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Interview

Jürgen Hager: „Inflationsschutz ist nur mit bezahlten Immobilien, Aktien und Gold möglich“

Ist die Altersvorsorge mit Fonds nach dem Corona-Crash noch sinnvoll? Dazu befragten wir Jürgen Hager aus der bayerischen Oberpfalz. Hager leitet die ProLucra GmbH in Zwickau und gewann in den Jahren 2014 und 2020 den Titel als „Finanzberater des Jahres“.

06.04.2020 | 10:00 Uhr von «Ralf Ferken»

Wie sinnvoll sind Fonds generell für die langfristige Altersvorsorge?
Vom Konstrukt für Anleger sehr sinnvoll, denn es besteht die Möglichkeit mit kleinen Beträgen in teilweise stark diversifizierte Produkte zu investieren. Aber nicht jeder Fonds wird sich für die Altersvorsorge eignen. Die Ertragslage wird stark vom Konstrukt, ob Aktien oder Renten, abhängen. Grundsätzlich benötigt der Altersvorsorgesparer die Chance auf eine hohe Rendite, um überhaupt eine vernünftige Versorgungssituation erreichen zu können. Mit sicheren Anlagen ist eine vernünftige Versorgungssituation nicht realisierbar.

Wie sollten sich langfristig orientierte Anleger im jetzigen Börsenumfeld verhalten?
Anleger, die bereits investiert sind, sollten abwarten. Für Anleger, die jetzt investieren wollen, ist der Zeitpunkt gut, aber noch nicht sehr gut.
Erste Investitionen können mit Sparplänen begonnen werden. Der Ausführungszeitraum sollte kleiner als ein Monat sein. Auch Einmalzahlungen können teilweise getätigt werden. Allerdings sollte noch Pulver trocken bleiben, falls der Markt noch einmal nach unten geht.

Inwiefern kann man Anleger nach den Bärenmärkten in 2000-2003, 2007-2009 und 2020 noch davon überzeugen, in Aktien zu investieren?
Momentan spielt die Emotion „Angst“ an der Börse eine große Rolle. Vor vier Wochen war es noch die „Gier“. Ich denke, man sollte versuchen, die Faktenlage zu berücksichtigen und den Kunden einfach vernünftig aufstellen. Dabei spielt Ehrlichkeit und Kompetenz eine große Rolle. Wer den Kunden entsprechend als Ratgeber zur Seite steht und vernünftige Argumente bringt, der wird hier auch zu rationalen Entscheidungen kommen. Emotionsorientierte Verkäufertypen sind sowieso langfristig fehl am Platz.

Wie schätzen Sie die Faktenlage derzeit ein?
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Krise sind noch nicht klar. Die Notenbanken stützen den Markt mit Summen, die utopisch sind. Eine Rückzahlung dieser Beträge wird nicht möglich sein.  Diese Summen werden irgendwann inflationswirksam. Verlierer wird der normale Sparer sein. Inflationsschutz ist nur mit bezahlten Immobilien, Aktien und Gold möglich. Sollte das ganze System gegen die Wand fahren, dann nur Gold.

Halten Sie Anleihen als Beimischung weiterhin für notwendig?
Ich bin kein Fondsmanager und denke, dass die Anleihe analog der Aktie ihre Chancen und Risiken hat. Wenn ein Fondsmanager sein Metier beherrscht und damit Rendite erzielen kann, warum dann nicht? Aufgrund der teilweise enormen Staatsverschuldungen, die durch Corona weiter steigen, stellt sich mir hier nur die Frage, wo bei sehr guten Bonitäten überhaupt noch eine Rendite herkommen soll. Also ist hier der aktive Manager gefragt.

Inwiefern sollten Anleger ihre Aktienquote reduzieren, wenn der Ruhestand naht?
Diese Entscheidung muss man von der jeweiligen Kapitalmarktsituation abhängig machen. Momentan ist aus meiner Sicht das größte Risiko, Geld auf dem Konto zu haben. Die grundsätzliche Lehrbuchmeinung würde ihre Frage wie folgt beantworten: Sehr sinnvoll. Die Frage, die sich heute stellt: Wenn ich jetzt die Aktienquote reduziere, wohin stecke ich dann das Geld? Selbst sichere Anlagen wackeln in der jetzigen Zeit. Schauen Sie sich einfach den Klassiker „offene Immofonds“ an. Die Börsenkurse für sofortigen Verkauf sind implodiert und teilweise circa zehn Prozent niedriger als der aktuelle Rückkaufswert. Hier wird bereits ein Rückgang der Bewertungen und Mieterträge eingepreist. Fazit: Das kann man nicht so pauschal sagen, sondern ist abhängig von der persönlichen Situation und dem aktuellen Marktgeschehen.

Weitere Infos: www.prolucra.de

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