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Konjunktur

Deutschland im Sog der Rezession

Deutschland steht an der Schwelle zur Rezession. Der ifo-Index, der als wichtigstes Stimmungsbarometer für die Lage der deutschen Wirtschaft gilt, ist im August zum fünften Mal in Folge gefallen. Wie es für die Wirtschaft weiter geht. Wie Berater die neue Lage richtig einordnen.

27.08.2019 | 15:01 Uhr von «Alexandra Jegers»

Die deutsche Industrie schlittert immer tiefer in die Krise. Das zeigt ein Blick auf den jüngsten ifo-Geschäftsklimaindex: Das Umfragebarometer misst seit 47 Jahren die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft. Im August ist der Indikator nicht nur zum fünften Mal in Folge gefallen. Mit 94,3 Punkten notiert das Barometer auch auf dem niedrigsten Stand seit November 2012. „Die Anzeichen für eine Rezession mehren sich“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis. „Die Industrie steckt bereits in einer Rezession“, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe.

Für die Erhebung befragt das Ifo-Institut regelmäßig rund 9.000 Manager nach ihrer Einschätzung zur derzeitigen Lage sowie nach ihren Geschäftserwartungen für die kommenden Monate. Ihre aktuelle Situation schätzen die Befragten noch neutral ein, der Wert liegt auf dem Niveau von 2014. Gravierend schlecht fällt ihr Urteil für die nächsten sechs Monate aus: Hier zeigt das Stimmungsbarometer nur noch einen Wert von 91,3 Punkten. Das ist der niedrigste Stand seit Juni 2009. Damals riss die Finanzkrise die Weltwirtschaft in den Abgrund. Auch die deutsche Industrie trug tiefe Wunden davon.

Ifo Geschäftsklima Deutschland

Nun steht Deutschland also erneut an der Schwelle zur Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt fiel von April bis Juni um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Geht es im September das zweite Quartal in Folge bergab, sprechen Ökonomen von einer Rezession. Reto Cueni, Chefökonom bei Vontobel Asset Management hält das für möglich: „Vor allem die anhaltenden internationalen Handelsspannungen machen der exportabhängigen Industrie zu schaffen“, sagt Cueni. Handelskrieg und Brexit würden die deutsche Industrie stärker unter Druck setzen als andere europäische Volkswirtschaften, weil die politischen Konflikte die Handelsbeziehungen der Bundesrepublik zu drei ihrer fünf wichtigsten Exportpartner betreffen: USA, China und Großbritannien.

Eine Einschätzung, die auch Andreas Scheuerle von der Deka-Bank teilt. „Wenn die deutschen Unternehmen mit schwachen oder zumindest ungewissen Absatzperspektiven rechnen müssen, dann halten sie sich bei ihren Investitions- und Beschäftigungsplänen zurück“, sagt der Ökonom. Der eskalierende Handelskonflikt, die Gefahr eines ungeregelten harten Brexits und nun auch noch die Regierungskrise in Italien – das alles sei schlicht zu viel für die an sich starken Schultern der deutschen Industrie. „Durch die Probleme im industriellen Kernbereich – der Autoindustrie – war die Widerstandskraft der Industrie schon zu geschwächt“, sagt Scheuerle. Dieser konjunkturelle Schwächeanfall würde sich immer mehr auch auf die bislang gesunden Dienstleistungsbereiche ausweiten.

Gleichwohl: Eine Krise wie im Jahr 2009 zieht wohl nicht auf. Zwar habe Deutschland bereits die ersten Schritte in eine technische Rezession gemacht. Die Auswirkungen dieser technischen Rezession seien allerdings nicht vergleichbar mit „echten“ Rezessionen, bei denen die Arbeitslosigkeit deutlich ansteigt, sagt Scheuerle: „Das erwarten wir bislang noch nicht.“

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