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„Emerging Markets sind kein Nischenmarkt mehr“

Manila Skyline Bild: JC Gellidon
Rentenfonds

Auf der FondsConsult-Investment-Konferenz von €uro Advisor Sevices in Fuschl erklärte Franz Schardax, Asset Manager bei Spängler IQAM Invest, warum EM-Staatsanleihen ein lohnendes Investment darstellen können.

04.11.2019 | 11:00 Uhr von «Thomas Gräf»

In Zeiten magerer Renditen ist es durchaus angebracht, sich mit der manchmal etwas exotischen Assetklasse näher auseinanderzusetzen. Die Emerging Markets sind kein Nischenmarkt mehr. Vor der Finanzkrise lag der Anteil der Schwellenländer am globalen Bruttoinlandsprodukt ebenso wie der der Eurozone bei zwanzig Prozent. Heute ist er auf 45 Prozent angewachsen – dreimal so viel wie die Eurozone, deren Anteil auf 15 Prozent gesunken ist.

Entgegen der landläufigen Annahme zeichnen sich die Emerging Markets durch eine deutlich niedrigere Schuldenquote aus als die Industrienationen. Während die Staatsverschuldung in Japan 2018 rund 240 Prozent, in Italien 130 und in den USA 106 Prozent betrug, liegt der Durchschnitt der Schwellenländer bei 42 Prozent.

Staatsverschuldung in ausgewählten Ländern

Japan 238 %
Italien 130 %
USA 106 %
Brasilien 88 %
Eurozone 84 %
Ungarn 71 %
Uruguay 68 %
Argentinien 62 %
Deutschland 59 %
Südafrika 55 %
Malaysien 55 %
Mexico 53 %
Polen 49 %
Kolumbien 48 %
Durchschnitt EM 42 %
Thailand 41 %
Philippinen 39 %
Rumänien 37 %
Dominikanische Republik 36 %
Tschechien 33 %
Türkei 32 %
Indonesien 29 %
Peru 26 %
Chile 24 %
Russland 15 %

Darüber hinaus weisen Anleihen aus den Emerging Markets durchaus interessante Renditen auf: Der JPM GBI Global, der die Rendite der Anleihen der Industriestaaten angibt, lag Ende September bei 0,82 %. Für denselben Zeitpunkt errechnet JPMorgan eine Durchschnittsrendite von 5,21 % für die Anleihen von Schwellenländern.

Anleihen aus den Emerging Markets in Lokalwährung sind für viele Anleger noch immer etwas ausgesprochen exotisches. Dieselben Investoren haben jedoch keine Probleme damit, europäische Aktien zu kaufen. Dabei haben Schwellenländer-Anleihen eine niedrigere Volatilität und konnten zwischen 2002 und 2013 – also bis zum Taper Tantrum – die Aktien aus Europa outperformen.

EM Lokalwährunsgrenten

Seit 2013 hat die Performance dieser Assetklasse jedoch nachgelassen. Dazu muss man wissen, dass man mit dem Investment in Schwellenländer-Anleihen auch ein gewisses Rohstoff-Exposure einkauft. Zwar sind die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft momentan mehr oder weniger prekär. Auch für die Rohstoffmärkte sind die Aussichten kurzfristig nicht exorbitant positiv. Auf mittlere Sicht werden Rohstoffe jedoch wieder Upside gewinnen. Allerdings muss man dabei unterscheiden, dass Länder, in denen eine Weiterverarbeitung stattfindet, von Preisänderungen bei Rohstoffen  weniger stark betroffen sind, als solche, in denen der Exportanteil höher ist.

Durch den Handelskrieg hat sich der Welthandel in den vergangenen Jahren schwach entwickelt. Das hat auch die Entwicklung in den Emerging Markets gedämpft. Die Differenz beim Wachstum zwischen den Schwellenländern und den Industrienationen ist zuletzt stark geschrumpft. Das drückt auch auf die Wechselkurse. Aktuell liegt der sechsjährige Durchschnitt der realen effektiven Wechselkurse nahe dem Allzeit-Tief. 

Mittlerweile läuft die Wirtschaft in den meisten asiatischen Staaten rund und auch unsere unmittelbaren europäischen Nachbarn verzeichnen gesunde Wachstumsraten. In Lateinamerika war die Wirtschaftsentwicklung dagegen zuletzt eher verhalten. Insbesondere Brasilien steht an der Schwelle zur Flaute, die Türkei verzeichnet eine Rezession und auch in Russland gibt es nur ganz schwaches Wachstum. Das bedeutet aber andererseits, dass keine negativen Überraschungen mehr drohen sondern dass die aktuelle Situation fair bewertet ist.

Die Aussichten für diese Assetklasse werden demnach immer besser und vor diesem Hintergrund scheint ein Investment in EM Staatsanleihen durchaus eine Überlegung wert zu sein.

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