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Dividenden

Dividenden sind oft wichtiger als Kursgewinne

Seit seinem Start hat sich der Wert des deutschen Leitindex DAX fast verzwölffacht. Der Großteil dieser Entwicklung entstand nicht durch Kurssteigerungen der Aktien, sondern durch deren Dividenden, zeigt eine aktuelle Studie.

05.03.2019 | 09:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Die Zinsen sind historisch niedrig. Und so preist die Finanzindustrie in den vergangenen Jahren zunehmend Produkte an, die Dividendenstrategien umsetzen. Der Slogan „Dividenden sind die neuen Zinsen“ ist immer öfter zu hören. Das ist zwar etwas überzogen. Denn Aktien- und Anleiheinvestments sind sehr unterschiedliche Dinge, die nicht nachlässig miteinander verwoben werden sollten. Finanzberater, die ihren Kunden solche Gedanken nahelegen, machen sich angreifbar und bewegen sich damit rechtlich auf sehr dünnem Eis. Doch unter den Tisch kehren muss man die Kraft der Dividenden trotzdem nicht. Dafür muss auch nicht der Vergleich zu Anleihen bemüht werden. Allein die Wertentwicklung des DAX reicht aus, um zu zeigen, wie viel Kraft in Dividenden steckt und wie wichtig diese sind.

Dividenden stärker als die Kursentwicklung

Deutlich sichtbar wird der Einfluss der Dividenden beim Blick auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Sutor Bank. Das Hamburger Finanzinstitut hat über einen Zeitraum von 31 Jahren – also seit Auflegung des DAX – ausgewertet, wie groß der Anteil der Dividenden an der Performance des DAX ist. Der deutsche Leitindex eignet sich in diesem Zusammenhang gut als Studienobjekt, denn bei dessen Wertermittlung werden nicht nur die Kursentwicklungen der einzelnen Indexmitglieder, sondern auch deren Dividendenausschüttungen berücksichtigt.

Das Ergebnis der Studie ist überraschend: Trennt man den DAX nach Kurs- und Dividendenentwicklung auf, zeigt sich, dass die reine Aktienkursperformance seit dem 31.12.1987, dem Start des Index, bis Ende 2018 der Studie zufolge zwar beachtliche 5,2 Prozent pro Jahr betrug. Vereinfacht dargestellt wurden aus einem Euro Investment in den DAX Ende 1987 bis heute also 4,81 Euro. Doch berücksichtigt man nur die Dividenden und hätte diese im Laufe der Zeit immer wieder in Aktien reinvestiert, hätte man in 31 Jahren aus einem Euro stolze 10,56 Euro gemacht. Die jährliche DAX-Rendite inklusive Dividenden betrug somit 7,9 Prozent. „Obwohl die Differenz der Rendite von DAX und DAX Kursindex im betrachteten Zeitraum durchschnittlich nur 2,7 Prozent pro Jahr beträgt, hat sich der Ertrag über die Laufzeit mehr als verdoppelt – aufgrund des Zins- und Zinseszinseffekts“, erklärt Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Sutor Bank.

Daimler: Nur die Dividende macht´s

Dass die getrennte Betrachtung von Aktienkurs und Dividenden nur die halbe Wahrheit ist, lässt sich an der Daimler AG, dem deutschen Vorzeigeunternehmen schlechthin, eindrucksvoll beweisen. Die Daimler-Aktie verzeichnete am 20. Dezember 2018 einen Kurswert von 46,51 Euro. Blickt man zurück, so entspricht das ziemlich genau dem Kurswert von Anfang 1987, anderthalb Jahre bevor der DAX gegründet wurde, als die Daimler-Aktie für rund 46,50 Euro zu haben war, umgerechnet von D-Mark sowie bereinigt um sämtliche Kapitalmaßnahmen. Dennoch haben Daimler-Aktionäre über den Zeitraum von 31 Jahren eine jährliche Durchschnittsrendite von 8,2 Prozent inklusive Dividenden mitgenommen. Tatsächlich gaben nur die Dividenden den Ausschlag.

„Während der Daimler-Aktienkurs über den Zeitraum von 31 Jahren ein Nullsummenspiel ist, brachten die Dividenden den Daimler-Aktionären eine ordentliche Rendite, die zeitweise über dem DAX lag. Das zeigt, dass die Dividenden bei Wiederanlage für einen anständigen Zins-und-Zinseszins-Ertrag gesorgt haben. Und das obwohl beispielsweise 1996 aufgrund der Vollabschreibung der Fokker-Beteiligung und 2010 nach einer der schlimmsten weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrisen der Nachkriegsgeschichte die Dividendenzahlungen ganz ausfielen oder, wie kürzlich gemeldet, geplante Dividenden gekürzt werden müssen“, so Neumann.

Nicht blind Einzeltitel kaufen

Generell gilt nach Meinung von Lutz Neumann jedoch, dass Anleger ein Investment in Einzeltitel oder nur wenige Titel vermeiden sollten. Es komme vielmehr darauf an, sein Geld möglichst breit am Kapitalmarkt weltweit zu streuen. „Kurzfristige Kursschwankungen sind bei einem langfristigen Investment kein Grund, nervös zu werden, da sie zum Kapitalmarkt nun einmal dazu gehören. Auf lange Sicht stellt sich der Erfolg von ganz allein ein, trotz zwischenzeitlicher Schwankungen. Unsere Analyse zeigt, dass die Dividende dabei langfristig zu einem wesentlichen Renditefaktor werden kann“, sagt Lutz Neumann.

Anleger, die mit längerem Atem und nicht in ausgewählte Einzeltitel investieren wollen, können in etliche Fonds investieren, die auf Dividendenstrategien setzen. Die Tabelle, erstellt mit dem Analysetool FVBS.pro, macht deutlich, wie groß die Performanceunterschiede sein können.

Daneben gibt es eine ganze Reihe von ETF-Lösungen, die in Dividenden-Titel investieren und regelmäßig Anpassungen vornehmen. Gute Beispiele dafür sind etwa ETFs des Emittenten Wisdom Tree. Das US-Unternehmen hat vor ein paar Jahren verschiedene Produkte auf dem deutschen Markt eingeführt, die internationale Dividendentitel beinhalten und quartalsweise ausschütten. Dazu zählen unter anderem der WisdomTree Europe Equity Income (ISIN DE000A14ND38) und der WisdomTree US Equity Income (ISIN DE000A14ND12), die jeweils die Kursentwicklung mehrerer Hundert dividendenstarker Aktienwerte abbilden und die eingezogenen Dividenden vierteljährlich an die Anleger ausschütten. Gerade für Anleger, die auf regelmäßigen Kapitalfluss als Alternative zu Anleihen-Investments setzen, bieten sich solch ausschüttende ETFs an.

Ein weiteres Beispiel ist der ETF EURO STOXX Select Dividend 30 von iShares (ISIN DE0002635281), der die Wertentwicklung der 30 dividendenstärksten Aktien aus den Ländern der Eurozone nachvollzieht. Der Index, der dem ETF als Basiswert dient, enthält ausschließlich Unternehmen, deren Dividende in den vergangenen fünf Jahren nicht gesunken ist und bei denen das Verhältnis von Dividende zu Gewinn je Aktie höchstens 60 Prozent beträgt. Ebenso wie die WisdomTree-Produkte schüttet der iShares-ETF regelmäßig die Dividenden der im Index enthaltenen Aktien aus.

Weitere Beispiele für Dividenden-Produkte sind die beiden ETFs auf den STOXX Global Select Dividend 100 Index von db x-trackers (ISIN LU0292096186) und iShares (ISIN DE000A0F5UH1). Der Index, auf den sich die beiden ETFs beziehen, enthält 100 Aktien mit hohen Dividendenausschüttungen aus dem STOXX Global 1800 Index, der sich aus 600 europäischen, 600 nordamerikanischen und 600 Werten aus dem asiatisch-pazifischen Raum zusammensetzt. Der Index ist dadurch breiter diversifiziert als der EURO STOXX Select Dividend 30 Index – enthält aber aufgrund der weltweiten Streuung auch ein gewisses Währungsrisiko.

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