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Metallbörsen: Durchwachsene Entwicklung

Börse
Metallbörsen - Preissteigerung nur bei wenigen Metallen zu erwarten
04/2014
Thilo Heidrich
Postbank (Website)

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Die globalen Metallbörsen entwickeln sich sehr uneinheitlich. Während die Preise für Kupfer und Eisenerz deutlich zurückgehen, steigen die von Gold und Nickel derzeit an.

04.04.2014 | 14:12 Uhr

„Mit Blick auf die Preisentwicklung bei Industriemetallen war der bisherige Jahresverlauf weitestgehend enttäuschend“, stellt Thilo Heidrich, Investmentstratege der Postbank fest. Nahezu alle Notierungen lägen derzeit unter dem Niveau vom Jahreswechsel. Die undurchsichtige konjunkturelle Situation in den USA durch massive Wettereffekte und die Krim-Krise belasteten die Kurse. Aber auch die Entwicklung Chinas sei ein wichtiger Einflussfaktor. „Die Größe der Volkswirtschaft und die Fortsetzung des Wachstumskurses sorgen für einen gewaltigen Rohstoffhunger“, erläutert Heidrich. „Insofern zeigten sich die Metallbörsen nicht unbeeindruckt, als auch einige chinesische Konjunkturdaten verhalten ausfielen und die Sorge vor einer konjunkturellen Abkühlung schürten.“

Unterschiedliche Rohstoffentwicklung


Kupferpreis kann sich mittelfristig erholen

Insbesondere für Kupfer läuft es derzeit alles andere als rund. Durch enttäuschende chinesische Einkaufsmanagerindizes geriet der Preis zu Jahresbeginn stark unter Druck. Die Sorge vor einer Krise in den Schwellenländern und die eingeschränkte wirtschaftliche Aktivität während des chinesischen Neujahrsfestes wirkten ebenfalls belastend. „Ein neuer Rekord bei den chinesischen Kupferimporten im Januar vermochte es ebenfalls nicht, den Preisverfall aufzuhalten“, sagt der Experte. „Vielmehr stiegen die chinesischen Lagerbestände von Kupfer aufgrund der schwachen Nachfrage deutlich an.“ Einen massiven Einbruch verzeichnete der Preis des Metalls Anfang März. Als Ursache dafür nennt Heidrich die Auflösung von Finanzgeschäften, mit denen auf eine Aufwertung des chinesischen Yuan gesetzt und für deren Besicherung u.a. Kupfer verwendet wird. „Verschärft wurde der Preisrückgang noch dadurch, dass weitere technische Marken unterschritten wurden und Anschlussverkäufe folgten“, so der Volkswirt. „Binnen knapp zwei Wochen gab der Kupferpreis um gut 650 US-Dollar auf weniger als 6.500 US-Dollar pro Tonne nach. Dies ist das niedrigste Niveau seit Mitte 2010.“ Aus fundamentaler Sicht hält Heidrich diesen Rückgang jedoch für übertrieben. Kurzfristig dürfte er aufgrund schwacher Nachfrage zwar noch anhalten, aber mittelfristig erwartet der Experte eine Stabilisierung bzw. eine leichte Erholung. Dafür spreche auch, dass der Lagerbestand an der Londoner Metallbörse seit einiger Zeit sinke.

Kupferpreis leidet unter hohen Lagerbeständen


Preisrückgang bei Eisenerz sollte bald ein Ende finden

Der Preis für Eisenerz hänge ähnlich wie der für Kupfer stark von der konjunkturellen Entwicklung in China ab. Das Land ist der größte Verbraucher des Rohstoffs. Eisenerz werde vor allem für die Stahlproduktion benötigt und sei damit eine wichtige Basis für Infrastrukturprojekte. „Vor diesem Hintergrund sorgten auch hier die mehrheitlich enttäuschenden Nachrichten für einen Preisverfall in den vergangenen Wochen“, erläutert Heidrich. Und das noch stärker als bei Kupfer: „Seit dem Jahreswechsel hat der Preis für Eisenerz um gut 17 Prozent auf 110 US-Dollar pro Tonne nachgegeben. Potenzial für eine Umkehr des Trends sieht der Postbanker vorerst nicht, da sich die Lagerbestände in Chinas Häfen auf einem Rekordhoch befänden. Dies lasse auf eine verhaltene Nachfrage schließen. „Gleichzeitig sollte der Preisrückgang aber bald ein Ende finden, da es sich für chinesische Anbieter zu den aktuellen Marktpreisen kaum noch lohnt, Eisenerz zu fördern“, bleibt Heidrich verhalten optimistisch. Mittelfristig erwartet er eine Stabilisierung der Preise oberhalb von 100 US-Dollar pro Tonne.

Sondereffekte beflügeln Nickelpreis

Ganz anders verlief die Wertentwicklung von Nickel. Seit dem Jahreswechsel geht es nach oben. „Kostete die Tonne dieses Metall, das vorwiegend in der Stahlproduktion zum Einsatz kommt, Ende 2013 noch knapp 14.000 US-Dollar, liegt der aktuelle Wert bei über 16.000 US-Dollar“, so der Experte. Getrieben werde diese Entwicklung jedoch von Sondereffekten: „Zum einen hat die indonesische Regierung am 12. Januar 2014 ein Verbot für den Export von Rohstoffen verhängt. Dies ist insofern von großer Relevanz, da Indonesien der weltweit größte Exporteur von Nickelerz ist“, erläutert Heidrich. Mit dem Verbot möchte die Regierung erreichen, dass die Wertschöpfung verstärkt im eigenen Land stattfindet. Zum anderen habe die Krim-Krise dazu beigetragen, den Preis in die Höhe zu treiben. Denn Russland gehöre ebenfalls zu den weltweit größten Nickelproduzenten, so dass es durch Sanktionen mittelfristig zu einer Angebotsverknappung kommen könnte. Doch trotz der Sondereffekte hält Heidrich den Preisanstieg für überzeichnet. Es gebe deutliche Hinweise darauf, dass Spekulationen den Preisanstieg noch verstärkt hätten. Daher rechnet er mit Korrekturen: „Die fundamentalen Faktoren sprechen ebenfalls dagegen, dass sich der Preisanstieg bei Nickel noch lange weiter fortsetzen wird.“ Die Lagerbestände an der Londoner Metallbörse bewegten sich bereits auf sehr hohem Niveau und auch die Unternehmen hätten aufgrund des indonesischen Exportverbots schon im Vorfeld ihre Bestände aufgestockt. „Gleichwohl könnte Nickel unter den Industriemetallen in diesem Jahr am besten abschneiden.“

Goldpreisanstieg nur temporär

Ein weiteres Metall, das zuletzt für Aufsehen sorgte ist Gold. Der Preis hat eine stabile Aufwärtsbewegung hinter sich. Anders als bei Industriemetallen hänge der Goldpreis jedoch weniger stark von konjunkturellen Faktoren ab, da nur etwa 20 Prozent der Goldnachfrage auf eine industrielle Nutzung entfielen. Vielmehr sei dem Edelmetall zuletzt Funktion als Krisen-Währung zugute gekommen: „Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Konjunkturentwicklung in den USA und China, die zwischenzeitliche Sorge vor einer Krise in den Schwellenländern und aktuell die Krim-Krise haben unter den Anlegern für ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis gesorgt“, weiß Heidrich. „Im bisherigen Jahresverlauf bescherte die höhere Nachfrage dem Goldpreis einen Zuwachs von gut zehn Prozent.“ Der Ende 2012 begonnene Abwärtstrend sei damit vorerst beendet. Eine länger anhaltende Aufwärtsbewegung erwartet Heidrich indes nicht. „Bereits in den vergangenen Monaten hatte es immer wieder mehrwöchige Unterbrechungen des Abwärtstrends gegeben, die häufig auf eine gestiegene Unsicherheit zurückzuführen waren.“  Auch die Rahmenbedingungen sprächen für eine Wiederaufnahme des Abwärtstrends. Denn die Konjunktur dürfte weltweit und insbesondere in den Industriestaaten im Verlauf des Jahres an Stärke gewinnen und die Zentralbanken dazu bringen, ihre Geldpolitik weniger expansiv bzw. sogar wieder restriktiv zu gestalten. Heidrich rechnet ab 2015 mit ansteigenden Zinsen, wodurch Gold im Vergleich zu Zinstiteln weniger attraktiv werde. „Zumal sich in den Industriestaaten derzeit keine Inflationsrisiken abzeichnen, so dass auch die Realverzinsung steigen sollte“, erwartet der Postbank-Experte. „Die Vorzeichen für den Goldpreis sind daher unter dem Strich ungünstig und wir rechnen mit einem Rückgang in den nächsten Monaten. Auf Jahressicht dürfte der Goldpreis im Bereich von 1.100 US-Dollar pro Feinunze liegen.“

Enge Verbindung zwischen Goldpreis und Verzinsung

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