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Edelmetalle

Goldpreis: Optimismus unter Terminmarktprofis ungebrochen

Laut aktuellem Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission sind große Terminspekulanten zum vierten Mal in Folge optimistischer geworden.

03.11.2021 | 07:10 Uhr von «Jörg Bernhard»

Deutlich verstärkt hat sich auch das allgemeine Interesse an Gold-Futures. So stellte sich in der Woche zum 26. Oktober bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) ein markanter Anstieg von 486.000 auf 509.800 Futures (+4,9 Prozent) ein. Weil im Berichtszeitraum vor allem Großspekulanten (Non-Commercials) auf einen steigenden Goldpreis gewettet haben, war bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten ein kräftiges Wochenplus registriert worden. Innerhalb einer Woche hat diese sich nämlich von 219.200 auf 239.650 Kontrakte (+9,3 Prozent) erhöht. Noch ausgeprägter war der Optimismus der spekulativen Marktakteure letztmals Ende August.

Besonders starke Aktivitäten gab es bei großen Terminspekulanten (Non-Commercials) zu beobachten. Sie haben nämlich zum einen ihre Long-Seite um 13.800 Futures nach oben gefahren und zum anderen ihr Short-Engagement um 7.400 Kontrakte reduziert. Dies führte bei deren Netto-Long-Position zu einem massiven Plus von 193.350 auf 214.600 Futures (+11,0 Prozent). Unter kleinen Terminspekulanten (Non-Reportables) war indes keine nennenswerte Stimmungsveränderung registriert worden. Ihre Netto-Long-Position verbuchte im Berichtszeitraum einen leichten Rückschlag von 25.800 auf 25.100 Futures (-2,7 Prozent).

World Gold Council meldet für Q3 sinkende Goldnachfrage

Einmal pro Quartal veröffentlicht die internationale Lobbyorganisation World Gold Council ihre "Gold Demand Trends" und berichtet darin über die Entwicklung von Angebot und Nachfrage am globalen Goldmarkt. So stellte sich im dritten Quartal ein markantes Minus von sieben Prozent p.a. auf 831 Tonnen ein. Beim Angebot gab es ebenfalls negative Vorzeichen zu vermelden. Gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode war hier ein Rückgang in Höhe von 3,2 Prozent p.a. auf 1.238,9 Tonnen registriert worden. Verantwortlich hierfür war vor allem der kräftige Einbruch im Recyclingsektor, wo ein Minus von 22,0 Prozent p.a. auf 298,0 Tonnen zu Buche schlug. Bergauf ging es hingegen mit der der Minenproduktion. Hier war ein Zuwachs um 4,4 Prozent p.a. auf 959,5 Tonnen zu beobachten.

Innerhalb der verschiedenen Marktsegmente gab es bei der Goldnachfrage keine einheitliche Tendenz zu beobachten. Kräftige Zuwächse von 33 Prozent auf 442,6 Tonnen waren zum Beispiel im Schmucksektor gemeldet worden. Besonders interessant: Deutlich gestiegen ist aber auch das Kaufinteresse der Notenbanken. Während die Währungshüter in Q3 2020 per Saldo 10,6 Tonnen Gold verkauft hatten, stockten sie ihre Goldreserven von Juli bis September um 69,3 Tonnen auf. Als Hauptgrund für die rückläufige Gesamtnachfrage erwiesen sich die massiven Gold-Abflüsse im ETF-Sektor. Nach corona-bedingten Zuflüssen in Höhe von 273,9 Tonnen (Q3 2020) gab es im Folgejahr bislang Abflüsse von 26,7 Tonnen zu verkraften. Alles in allem reagierte der Goldpreis auf die insgesamt enttäuschende Nachfrage aber relativ "cool". In den kommenden Monaten dürften zwei Themen das Interesse an Gold eher verstärken als gefährden: Inflationsängste plus Stagflationsängste (schwache Konjunktur plus hohe Inflation).

Aus charttechnischer Sicht kämpft der Goldpreis derzeit mit der Marke von 1.800 Dollar und der knapp darunter verlaufenden 200-Tage-Linie. Sollte dieser Kampf eindeutig gewonnen werden, entstünden somit gleich zwei Kaufsignale. In diesem Jahr wurde die langfristige Durchschnittslinie zwar mehrfach "geknackt", ein dadurch erhoffter Trendwechsel nach oben blieb allerdings stets aus. Weil das gelbe Edelmetall derzeit eine sogenannte Keil-Formation ausbildet und am Ende einer solchen Entwicklung meist ein Ausbruch nach oben oder unten erfolgt, dürfte es an den Goldmärkten in den kommenden Wochen besonders spannend werden. Während unterhalb von 1.700 Dollar ein massiver charttechnischer Boden verläuft, warten im Falle einer Aufwärtsbewegung diverse Widerstandszonen, die es vor dem Erzielen eines neuen Rekordhochs zu überwinden gilt.

Dieser Artikel erschien zuerst am 02.11.2021 auf boerse-online.de

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