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Gold

Wann sich Goldminenfonds lohnen

Seit August 2018 steigt der Goldpreis. Die großen Gewinner dieser Entwicklung sind Anleger, die rechtzeitig in Goldminenfonds investiert haben. Sind die Fonds jetzt noch empfehlenswert?

04.09.2019 | 07:00 Uhr von «Matthias von Arnim»

Gold zu lagern, kostet Geld. Gold vermehrt sich nicht von selbst. Gold erwirtschaftet nichts. Wer Gold kauft, tut das, weil er von anderen Anlageklassen keine hohe Rendite oder sogar Verluste erwartet und/oder dem Papiergeld nicht mehr traut. Am Goldpreis lässt sich deshalb ablesen, wie viel Vertrauen Anleger in die Wirtschaft und in ihre Landeswährung haben. Der Goldpreis ist ein Angstbarometer, das umso heftiger nach oben ausschlägt, je niedriger die Zinsen sind. Und das sind sie derzeit. In Europa zahlen Banken bereits für Einlagen bei der Zentralbank. Nun wird sogar ernsthaft über negative Zinsen für private Spareinlagen diskutiert. Kein Wunder, dass Gold insbesondere in Europa seit einiger Zeit sehr gefragt ist. 

Eine Feinunze (circa 31,1 Gramm) kostet an der Börse in London aktuell rund 1.547 US-Dollar. So teuer war das Edelmetall seit sechs Jahren nicht mehr. Allein in den zurückliegenden zwölf Monaten ist der Goldpreis rund 30 Prozent nach oben geschossen. Da gleichzeitig auch der US-Dollar in den vergangenen zwölf Monaten an Wert gewonnen hat, sieht die jüngste Goldbilanz für Anleger aus dem Euroraum sogar noch besser aus. Unter dem Strich steht ein 12-Monats-Plus von rund 36 Prozent. Für eine Anlageklasse, die – wie eingangs beschrieben – nichts produziert und keine Zinsen abwirft, ist das ein mehr als nur ansehnliches Ergebnis.

Jetzt noch Gold kaufen?

Angesichts des gestiegenen Preises stellt sich natürlich die Frage: Sollte man als Anlegeberater seinen Kunden jetzt noch Gold zum Kauf empfehlen? Das ist letztlich eine Glaubensfrage. Gold ist schließlich keine Anlageklasse mit Rendite-Perspektiven, sondern eine Art Versicherung mit dem Vertrauen darauf, dass andere Anleger in Krisenzeiten genauso denken und ebenfalls Gold kaufen. Was allerdings für eine Fortsetzung der aktuellen Gold-Rally spricht: Für den Preisauftrieb haben nicht nur ängstliche Sparer, sondern auch zunehmend Zentralbanken gesorgt. Allein im ersten Halbjahr kauften sie nach Angaben des World Gold Council insgesamt 374 Tonnen Gold – so viel wie noch nie in einem ersten Halbjahr. Es ist ein historischer Rekordwert. Kein Wunder: Zinsanlagen sind keine Konkurrenz mehr zum Gold. Vor die Alternative gestellt, Gold zu kaufen oder für das Ersparte sogar Zinsen zu zahlen, werden sich im Zweifelsfall auch zunehmend viele private Sparer fürs Gold entscheiden. Da gibt es keine zwei Meinungen.

Goldminen als Hebelinvestment auf Gold

Finanzberater, deren Kunden nicht nur eine Absicherung wünschen, sondern in Gold auch eine Renditechance sehen, können diesem Wunsch gerecht werden, indem sie ihnen nicht einfach nur Gold oder Gold-ETFs, sondern Goldminenfonds empfehlen. Denn Minen sind in einer Gold-Hausse die großen Gewinner. Das lässt sich aktuell an der Entwicklung des NYSE ARCA Gold Bugs Index, kurz HUI, ablesen. Der Index enthält Minen-Unternehmen, die keine umfassenden Absicherungsgeschäfte an den Terminmärkten tätigen. Der Indexstand des HUI ist seit August 2018 um rund 60 Prozent und damit doppelt so schnell gestiegen wie der Goldpreis. 

Diese beeindruckende Performance ist kein Zufall: Goldminen-Aktien sind quasi eine Anlage mit Hebelwirkung auf Gold. Denn ihre Gewinne berechnen sich aus der Differenz zwischen Förderkosten und Goldpreis. Ein Unternehmen, das 900 Dollar pro Feinunze an Gesamtförderkosten hat, macht bei einem Goldpreis von 1.000 Dollar einen Gewinn von 100 Dollar. Sinkt der Goldpreis um zehn Prozent, dann sinkt der Gewinn der Minengesellschaft um 100 Prozent auf null. Allerdings wirkt dieser Hebel auch umgekehrt bei steigendem Goldpreis. Und das passiert derzeit. Die Entwicklung des HUI in den vergangenen Monaten gibt dabei noch nicht einmal die Gewinnsteigerung der Unternehmen aus dem Index wieder. Und auch die Höherbewertung der noch nicht explorierten Goldbestände ist noch nicht vollständig in den Aktien-Kursen abgebildet. Es besteht also sogar noch Aufwärtspotenzial, selbst wenn der Goldpreis erst einmal stagnieren würde. Sollte der Goldpreis jedoch tatsächlich noch weiter steigen, könnten gerade die Aktienkurse von Goldminen-Gesellschaften erneut markant an Wert gewinnen.  

Investieren in Goldminenfonds

Was Berater ihren Kunden auf jeden Fall auf den Weg geben sollten: Investitionen in einzelne Minengesellschaften sind riskant. Denn hier spielt nicht nur der Goldpreis eine Rolle, sondern auch Faktoren wie die rechtlichen, politischen und steuerlichen Rahmenbedingungen in den Förderländern oder auch die Beschaffenheit des Gesteins, die Höhe der Förderreserven, die Qualität der Projektpipeline und die Liquidität der einzelnen Minen-Unternehmen. Kurzum: Die Investition in Goldminen-Aktien ist nichts für Anfänger. Goldminenfonds, die von erfahrenen Spezialisten gemanagt werden, sind eindeutig die bessere Wahl. Das zeigt auch ein Performance-Vergleich mit passiven Investments. Obwohl alle aktiv gemanagten Goldminenfonds höhere Gebühren verlangen als vergleichbare Index-ETFs, schneiden viele von ihnen besser ab als ihre Passiv-Pendants. 

Unter den aktiv gemangten Minenfonds gehört etwa der Multipartner Konwave Gold Equtiy (ISIN: LU0223332320), der überwiegend in kanadische Minengesellschaften investiert, mit einer 12-Monats-Performance von 56 Prozent zu den erfolgreichsten in diesem Jahr. Auch die Jahresperformance des Earth Gold Fund (ISIN: DE000A0Q2SD8) von 50 Prozent kann sich sehen lassen. Der Fonds investiert vor allem in kleinere und mittelgroße Minenunternehmen. Zu den Top-Performern zählt auch der Landolt Share Gold (ISIN: LU0145217120), der ebenfalls mit einer Jahresperformance von rund 50 Prozent aufwarten kann. Zu den gut gemanagten Fonds gehört zweifellos auch der Falcon Gold Equity Fund (ISIN: LU0794519677). Verantwortlich für die Aktienauswahl ist John Hathaway, der seiner Anlagestrategie bereits seit fast 18 Jahren treu ist und der den Falcon Gold seit 2012 betreut. Bei seiner Analyse der Unternehmen achtet Hathaway vor allem auf die Erfahrungen und die Fähigkeiten des Minen-Managements. Ein weiteres Beispiel für einen erfahrenen Spezialisten ist Markus Bachmann, der bereits seit November 2003 den Craton Capital Precious Metal Fonds managt (ISIN LI0016742681). Bachmann legt sein Hauptaugenmerk insbesondere auf die Struktur und die Profitabilität der jeweiligen Goldminen-Gesellschaften. 

Fazit: Anlageberater können spekulativ orientierten Anlegern, die einen nachhaltigen Turnaround beim Goldpreis erwarten, eine Reihe von aktiv gemanagten Goldminenfonds empfehlen, die oft besser performen als passive Goldminen-Index-ETFs. Allerdings sollte nicht der Hinweis fehlen, dass die erhöhte Volatilität in diesem Segment nichts für Investoren mit schwachen Nerven ist. Der Hebeleffekt von Goldminen-Aktien zum Goldpreis wirkt nicht nur bei steigendem Goldpreis, sondern auch umgekehrt. Deshalb sind Goldminen-Fonds auch kein Langfrist-Investment im Sinne von „kaufen und liegen lassen“. Zur Strategie sollte auch der rechtzeitige Wiederverkauf gehören.

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