FondsNoten Mai: Das Comeback des Fidelity Global Technology

Das gute alte Sprichwort „Alles neu macht der Mai“ gilt auch für die FondsNote. Im Mai gab es auch wieder viele Auf- und Absteiger bei der Fondsbewertung. 188 Fonds verbesserten sich, 160 bekamen eine schlechtere Note und 60 wurden erstmals bei der monatlichen Auswertung berücksichtigt.

UniDynamicFonds: Global steigt auf FondsNote 1 auf

Unter den Aufsteigern auf Note 1 befindet sich etwa ein global anlegender Fonds von Union Investment. Den UniGlobal der Genossen dürfte den meisten ein Begriff sein. Der von Patrick Schuchter und Michael Schäfer gemanagte Fonds UniDynamicFonds: Global ist hingegen mit einem Volumen von knapp einer Milliarde Euro noch nicht bei so vielen Anlegern auf der Watchlist. Dabei gehört der wachstumsorientierte Fonds zu den erfolgreichsten seiner Peergroup.

Innovative Geschäftsmodelle im Fokus

Im Mittelpunkt der Union Investment Strategie steht die Identifikation von Unternehmen mit überzeugenden Wachstumsperspektiven. Schuchter und Schäfer investieren global in Aktien von Firmen, die sich durch starke Marktpositionen, innovative Geschäftsmodelle und nachhaltige Ertragskraft auszeichnen. Typische Merkmale solcher Unternehmen sind überdurchschnittliches Umsatz- und Gewinnwachstum, hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie ein positiver struktureller Trend im jeweiligen Geschäftsbereich.

Bottom-up -Analyse

Die Auswahl erfolgt auf Basis eines Bottom-up-Ansatzes, bei dem die Einzeltitelanalyse im Vordergrund steht. Dabei wird besonders auf qualitative Kriterien wie das Management, die Marktstellung und die strategische Ausrichtung geachtet. Der Fonds investiert geografisch breit gestreut – hauptsächlich in entwickelten Märkten, aber auch in ausgewählten Schwellenländern.

Keine Benchmark

Im Unterschied zu passiv verwalteten Indexfonds hat der UniDynamicFonds: Global den Anspruch, echte Gewinner von morgen zu identifizieren – unabhängig von Benchmarkvorgaben. Dabei sind Unternehmen aus Sektoren wie Technologie, Gesundheit oder Digitalisierung überdurchschnittlich häufig vertreten. Die geografische Streuung reicht von etablierten Märkten wie den USA und Europa bis hin zu ausgewählten Chancen in Schwellenländern. Bei den Einzeltiteln scheut sich das Management nicht deutliche Schwerpunkte zu setzen. Die größten Positionen sind oftmals hoch gewichtet. So war zuletzt Microsoft mit 8,7 und Apple mit 8,3 Prozent gewichtet. Gefolgt von NVIDIA (7,5%) und Amazon mit gut 4,9 Prozent.

Aktives Risikomanagement

Trotz der Ausrichtung auf Wachstumswerte bleibt das Risikomanagement ein integraler Bestandteil der Strategie. Der Fonds achtet auf eine ausreichende Diversifikation über Länder und Sektoren hinweg. Zudem erfolgt eine laufende Überwachung der Portfoliorisiken und Anpassung an veränderte Marktgegebenheiten. Das Ziel ist es, Rückschläge zu begrenzen und das Portfolio widerstandsfähig zu gestalten – ohne dabei auf Wachstumschancen zu verzichten.

Nachhaltigkeit im Fokus

Der Fonds berücksichtigt bei der Titelauswahl ESG-Kriterien – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Unternehmen mit gravierenden Nachhaltigkeitsrisiken werden ausgeschlossen. Besonders attraktiv erscheinen hingegen Firmen, die aktiv zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen – sei es durch grüne Technologien, soziale Innovationen oder transparente Governance-Strukturen. Nachhaltigkeit wird hier nicht als Einschränkung verstanden, sondern als zusätzliches Qualitätsmerkmal für zukunftsfähige Geschäftsmodelle.

Tech-Fondsklassiker nun wieder mit FondsNote 1 bewertet

Unter den weiteren Aufsteigern ist auch einer der Tech-Fondsklassiker, der Fidelity Global Technology. Der Fonds von Manager Hyun Ho Sohn, der Fonds bereits seit 2013 managt, gehört zu den konservativen Techfonds. Seine Volatilität liegt nur geringfügig über der des MSCI World. Die Performance ist hingegen deutlich besser. Der bereits vor knapp 26 Jahren aufgelegte Fonds ist über 22 Milliarden Dollar groß und hat es stets geschafft, sich an den Wandel der Technologie anzupassen. Als der Fonds 1999 aufgelegt wurde, war Internet noch nicht Alltag und Smartphones gab es nicht. „Wer in Technologie investiert, muss nicht nur die Innovationskraft von Unternehmen verstehen, sondern auch die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Wandels begreifen“, sagt Sohn. Der Technologiesektor wächst laut dem Fidelity Manager seit Jahren schneller als der Gesamtmarkt. Unternehmen, die einst als spekulative Start-ups galten, seien heute weltumspannende Konzerne mit enormer wirtschaftlicher Schlagkraft. Gleichzeitig zeige sich: Anders als in der Dotcom-Ära seien viele Tech-Firmen inzwischen solide aufgestellt – mit profitablen Geschäftsmodellen, nachhaltigem Wachstum und realwirtschaftlicher Relevanz. Trotzdem entstünden immer wieder Übertreibungen, etwa bei der Bewertung einzelner Unternehmen oder Technologien. Deshalb sei es für Investoren entscheidend, Chancen nüchtern zu bewerten und Risiken im Blick zu behalten.

Nicht nur auf Mainstreamtitel setzen

Der Erfolg von Sohn liegt auch darin begründet, dass er nicht nur auf die bekannten Mainstream-Titel setzt, sondern auch abseits der bekannten US-Großkonzerne sucht. Weltweit gibt es laut Sohn innovative Technologieunternehmen mit attraktivem Wachstumspotenzial, die weniger im Fokus stehen – in Asien, Europa oder in Marktnischen. Ein globaler, offener Blick auf das gesamte Technologiespektrum bleibt daher für ihn essenziell.

Netzwerke sind wichtig

Um frühzeitig echte Chancen zu erkennen, braucht es fundiertes Research, Branchenerfahrung und persönliche Netzwerke. Fondsmanager wie Sohn setzen auf direkten Kontakt mit Unternehmen, Analystengespräche und internationale Vor-Ort-Reisen. Nur so lässt sich einschätzen, welche Technologien zukunftsfest sind und welche lediglich kurzfristigen Hype erzeugen.

Gleichzeitig gilt: Auch heutige Marktführer sind nicht vor Rückschlägen gefeit. Die Geschichte zeigt, dass selbst technologische Vorreiter wie Kodak oder Nokia durch strategische Fehlentscheidungen an Bedeutung verlieren können. 

Fondsbewertungen sind immer ein Blick in den Rückspiegel

Da Fondsbewertungen stets vergangenheitsbezogen sind, reagieren sie bei starken Marktveränderungen mit Verzögerung. Wachstumsorientierte Fonds profitieren derzeit noch vom Tech-Bullenmarkt der vergangenen Jahre und Value- bzw. konservative Konzepte leiden noch unter der Vernachlässigung solider Titel. Das betrifft auch etwa den Nordea Global Stable Equity, der im Mai auf Note 3 abgestuft wurde. Während er sich jüngst besser als die Peergroup schlug, war auf Sicht des FondsNoten-Zeitraums von vier Jahren nicht ganz so gut. Aber das Konzept hat sich langfristig bewährt und angesichts der unsicheren Lage der Aktienmärkte sind solche Fonds attraktiv. Claus Vorm, der den Fonds seit 2006 managt, verfolgt eine klar defensive Aktienstrategie mit dem Ziel, Anlegern Zugang zu den langfristigen Chancen des globalen Aktienmarkts zu bieten – jedoch bei deutlich geringerer Volatilität und besserem Schutz in schwierigen Marktphasen. Der Fondsmanager setzt dabei auf Unternehmen mit besonders stabilen Fundamentaldaten.

Qualität steht im Fokus

Im Fokus der Fondstrategie stehen Aktien von Firmen, die über Jahre hinweg verlässliche Ergebnisse liefern – sei es bei Gewinnen, Dividenden, Cashflows oder anderen Kennzahlen. Entscheidend ist nicht das schnelle Wachstum, sondern die Beständigkeit: Nur Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen, planbaren Erträgen und soliden Bilanzen kommen laut Vorm für ein Investment infrage. Derzeit zählen dazu etwa Titel wie Alphabet, Cigna Group, Becton Dickinson, Vinci, Cisco Systems, Iberdrola, Johnson & Johnson, Verizon Communications, Labcorp Holdings oder auch Sanofi.

Risiken begrenzen

Die Auswahl der Titel erfolgt in einem mehrstufigen, strukturierten Prozess. Zunächst werden Aktien mithilfe eines quantitativen Modells nach ihrer Stabilität und Bewertung gescreent – unabhängig von Branche, Region oder Unternehmensgröße. Danach folgt eine qualitative, fundamentale Überprüfung durch das Portfolioteam. Dabei werden etwa Unternehmensstrategie, Branchenumfeld oder länderspezifische Risiken bewertet. Ziel ist es, rund 100 besonders robuste Unternehmen für das Portfolio auszuwählen. Vorm achtet darüber hinaus konsequent auf das Risiko: Keine einzelne Position dominiert das Portfolio, keine Aktie soll in der Regel mehr als 3,5 Prozent Gewicht haben. Zudem wird laufend kontrolliert, ob sich bei den Unternehmen Veränderungen ergeben, die das stabile Profil gefährden – etwa durch Managementwechsel, Übernahmen oder strategische Neuausrichtungen. In solchen Fällen erfolgt ein Verkauf der Position.

Quality, Value und Low Volatility

Die Philosophie hinter dieser Strategie ist, auf „Stabile Aktien“ zu setzen, die weniger konjunkturabhängig sind, sich durch hohe Qualität und attraktive Bewertung auszeichnen und auch in Phasen mit Inflation, steigenden Zinsen oder wirtschaftlicher Unsicherheit widerstandsfähig bleiben. Der Fonds kombiniert dabei Merkmale aus den Bereichen Quality, Value und Low Volatility – und hebt sich dadurch sowohl von reinen Value-Strategien als auch von klassischen Wachstumsfonds ab.

Deka überzeugt mit konservativen Mischfonds

Unter den erstmal bewerteten Fonds mit Note 1 überzeugt etwa die Deka dem Deka-Einkommens-Strategie. Der konservative Mischfonds verfolgt dabei eine durchaus interessante Philosophie. quantitatives Mischfonds-Konzept. Der quantitativ gemanagte Fonds investiert primär in kurzlaufende Anleihen von Unternehmen mit hoher Bonität. Ergänzend dazu wird in Expresszertifikate auf Aktien und Indizes mit klar definierten Auszahlprofilen investiert, die einen Puffer bei Kursrückgängen bieten. Bei der Auswahl der Papiere wendet das Fondsmanagement auch einen zweistufigen Nachhaltigkeitsfilter an. Dabei werden im ersten Schritt alle Unternehmen aus dem Investmentuniversum ausgeschlossen, die gegen elementare Nachhaltigkeitskriterien verstoßen. Dazu zählen Unternehmen, die überwiegend Waffen oder Rüstungsgüter produzieren, Atomenergie erzeugen, gefährliche Chemikalien oder gentechnisch verändertes Saatgut herstellen, Glücksspiel fördern oder Alkohol und Tabak produzieren. Darüber hinaus sind Unternehmen ausgeschlossen, die gegen Arbeitsrecht oder Menschenrechte verstoßen oder die im Zusammenhang mit Umweltzerstörung, Bestechung oder Korruption stehen. Aus dem verbleibenden Anlageuniversum werden die Titel nach dem Best-in-Class-Ansatz ausgewählt.

Nordische Anleihen liegen im Trend

Eine ebenfalls spannende Strategie verfolgt der DNB Nordic Investment Grade, der ebenfalls auf Anhieb mit FondsNote 1 bewertet wird. Unter Vermögensverwaltern gelten Anleihen aus dem hohen Norden als Geheimtipp. Denn die nordische Region wird aufgrund ihrer vielfältigen Branchen und ihres stabilen wirtschaftlichen und politischen Umfelds als eigenes Universum beschrieben. Der DNB Investment-Grade-Fonds hat eine kurze Zinsduration, in der Regel zwischen 0,7 und 1 Jahren, und eine längere Kreditduration von 3,5 bis 4 Jahren. Trotz der jüngsten Marktturbulenzen sind die Aussichten für den Fonds weiterhin positiv, mit attraktiven Kreditspreads und dem Potenzial für anständige Renditen im nächsten Jahr. Die soliden öffentlichen Finanzen und die niedrige Verschuldungsquote der nordischen Länder tragen zu ihrer Widerstandsfähigkeit in globalen Wirtschaftskrisen bei. Die Wertentwicklung des Fonds wird in erster Linie von den Kreditspreads und nicht von den Zinssätzen beeinflusst.

Fast sechs Prozent Rendite 2024

Manager Terje Monsen hat derzeit im Vergleich zur Benchmark eine hohe Zinssensitivität des Portfolios 0,82 Jahren (Benchmark 0,24 Jahre). Das deutet auf eine größere Anfälligkeit gegenüber Zinsschwankungen. Die Kreditlaufzeit des Portfolios liegt bei 3,98 Jahren und ist damit ebenfalls deutlich höher als die 1,93 Jahre des Benchmark-Index. Das Portfolio besteht aus 122 Anleihen vom 87 Emittenten und hat eine Rendite bezogen auf den Endfälligkeit von knapp drei Prozent. Die Performance des Fonds betrug im vergangenen Jahr 5,94 Prozent.

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