Rüstungs-ETFs bescheren Rekordzuflüsse

Starker Fokus auf europäische und globale Aktien

Der Großteil der Zuflüsse entfiel laut Claus Hecher, Regional Head of ETF Sales DACH and Nordics bei BNP Paribas Asset Management, auf Aktienprodukte, wobei europäische und globale Aktien-ETFs dominierten. Insgesamt flossen 75 Prozent der Mittel in Aktienprodukte, wobei die Zuflüsse in globale Aktien-ETFs mit 48 Milliarden Euro und in europäische Aktien-ETFs mit 39 Milliarden Euro einen neuen Rekord erreichten. Besonders hervorzuheben ist laut Hecher, dass das Volumen in europäische Aktien fast doppelt so hoch war wie das bisherige Höchstniveau aus dem zweiten Halbjahr 2015. Die stärksten Zuflüsse in europäische Aktienprodukte wurden im ersten Halbjahr 2025 verzeichnet, mit einem Rekord von fast 14 Milliarden Euro im März.

Die steigenden Zuflüsse wurden demnach durch das zunehmende Interesse der Anleger an Defense-ETFs angekurbelt, das insbesondere durch geopolitische Spannungen und den Druck auf NATO-Verbündete zur Erhöhung der Militärausgaben ausgelöst wurde. Insgesamt flossen mehr als elf Milliarden Euro in globale und europäische Defense-ETFs.

Rückgang der US-Aktienzuflüsse

Im Gegensatz dazu erlebten laut Hecher US-Aktien-ETFs einen signifikanten Rückgang der Zuflüsse. Nach einem rekordverdächtigen zweiten Halbjahr 2024, in dem US-Aktien-ETFs 74 Milliarden Euro an Zuflüssen verzeichneten, lagen die Zuflüsse in den ersten sechs Monaten 2025 nur bei 8,8 Milliarden Euro. Diese Entwicklung sei vor allem durch die Unsicherheit über die Auswirkungen der US-Importzölle auf das Wirtschaftswachstum und die Inflation ausgelöst worden, was zu Abflüssen im ersten Quartal führte.

Trotz dieses Rückgangs blieben laut BNP Pariba AM die Zuflüsse in Kernprodukte des US-Aktienindex, wie S&P 500 und Nasdaq 100 ETFs, mit rund 20 Milliarden Euro stabil. Besonders ESG- und Smart-Beta-Produkte, darunter Equal-Weight-Strategien sowie Mid- und Small-Cap-Produkte, erlebten hingegen Abflüsse.

Festverzinsliche Wertpapiere ziehen Anleger an

Im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere wurden im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 34 Milliarden Euro an Zuflüssen verzeichnet – laut BNP Paribas AM das stärkste erste Halbjahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Während die Zuflüsse in den Monaten Februar, Mai und Juni bei über acht Milliarden Euro lagen, blieben sie in den Monaten März und April mit zwei Milliarden Euro oder weniger eher gering. Besonders beliebte Anlageprodukte waren laut Hecher ultra-short und Staatsanleihen, die insgesamt 14 Milliarden Euro bzw. 11,6 Milliarden Euro an Zuflüssen verzeichneten.

Neben diesen stabileren Anlageformen gab es demnach auch Zuflüsse in Unternehmens- und High-Yield-ETFs (5 Milliarden Euro bzw. 1,3 Milliarden Euro), vor allem gegen Ende des ersten Halbjahres, als die Marktvolatilität nachließ.

Fazit: Ein wechselhaftes Marktumfeld, aber klare Trends

Das erste Halbjahr 2025 war durch Unsicherheiten im geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld geprägt. Dennoch verzeichneten Aktien-ETFs, insbesondere aus Europa und globalen Märkten, deutliche Zuflüsse. Die wachsende Nachfrage nach Verteidigungs-ETFs und die stabile Entwicklung festverzinslicher Wertpapiere unterstreichen die Nachfrage der Anleger nach passenden Produkten in unsicheren Zeiten. (jk)

Übersicht über die Rüstungs-ETFs