporte um 23 Prozent zurückzuführen. Mit einem Anteil von 35 Prozent an den gesamten Exporten, falle der Rückgang stark ins Gewicht, so Witte. Unterbrechungen der Lieferkette nach den Naturkatastrophen in Japan im März 2011 zogen die auf den Philippinen produzierenden japanischen Tochtergesellschaften zusätzlich in Mitleidenschaft. „Folglich waren die kräftige Verbrauchernachfrage, die durch die Überweisungen der im Ausland lebenden und arbeitenden Philippiner gestützt wurde, und die relativ geringe Inflation die Hauptantriebskräfte des Wachstums“, sagt Witte.

Mittelfristig schätzt der Autor das BIP-Wachstum des südostasiatischen Inselstaates auf durchschnittlich 4,5 bis fünf Prozent. Das Land stehe aber vor der Herausforderung, die Elektronikexporte in einem möglicherweise längerfristig schwächelnden weltwirtschaftlichen Umfeld aufrechtzuerhalten. „Angesichts der wenig diversifizierten Exportpalette wird auf die Entwicklung weiterer zukunftsträchtiger Sektoren wie Tourismus, Agrobusiness und IT-Dienstleistungen wie die Auslagerung von Geschäftsprozessen gesetzt“, weiß Witte. Durch die weniger günstige Entwicklung im Außenhandel habe sich Leistungsbilanz zwar verschlechtert. Allerdings weise sie noch immer einen Überschuss auf, welcher sich in den nächsten Jahren im Bereich von zwei Prozent bewegen dürfte. Angesichts des hohen Öffnungsgrades der philippinischen Wirtschaft sei sie sehr anfällig für Kapitalabflüsse, die durch die Turbulenzen in der Eurozone und Kapitalrückführung von Banken ausgelöst werden. „Das Ausmaß der Ansteckung und der negativen Wirkungen auf die philippinische Wirtschaft dürfte sich jedoch in Grenzen halten, da die Zahlungsbilanz in guter Verfassung und die Abhängigkeit von externer Finanzierung relativ gering ist“, glaubt Witte.

Die Wahl von Benigno Aquino zum Präsidenten des Landes im Juni 2010 führe zudem, aufgrund des historisch guten Ergebnisses von 42 Prozent der Stimmen, zu politischer Stabilität. Aquino kann sich also auf ein starkes Mandat stützen, um seine zwei wichtigsten Ziele zu verfolgen: die Bekämpfung der weit verbreiteten Armut und der ausgeprägten Korruption. Die Umsetzung seines geplanten Reformprogrammes könnte jedoch auf Schwierigkeiten stoßen, da seine liberale Partei im Kongress über keine Mehrheit verfüge.

„Mittel- bis langfristig wird die Entwicklung des politischen Risikos in erster Linie von den Erfolgen der Haushaltskonsolidierung, der Entwicklung der Elektronikexporte und der Fähigkeit Präsident Aquinos, sein Reformprogramm umzusetzen, abhängen“ erwartet Witte. Infolge der Abkühlung der Weltkonjunktur und der negativen Auswirkungen der Eurokrise dürften sich kurzfristig das politische sowie das Geschäftsrisiko erhöhen. „Doch diese Risiken werden durch die gute Verfassung der philippinischen Wirtschaft und Devisenreserven in Rekordhöhe abgemildert“, bleibt Witte optimistisch.

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