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Edelmetalle

World Gold Council: Goldnachfrage trotzt Gegenwind im zweiten Quartal

Der jüngste Bericht zur Entwicklung der Goldnachfrage des World Gold Council zeigt, dass die Goldnachfrage (ohne OTC) im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 8 % auf 948 t gesunken ist.

28.07.2022 | 06:52 Uhr

Dank starker ETF-Zuflüsse im ersten Quartal ist die Goldnachfrage im ersten Halbjahr 2022 jedoch gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um 12 % auf 2.189 t gestiegen. Nach einer anfänglichen Rally im April aufgrund geopolitischer Risiken und zunehmendem Inflationsdruck fiel der Goldpreis im zweiten Quartal 2022, da die Anleger ihren Fokus auf schnell steigende Zinsen und einen auffallend starken US-Dollar verlagerten.

Der Rückgang des Goldpreises um 6 % im Laufe des Quartals wirkte sich auf die Gold-ETFs aus, die im zweiten Quartal Abflüsse von 39 t verzeichneten. Die Nettozuflüsse im ersten Halbjahr beliefen sich auf 234 t, verglichen mit 127 t Abflüssen im ersten Halbjahr 2021. Allerdings dürfte der Rückgang im zweiten Quartal wahrscheinlich für ein Abflauen bei ETFs in der zweiten Jahreshälfte sorgen, da sich die Inflationsaussichten angesichts anhaltender Zinserhöhungen möglicherweise abschwächen.

Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen blieb mit 245 t im zweiten Quartal im Jahresvergleich stabil. Steigende Nachfrage kam insbesondere aus Indien, dem Nahen Osten und der Türkei – was dazu beitrug, die teilweise durch anhaltende Corona-Lockdowns verursachten chinesischen Nachfrageschwächen auszugleichen. Infolgedessen gab es im ersten Halbjahr einen Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Barren und Münzen um 12 % auf 526 t zu verzeichnen.

Im Schmucksektor stieg die Goldnachfrage im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 4 % auf 453 t, unterstützt durch eine Erholung der indischen Nachfrage, die im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 um 49 % zunahm. Die starke Performance in Indien gleicht einen deutlichen Rückgang von 28 % in China aus, wo Markteinschränkungen infolge der Corona-Lockdowns die Wirtschaftsaktivitäten zum Erliegen brachten und die Verbraucherausgaben herabsetzten.

Die Zentralbanken waren im zweiten Quartal Nettokäufer und erhöhten die weltweiten offiziellen Reserven um 180 t. Die Nettokäufe erreichten damit im ersten Halbjahr 270 t. Diese Angaben stimmen mit den Ergebnissen unserer jüngsten Zentralbankumfrage überein, in der 25 % der Befragten die Absicht bestätigten, ihre Goldreserven in den nächsten 12 Monaten zu erhöhen.(1)

Im Technologiesektor ging die Nachfrage nach Gold gegenüber dem zweiten Quartal 2021 um 2 % auf 78 t zurück. Infolgedessen war die Nachfrage im ersten Halbjahr 2022 mit 159 t geringfügig niedriger als im Vorjahr. Der Elektroniksektor ist weiterhin von Beeinträchtigungen der Lieferketten betroffen und sieht sich nun außerdem mit einem verringerten Interesse der Verbraucher an elektronischen Geräten konfrontiert, da sich die steigenden Lebenshaltungskosten auszuwirken beginnen – beides beeinflusste diesen leichten Nachfragerückgang.

Die Minenproduktion für das erste Halbjahr erreichte Rekordhöhen in unserer Datenreihe Entwicklung der Goldnachfrage und lag bei 1.764 t, ein Anstieg von 3 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2021.(2) Die Produktion wurde durch einige Projekte zum Abbau von Lagerstätten mit erhöhten Vorkommen sowie der Tatsache angekurbelt, dass die chinesische Bergbauindustrie nach Sicherheitsunterbrechungen im vergangenen Jahr zu normalen Produktionsniveaus zurückgekehrt ist. Erhöhte Goldpreise im ersten Quartal sowie zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten und Unsicherheit führten zu einem Anstieg der Recyclingaktivitäten, wobei das gesamte Recycling im ersten Halbjahr 592 Tonnen erreichte, 8 % mehr als im Vorjahr.

Louise Street, Senior Analyst EMEA beim World Gold Council, sagt hierzu:
„In der ersten Hälfte des Jahres 2022 wurde der globale Goldmarkt von makroökonomischen Faktoren wie der grassierenden Inflation und geopolitischen Unsicherheiten getragen, sah sich aber gleichwohl mit Schwierigkeiten aufgrund steigender Zinsen in Verbindung mit einem fast beispiellosen Anstieg des US-Dollars konfrontiert. Und obwohl wir eine Erholung der Preise vom außergewöhnlich hohen Niveau im ersten Quartal gesehen haben, war Gold in diesem Jahr bisher eine der Anlagen mit der besten Wertentwicklung.

„Mit Blick auf die Zukunft sehen wir im zweiten Halbjahr 2022 sowohl Bedrohungen als auch Chancen für Gold. Die Nachfrage nach sicheren Anlagen wird wahrscheinlich weiterhin Goldinvestitionen stützen, aber eine weitere Straffung der Geldpolitik und eine anhaltende Dollarstärke könnten konträre Effekte haben. Da viele Länder mit einer schwachen Konjunktur konfrontiert sind und die steigenden Lebenshaltungskosten weiterhin die Ausgaben drücken, wird die vom Verbraucher angetriebene Nachfrage wahrscheinlich nachlassen, auch wenn es einige Bereiche geben dürfte, in denen sie stark ist.“ (dp)

Der Bericht zur Entwicklung der Goldnachfrage im zweiten Quartal 2022, inklusive umfassender Daten von Metals Focus, kann hier eingesehen werden.

1) World Gold Council, Annual Central Bank Survey – Juni 2022 https://www.gold.org/goldhub/data/2022-central-bank-gold-reserve-survey

(2) Die hier referenzierte Datenreihe zur Goldnachfrage reicht bis ins Jahr 2000 zurück

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