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Gesundheit

„Gesundheitstitel sind die Juwelen am Aktienmarkt“

Wann kommt endlich ein COVID-19-Impfstoff und wie kann man einen nachhaltigen Investmentstil im Gesundheitssektor umsetzen? Darüber sprach Fundreserach mit Dr. Cyrill Zimmermann von Bellevue Asset Management.

27.07.2020 | 14:25 Uhr von «Jörn Kränicke»

Herr Zimmermann, es gibt Meldungen, dass die Universität Oxford kurz vor dem Durchbruch eines Impfstoffes gegen Covid-19 steht. Geht das wirklich so schnell oder müssen wir uns noch länger gedulden?

Ja, in der Tat kann man damit rechnen, dass sehr bald Impfstoffe zur Verfügung stehen werden. Oxford hat mehr im geheimen geforscht. Über den Ansatz, der ein anderes Verfahren als etwa Moderna, BioNTech oder Curevac ist, ist bislang wenig bekannt. Allerdings rechnen wir damit, dass der Impfstoff von Moderna oder BioNTech für klinisches Personal im vierten Quartal 2020 erhältlich sein wird. Der Oxford Impfstoff wird vorrausichtlich Ende des ersten Quartals 2021 zugelassen sein. Die Universität kooperiert dabei mit AstraZeneca, die davon in kurzer Zeit zwei Milliarden Impfdosen herstellen wollen.

Spielen im BB Adamant Sustainable Healthcare Fonds Titel wie AstraZeneca eine Rolle?

In der Regel haben wir eher weniger Pharmatitel im Fonds. Wir setzen vielmehr stärker auf Mid Cap Unternehmen. Unsere Anlagestrategie, die auf dem 2007 lancierten Adamant Healthcare Index basiert hat sich sehr bewährt. Seit Auflage haben wir etwa dem MSCI Healthcare Index um etwa 200 Prozentpunkte geschlagen.

Wo liegen die Unterschiede zwischen dem „normalen“ und dem nachhaltigen Fonds?

Die Basis ist mit dem Adamant Healthcare Index identisch. Die Auswahl erfolgt auf Basis der Marktkapitalisierung, Liquidität und des Free Floats. Zudem kommen acht Kriterien zum Einsatz – vier qualitative und vier quantitative. Um die Qualität eines Unternehmens zu bestimmen, analysieren wir das Management, die Pipeline, das operative Risiko sowie das Länderrisiko. Die quantitativen Faktoren sind das PEG-Ratio, KGV, die EBITDA-Marge und das Umsatzwachstum. Hinzu kommt dann unser Nachhaltigkeitsfilter. Hier arbeiten wir mit Sustainalytics zusammen. Sie überprüfen die Einhaltung der ESG-Kriterien und auch der Prinzipien des UN Global Compact. Gibt es hier Verstöße etwa hinsichtlich Korruption oder bei den Arbeitsbedingungen, fallen die Titel durchs Raster. Zudem haben wir bei kontroversen Geschäftsfeldern und -praktiken Ertragsschwellen definiert. Ist ein Unternehmen etwa mit mehr als fünf Prozent seines Umsatzes oder den Forschungsgeldern in Genmanipulation, embryonalen Stammzellen Studien, Abtreibung oder Verhütung involviert, wird es ausgeschlossen.

Inwieweit wird dadurch ihr Anlageuniversum eingeschränkt?

Die Auswahl halbiert sich auf etwa 240 bis 300 Titel. Wir investieren aber ja nur in die 40 besten Werte. Daher unterliegt man da kaum Einschränkungen. Das sieht man auch daran, dass der Fonds sich zu 75 bis 90 Prozent mit unserem normalen Healthcare Fonds überschneidet. Zudem wächst das Universum stetig. Denn immer mehr Firmen erkennen, wie wichtig es ist, sich entsprechend nachhaltig aufzustellen. Zumal auch die großen Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen einen stärkeren Fokus auf nachhaltige Geldanlagen legen. Nicht zuletzt, weil auch die Gesetzgebung in Europa dies immer stärker fordert.

Und wie nachhaltig ist der Gesundheitssektor überhaupt?

Betrachtet man etwa den CO2 Ausstoß, dann sind sie sie sehr nachhaltig. Im Vergleich zu den Firmen aus dem S&P 500 liegt er nur bei einem Fünftel.

Sie investieren auch stärker in den Schwellenländern. Gibt es hinsichtlich der Bedeutung von ESG hier Unterschiede zu den entwickelten Ländern?

Erstaunlicherweise kaum. In den entwickelten Ländern und den Schwellenländern sind die ESG-Scores fast identisch. Ich habe etwa im vergangenen Jahr das führende Unternehmen für Operationsroboter im Silicon Valley besucht und wollte dort mit dem Unternehmen über ESG reden. Sie waren der Meinung, dass wäre so eine europäische Sache. Ein paar Monate später habe ich sie erneut getroffen und sie hatten erkannt, dass es auch für sie ein wichtiges Thema ist. Im Gegensatz dazu habe ich in China ein kleineres Unternehmen besucht, das mit 3-D-Druckern Hüft- und Gelenkprothesen herstellt. Sie erzählten mir stolz, dass sie bereits seit mehreren Jahren ein ESG Board haben. Gerade chinesische Unternehmen sind sehr schnell darin, die neuesten Trends zu adaptieren. Das ist in anderen Schwellenländern wie etwa Indien nicht ganz so der Fall.

Viele Titel aus dem Gesundheitssektor sind in den vergangenen Jahren und auch selbst in diesem Jahr sehr gut gelaufen. Sind Gesundheitsaktien inzwischen auch zu teuer?

Gesundheitsaktien sind im Vergleich zum S&P 500 und auch zum Euro Stoxx sehr günstig. Der S&P hat aktuell ein KGV von 20 und der Euro Stoxx von 16. Gleichzeitig liegt das PEG-Ratio, also das KGV einer Aktie im Verhältnis zum Wachstum, bei 4,2 beziehungsweise 3,9. Im Bezug auf ihr Wachstum sind die Titel also sehr teuer. Bei den Gesundheitstiteln sieht es hingegen ganz anders aus. Teilweise liegt dort das PEG-Ratio bei 0,5. Selbst bei den in den letzten Jahren sehr gut gelaufenen Biotechfirmen beträgt es nur 1,1. Dort liegt das KGV auch nur bei 14. Im etwas problembehafteten Generikabereich liegt das KGV bei gerade einmal vier. Für mich sind Gesundheitstitel daher die Juwelen am Aktienmarkt.

 

Zur Person:

Cyrill Zimmermann studierte Betriebswirtschaft und begann seine berufliche Karriere 1993 als Anlageberater für institutionelle Kunden bei Credit Suisse. Drei Jahre später wechselte er ins Managementteam der damaligen Beteiligungsgesellschaft BB Medtech. Mit zwei Partnern gründet er 2000 Adamant Biomedical Investment, die 2015 von Bellevue Asset Management übernommen wurde. Dort verantwortet Zimmermann heute den Bereich Healthcare-Fonds und -Mandate und gehört der Geschäftsleitung an. Den BB Adamant Sustainable Healthcare Fonds managt er zusammen mit Zahide Donat und Samuel Stursberg-

 

Kategorie Aktien Gesundheit/ESG
KVG Bellevue A.M.
Manager Cyrill Zimmermann
ISIN thesaurierend) LU 181 958 553 7
ISIN (thesaurierend) A2J MRF
Auflegung 29.06.2018
Fondsvermögen 137,5Mio. US-Dollar
Ausgabeaufschlag bis 5,00 %
Laufende Kosten p. a. 2,36 %
Erfolgsgebühr nein
Börsenhandel nein
Performance 1 Jahr (per 23.07.2020) 23,7 %
Volatilität 1 Jahr (per 23.07.2020) 15,2 %
Internet www.bellevue.ch

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