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Dividenden

Alles Wissenswerte zur Dividendensaison 2021 - Die attraktivsten und nachhaltigsten deutschen Dividendenzahler

Laut aktuellen Schätzungen des DZ Bank-Research schütten die Unternehmen des DAX, MDAX und TecDax für das abgelaufene Geschäftsjahr Dividenden in Höhe von 40 Milliarden Euro aus.

12.02.2021 | 12:15 Uhr von «Jürgen Büttner»

In einer Studie erläutern die Analysten, was für Zahlungen einzelne Branchen und Unternehmen voraussichtlich leisten. Die Ergebnisse, die deutschen Dividendenaristokraten sowie die Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen.

Das Coronavirus hat seit einem Jahr Menschen, Unternehmen und Märkte im Griff, konstatiert die DZ Bank in einer neuen Studie zur bevorstehenden Dividendensaison 2021. Die aktuelle Berichtssaison macht laut Autor und Analyst Michael Bissinger deutlich, wie stark die Bilanzen dadurch belastet wurden.

Dies wirke sich auch auf die bevorstehende Dividendensaison aus. Weil weniger verdient worden sei, würden auch die Ausschüttungen sinken. Da viele Unternehmen die Dividenden bereits im Vorjahr reduziert hätten, sollte der Rückgang der Dividenden aber geringer als bei den Gewinnen ausfallen. Einige Unternehmen sollten nach der Aussetzung im Vorjahr, da nun die EZB Ausschüttungen wieder gestattet, Staatshilfe zurückbezahlt wurde oder die wirtschaftliche Situation eine Ausschüttung erlaubt, wieder mehr Dividende ausschütten.

Wie viel Geld die deutschen Unternehmen 2021 voraussichtlich ausschütten, auf welchem Niveau sich voraussichtlich die Ausschüttungsquote bewegt, wer am meisten zahlt und wie hoch aktuell die durchschnittliche Dividendenrendite ist, alles das steht in der aktuellen Research-Publikation. BÖRSE ONLINE berichtet daraus und zeigt auch jene deutschen Aktien, die laut DZ Bank als nachhaltigste Dividendenzahler einzustufen sind. Außerdem findet sich am Ende des Textes eine Liste mit den Dividendenterminen der im HDAX vertretenen Unternehmen.

Doch bevor wir dazu kommen, vorab noch kurz zur Erinnerung der Hinweis, wie wichtig Dividenden für Erfolge bei der Geldanlage mit Aktien sind. Laut DZ Bank haben jedenfalls verschiedene Studien gezeigt, dass Dividenden längerfristig einen beachtlichen Teil zur Gesamtrendite beitragen. In Deutschland habe der Dividendenanteil seit 1973 bei rund 35 Prozent gelegen. Zudem sei der Renditeanteil der Dividende deutlich geringeren Schwankungen unterworfen.

Konkret verweist Bissinger unter anderem auf den DivDax als Beispiel. Demnach hätten Investments in den deutschen DivDAX, der in die Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen investiert, besonders in Aufwärtsphasen eine deutliche Überrendite erzielen. Dividendenstrategien könnten somit nicht nur in Zeiten erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit und in seitwärts tendierenden Märkten einen wichtigen Teil der Ertragskomponente darstellen. Gerade im aktuellen Umfeld, in dem man gute Chancen für Nachzügler und Value-Werte sehe, sollten sich High-Dividend-Yield-Indizes gut entwickeln, so das Urteil. Wie die Grafik zeigt, War auch mit dem S&P Dividend Aristocrats Index, der in US-Large Caps investiert, die innerhalb der letzten 25 Jahre kontinuierlich ihre Dividende erhöht haben, langfristig eine hohe Überrendite erzielt werden

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Dividendensaison 2021: 40 Milliarden Euro Dividende werden ausgeschüttet

Die DZ Bank erwartet, dass die HDAX-Unternehmen (alle Gesellschaften aus den deutschen Auswahlindizes DAX, MDAX und TecDAX) für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 rund 40 Milliarden Euro Dividende ausschütten werden. Das sind rund drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Auswirkungen des Coronavirus hatten bereits im Vorjahr zu einem Einbruch der Dividendenausschüttungen um 16 Prozent geführt, rechnet Analyste Bissinger vor. So habe die EZB Finanzunternehmen empfohlen, keine Dividenden auszuschütten, auch Unternehmen die Staatshilfe in Anspruch genommen hatten, hätten keine Dividenden mehr auszahlen dürfen. Darüber hinaus hätten einige Unternehmen als Vorsichtsmaßnahme, um die Liquidität zu schonen, die Auszahlungen gekürzt bzw. seien relativ schnell nach Ausbruch der Pandemie nicht mehr in der Lage gewesen, Dividende zu zahlen.

Die Dividenden würden somit weniger stark als die Gewinne sinken, die in den aktuell veröffentlichten Bilanzen erstmals die Folgen der Corona-Pandemie für ein volles Geschäftsjahr widerspiegelten. Die Ausschüttungsquote steige damit deutlich an. Während die deutschen Unternehmen im Durchschnitt der letzten 16 Jahre rund 43 Prozent der Gewinne ausgeschüttet hätten, sei die Quote zuletzt auf fast 60 Prozent gestiegen. Ein Niveau, das bereits in der Phase der Finanzkrise 2008/09 zu messen gewesen sei.

Die erwartete starke wirtschaftliche Erholung sollte die Gewinne in den nächsten beiden Jahren deutlich ansteigen lassen und für Entspannung bei der Ausschüttungsfähigkeit der Unternehmen sorgen. Damit seien die Aussichten für steigenden Dividenden in den nächsten Jahren gut. Mit +17 Prozent und +13 Prozent bleibe der Anstieg zwar hinter den Erwartungen auf der Gewinnseite zurück, aber der Einbruch sei auch geringer ausgefallen. Der Ausblick auf die nächsten Jahre sei somit vielversprechend. Das bisherige Rekordniveau von 2018 sollte in zwei Jahren wieder erreicht werden.

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Wer zahlt Dividende?

Im HDAX stehen laut Bissinger die sechs Sektoren Chemie, Versicherung, Industrie, Gesundheit, Auto und Telekom für rund 75 Prozent der ausgeschütteten Dividenden. Die großen Zahler stammten somit überwiegend aus den etablierten Sektoren. Der größte Anteil der Dividenden stamme aus den Sektoren Chemie (15,2 Prozent) und Versicherung (14,9 Prozent).

Nachdem die Dividenden im Autosektor bereits im Vorjahr um 3,5 Mrd. Euro gesenkt worden seien, werde auch für 2020 eine Dividendenkürzung um 1,7 Milliarden Euro erwartet. Auch in den Sektoren Gesundheit (-0,5 Milliarden Euro) und Industrie (-0,3 Milliarden Euro) würden Kürzungen erwartet. Höhere Ausschüttungen sollten hingegen aus den Sektoren Konsum (+0,4 Milliarden Euro), Telekom (+0,2 Milliarden Euro) und Immobilien (+0,2 Milliarden Euro) kommen.

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Wer zahlt am meisten?

Den Titel des Dividendenkönigs, also das Unternehmen, das am meisten Dividende ausschüttet, sollte sich erneut die Allianz mit rund 4 Milliarden Euro sichern können, so die DZ Bank. Dahinter folgten Deutsche Telekom, Siemens und BASF mit je 2,8 Milliarden Euro. Deutliche Rückgänge würden bei Volkswagen (-1,0 Milliarden Euro), Bayer (-0,6 Milliarden Euro) und BMW (-0,5 Milliarden Euro) erwartet.

Auch bei Siemens (-0,4 Milliarden Euro) sinke die Dividenden-Ausschüttung, den Aktionäre seien im Vorjahr jedoch zusätzlich Siemens Energy-Anteile zugeteilt worden. Trotz Null- und Negativzinsumfeld böten viele Unternehmen sehr attraktive Dividendenrenditen. Beispielsweise versprächen Freenet und Telefonica Deutschland eine Dividendenrendite von rund acht Prozent.

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Allgemein heißt es in diesem Zusammenhang, nachdem die Dividendenrenditen von Beginn der Coronavirus-Krise bis Mitte März kurzzeitig in die Höhe gesprungen sei, seien sie im Zuge stark steigender Kurse wieder deutlich gesunken. Auf Sicht der nächsten zwölf Monate versprächen DAX und Euro Stoxx 50 eine Ausschüttungsrendite von drei Prozent, der S&P 500 von 1,6 Prozent. Die Ausschüttungsrendite liege im DAX rund zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. In Europa und den USA betrage der Abstand zum langjährigen Durchschnitt sogar 20 Prozent bis 25 Prozent und zeige ein deutlich erhöhtes Bewertungsniveau an. Die absolute Attraktivität der Dividenden habe in den vergangenen Monaten somit nachgelassen.

Obwohl das Coronavirus noch nicht überwunden sei, habe sich der Ausblick, auch aufgrund der Impfstofffortschritte, für einige Unternehmen wieder aufgehellt. Nach einer Aussetzung der Dividende, bzw. der Mindestdividende von 0,04 Euro für das Geschäftsjahr 2019 würden einige Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr wieder auszahlen. Im DAX gehe der Markt davon aus, dass Adidas und MTU wieder stärker ausschütten werden. Insgesamt rechnet die DZ Bank damit, dass 40 Prozent der HDAX-Unternehmen mehr als im Vorjahr ausschütten werden. Je 20 Prozent sollten die Dividende konstant halten, kürzen oder wie im Vorjahr keine Dividende zahlen.

Die DZ Bank-Dividendenaristokraten

Bis zum Ausbruch des Corona-Virus Anfang 2020 ist laut DZ Bank einer der längsten Wirtschaftsaufschwünge der Geschichte zu verzeichnen gewesen. Zehn Jahre ohne globale Rezession hätten sich auch in den Dividendenausschüttungen gezeigt. Immer mehr deutsche Unternehmen zählten zum Club der Dividendenaristokraten. Dies sind Unternehmen, die nach DZ Bank-Definition innerhalb der letzten zehn Jahre die Dividenden kontinuierlich angehoben beziehungsweise nicht gekürzt haben. Während vor wenigen Jahren in Deutschland diese hervorragenden Dividendenzahler an nur einer Hand abzuzählen gewesen seien, gehörten mittlerweile immer mehr der deutschen Unternehmen, auch aus der zweiten Reihe, zu diesem elitären Club.

Die Covid-19-Krise habe dem Aufschwung jedoch ein abruptes Ende bereitet. Nun werde sich zeigen, wer trotz Corona die Dividende stabil halten könne und weiter zu den Dividendenaristokraten zählen werde. Denn wahre Dividendenaristokraten könnten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Dividende mindestens konstant halten. So habe sich bereits während der großen Finanzkrise 2008/09 gezeigt, dass verschiedene der Unternehmen, die zuvor seit zehn Jahren die Dividenden nicht gekürzt hatten, die Dividenden da dann deutlich hätten kürzen müssen. Einige Unternehmen dürften auch im Zuge der Coronavirus-Krise den Titel eines wahren Aristokraten verlieren.

Auf der Suche nach attraktiven Dividenden-Investments ist nach Einschätzung der DZ Bank aktives Management und Diversifikation wichtig. Die Dividendenrendite als alleiniges Investmentkriterium sei nicht zu empfehlen. Entscheidend für den längerfristigen Investmenterfolg sei vielmehr sowohl die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells als auch der Dividendenpolitik des Unternehmens. Mittelfristig drohten sonst sowohl Dividendenkürzungen als auch Kursverluste.

Für eher defensive Investoren sowie für Investoren, die auf kontinuierliche Zahlungsströme angewiesen sind, empfiehlt die DZ Bank "Dividendenaristokraten"; das sind Unternehmen, die regelmäßig die Dividende bezahlt und angehoben haben. Aufgrund der Stabilität und hohen Verlässlichkeit der Dividendenzahlungen seien diese Wertpapiere im Nullzinsumfeld auch bei Bondinvestoren beliebt.

Wenn Unternehmen die Dividende kontinuierlich gezahlt und angehoben hätten, sei dies oft ein Indiz für ein erfolgreiches und etabliertes Geschäftsmodell. Passend dazu gebe es bei den Dividendenaristokraten Anzeichen für eine führende Marktposition und Wettbewerbsvorteile. Zudem achte man bei den Dividendenaristokraten auf eine hohe Qualität der Bilanz. Dies verspreche nachhaltige Ausschüttungen. Bei den Dividendenaristokraten sei zu berücksichtigen, dass aufgrund der stetigen Dividendensteigerung die Renditen der Aristokraten im Laufe der Zeit kontinuierlich weiter steigen. Somit könne der Investor von einer dynamisierten Ausschüttung sowie von einer Art Zinseszinseffekt profitieren.

Um für die DZ Bank als Dividendenaristokrat zu gelten, müssen Unternehmen folgende Bedingungen erfüllen: Dividendenkontinuität (Dividende in zehn von zehn Jahren bezahlt, Dividende in mindestens neun von zehn Jahren angehoben bzw. stabil, keine Dividendenkürzung größer als 30 Prozent in einem Jahr, Ausschüttungs-Quote (Pay-out-Ratio) kleiner als 100 Prozent), erwartete Dividendenrendite (erwartete Dividendenrendite von mindestens zwei Prozent), Bilanzqualität & Bewertung (Eigenkapitalquote (EK-Quote) > 30 Prozent bzw. Netto Verschuldung (Net debt)/EBITDA < 3, EV/EBIT < 25.

Hinweis: Die in der nachfolgenden Tabelle hellblau hinterlegten Aktien verfügen zudem über eine Kaufempfehlung der Analysten aus dem Aktienresearch. Dunkelblau hinterlegte Unternehmen befinden sich zusätzlich auf der DZ Bank-Liste "Aktien Ideen Global"

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Dividendenstarke Aktien mit zusätzlichem Kurspotenzial

Stärker rendite- und kurzfristiger orientierten Investoren empfiehlt die DZ Bank Aktien mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite und zusätzlichem Kurspotenzial. Hier achtet man auf insgesamt positive Fundamentaldaten, attraktive Bewertungskennzahlen sowie einen positiven Ausblick. Dies spiegele sich in einer DZ Bank Kaufempfehlung und weiterem Kurspotenzial wider.

Die von der DZ Bank gescreenten Aktien zeichnen sich durch eine erwartete Dividendenrendite von mindestens drei Prozent sowie zusätzlichem Kurspotenzial von mindestens zehn Prozent aus. Dividenden schwanken laut Bissinger weniger als Gewinne. Ähnlich wie das Kurs-/Buchwert-Verhältnis besitze die Dividendenrendite daher stärkere Value-Eigenschaften als das Kurs-/Gewinnverhältnis. Wichtig sei jedoch, dass die Dividende stabil bleibe und nicht die Gefahren einer Dividendenkürzung oder Dividendenstreichung überwögen.

Die erste Tabelle unten zeigt die dividendenstarken deutschen Aktien, die laut DZ Bank über zusätzliches Kurspotenzial verfügen. Die zweite Tabelle danach zeigt außerdem noch die CDAX-Unternehmen (der CDAX umfasst alle an der Frankfurter Wertpapierbörse im Prime Standard und im General Standard notierten deutschen Aktien) mit den höchsten Dividendenrenditen.

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Dividendentermine der HDAX-Mitglieder

Nachfolgend abschließend noch eine Übersicht zu den bisher laut DZ Bank bekannten Dividendentermine inklusive der erwarteten Dividendenzahlung und der Dividendenrenditen der HDAX-Mitglieder (aller Unternehmen aus den deutschen Auswahlindizes DAX, MDAX und TecDAX). Die Angaben beziehen sich dabei auf Konsensdaten des Datenanbieters Bloomberg.

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Dieser Artikel erschien zuerst am 11.02.2021 auf boerse-online.de

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