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Christian Machts: "ESG ist ein Schlüsselthema für uns und wird es auch in Zukunft bleiben"

Christian Machts, Head of Innovation & Strategy, Fidelity International
Interview

Christian Machts als Head für Fidelity International spricht im Interview über das das Private Assets-Geschäft, weitere Wachstumstreiber und Kooperationen.

17.01.2022 | 09:10 Uhr von «Dieter Fischer»

Wie zufrieden Sie sind mit den letzten Monaten in Sachen Mittelzuflüsse – Fidelity International in Europe betreffend und speziell in dem von Ihnen verantworteten Bereich Wholesales Deutschland, Österreich und Osteuropa?

Christian Machts: Unser Geschäftsjahr war ausgezeichnet! Wir haben in Deutschland ein Nettomittelaufkommen von deutlich mehr als einer Milliarde Dollar erreicht, in Österreich und Osteuropa waren es nochmal etwa 600 Millionen Dollar. Nimmt man das ebenso erfolgreiche Vorjahr hinzu, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass wir wieder in der Top-Liga sind und dort auch bleiben wollen.

Woher genau kamen die höchsten Mittelzuflüsse?

Eine wichtige Quelle waren nachhaltige Produkte, vor allem im Aktienbereich. Wir haben in diesem Segment unsere Produktpalette in den letzten Jahren weiter ausgebaut und das zahlt sich im Moment aus. Gerade im für uns wichtigen Bankenvertrieb ist ESG ein Schlüsselthema und wird es auch in Zukunft bleiben.

Wo sehen Sie für das 2022/2023 weitere Wachstumsoptionen? Setzen Sie im Bereich Wholesales aktuell spezielle Schwerpunkte – welche?

Neben dem bereits erwähnten Nachhaltigkeitsbereich sehe ich zwei weitere Wachstumstreiber für uns: Sparpläne in Fonds und ETFs und das Private Assets-Geschäft. Bei Ersterem hat uns unsere Kooperation mit der Direktbank ING enorm geholfen. Wir haben vor kurzem eine Reihe aktiver ETFs aufgelegt, in die ING-Kunden über einen Sparplan zu sehr attraktiven Konditionen investieren können. Man folgt in diesen Produkten einem Index, durch aktive Titelauswahl arbeiten wir an der Erzielung eines Mehrertrag. Ich denke, dass wir damit eine Nische gefunden haben, denn im „klassischen“ Indexgeschäft ist der Markt weitestgehend verteilt.

Unsere Partnerschaft mit dem Fintech Moonfare wiederum ist unser Eintrittsticket ins Private-Assets Geschäft. Durch die volldigitalisierte Plattform können wir uns Anlegerkreise erschließen, für die diese Assetklasse bislang nicht zugänglich war.

Andere Frage: Wie oft sind Sie aktuell noch im Homeoffice – und wie hält es Fidelity insgesamt mit dieser Regel?

Das hängt vom Verlauf der Pandemie ab. Derzeit arbeiten mein Team und ich wieder vermehrt von zu Hause, um Kontakte zu reduzieren und unseren Beitrag zur Eindämmung der Infektionszahlen zu leisten. Was sicherlich geholfen hat, war, dass Fidelity auch schon vor Corona flexibles Arbeiten ermöglicht und gefördert hat. Wir konnten insofern auf Erfahrungen zurückgreifen, wodurch die Umstellung für uns nicht allzu groß war.

Welche Dinge aus der Corona-Zeit wollen Sie mit in die Zukunft übernehmen? Welche keineswegs?

Die allermeisten dürften sich einig sein, dass wir unsere Arbeit durch mehr Flexibilität und mehr virtuelle Meetings effizienter gestalten konnten. Das wird mit Sicherheit bleiben. Ich glaube aber nicht, dass wir komplett auf physische Termine verzichten können. Die Zukunft wird hybrid sein. Offen ist zudem, wie sich Anleger bei dauerhaft schwierigen Märkten verhalten. Gut möglich, dass in einer solchen Phase auch wieder mehr Beratung in physischer Präsenz nachgefragt/verlangt wird. So oder so, wir fühlen uns auf die Zukunft gut vorbereitet.

Beim Thema ESG setzt Fidelity auf ein hauseigenes Researchteam. Waren Ihnen die übrigen Anbieter nicht gut genug?

Wir berücksichtigen auch die Daten externer Anbieter. Aber wir bevorzugen einen direkten und unmittelbaren Zugang zu den Märkten und Unternehmen, in die wir investieren wollen. Außerdem sind externe Datenquellen oftmals rückwärtsgewandt und es fehlt der Blick nach vorne. Das zu haben, ist unserer Meinung nach aber die Voraussetzung für erfolgreiches Bottom-Up-Investieren. Unser eigenes Researchteam liefert diese Perspektive. Um das zu gewährleisten sind sie selbst vor Ort und sind mit den Firmen oder anderen wichtigen Stakeholdern im permanenten Austausch.

Verraten Sie uns ein paar Details zur Herangehensweise Ihrer Researchkollegen?

Fidelity International zählt mit über 400 Investmentspezialisten zu den führenden Investmenthäusern. Im Jahr kommen wir damit auf etwa 16000 Hintergrundgespräche mit Firmen weltweit. Die Kollegen sprechen die Sprache vor Ort, kennen die Kultur und die handelnden Personen. Das ist essenziell, um erfolgreich zu sein. Und das sind sie, denn die Empfehlungen aus dem Research tragen konstant zur Performance bei. Das gilt für die Aktien- wie auch für die Rentenseite.

Über eine Kooperation mit der Plattform Moonfare wollen Sie die „geschlossene Gesellschaft“ der Private Markets u.a. auch Finanzberatern und Vermögensverwaltern zugänglich machen. Erzählen Sie mal.

Es ist kein Geheimnis, dass das klassische 60/40-Portfolio in Zeiten des Niedrigzins ausgedient hat. Anleger sind auf der Suche nach Diversifikation, wollen aber verständlicherweise nicht auf Rendite verzichten. Das finden sie zunehmend bei alternativen Anlagen wie Private-Equity oder Immobilien. Allerdings war dieses Segment lange Zeit institutionellen Anlegern vorbehalten, weil die regulatorischen und monetären Eintrittshürden sehr hoch sind. Unsere Kooperation mit Moonfare ändert das, wir demokratisieren diese Assetklasse. Die digitalisierten Prozesse der Moonfare-Plattform vereinfachen die operativen Prozesse enorm. Dadurch sind wir am Ende in der Lage, die Mindestanlagesummen auf ein Minimum abzusenken. Je nach Regulatorik liegen die Einstiegssummen bei 50.000 Euro, in Deutschland sind Anleger mit mindestens 100.000 Euro dabei.

Letzte Frage – und hier bitte Hand aufs Herz: Als Salesmann durch und durch – was war in den vergangenen Monaten Ihr größter Erfolg und wo waren Sie nicht ganz so begeistert?

Ganz klar: Der Erfolg unseres Teams. Wir haben in einer wirklich schwierigen Zeit exzellente Ergebnisse geliefert und zum Erfolg des Unternehmens einen wichtigen Beitrag geleistet. Das rechne ich jedem einzelnen hoch an und das macht mich stolz.

Durch die notwendigen Kontaktbeschränkungen hat der informelle Austausch zu manchen Kollegen natürlich etwas gelitten. Das gilt speziell für Mitarbeiter außerhalb des Kernteams. Das ist schade und ich hoffe, dass die äußeren Umstände sich bald verbessern, damit sich das wieder ändert.

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