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Blockchain

Bitte ein Bitcoin-ETF

Bitcoin is back: Zum ersten Mal seit mehreren Monaten hat die Kryptowährung wieder die Kursmarke von 8.000 US-Dollar durchbrochen, auch wenn ein Flash-Crash vergangenen Freitag den Bitcoin-Bullen zunächst den Spaß an den Kursgewinnen verdorben hat.

23.05.2019 | 14:09 Uhr von «Christian Bayer»

Die Spannung war jedenfalls hoch, ob die US-amerikanische Wertpapieraufsicht SEC den geplanten Bitcoin-ETF des Anbieters Van Eck und des Blockchain-Unternehmen Solid X genehmigt. Die Entscheidung wurde, wie schon öfter in der Vergangenheit, vertagt, und zwar zunächst auf den 19. August. Und auch an diesem Termin könnte die endgültige Entscheidung möglicherweise noch nicht fallen.

Misstrauen am Werk?

Bitwise, ein anderer potentiellen Anbieter eines Bitcoin-ETFs, bekam diesen Monat ebenfalls einen Korb von der SEC. Im vergangenen Jahr ist auch der Antrag des Anbieters Winklevoss  gescheitert. Weiterhin ist also bei den Bitcoin-Jüngern Geduld gefragt. Bis zur Entscheidung haben potentielle Anleger und Interessenten das Wort. Die US-Bürger können noch Fragen und Anmerkungen an die Aufsichtsbehörde richten, die zur Entscheidung mit beitragen sollen. Manche Investoren sehen in der restriktiven Haltung der SEC ein generelles Misstrauen gegenüber der Anlageklasse. Allerdings kamen von der SEC durchaus auch positive Signale, dass eine Genehmigung kommen wird, aber eben erst dann, wenn die hohen Regulierungs-Hürden erfüllt sind. Bitcoin-Investoren erwarten von einem börsengehandelten ETF eine Stärkung des Vertrauens in die Assetklasse Kryptowährungen und nicht zuletzt Kurssteigerungen durch ein verstärktes Anlegerinteresse. Der Ausgang ist aber weiterhin offen.

Regulierungsbedarf

Mehrere Punkte mahnt die SEC an: Durch die Fragmentierung des Kryptomarktes und hohe Volatilität sieht die Finanzaufsicht die Anbieter nicht in der Lage, täglich einen Net Asset Value (NAV) zu errechnen, wie es für ETFs vorgeschrieben ist. In engem Zusammenhang mit der Wert-Bestimmung stellt sich die Frage, wie angesichts der Fragmentierung des Marktes und der Schwankungsanfälligkeit des Assets gewährleistet werden kann, dass der Kurs des ETFs nicht zu stark vom Kurs des Basiswertes abweicht. Technisch am schwierigsten dürfte allerdings die Verwahrung der Bitcoins und der Schutz des Anlegervermögens vor Cyberkriminellen zu lösen sein. Zwar gibt es schon Custody-Lösungen für Krypto-Assets. Allerdings erfüllen die noch nicht die Standards der Regulierungsbehörden.

Schlüssel verloren

Gut in Erinnerung ist Krypto-Anhängern noch der Fall der kanadischen Kryptowährungsbörse QuadrigaCX sein. Quadriga musste Insolvenz anmelden, da das Unternehmen zu den Beständen unter seiner Verwahrung schlicht keinen Zugang mehr gefunden hat. Dabei ging es um eine Summe von rund 150 Millionen US-Dollar. Der Großteil der Kryptowährungen wurde verschlüsselt und offline in Speicherbausteinen verwahrt. Zugang gibt es dazu nur über sogenannte „Private Keys“. Den Zugang hatte nur der Chef von Quadriga, der plötzlich verstarb. Die Ironie der Regulierungs-Story am Beispiel der Markttransparenz: Intransparenz am Markt verhindert eine Bitcoin-ETF-Genehmigung, die wiederum zu einem transparenteren Markt beitragen würde. Denn die erhöhte Transparenz würde die Anlageklasse für mehr Investoren interessant machen und dadurch auch die Volatilität reduzieren.

Verbots-Diskussion

Bitcoin & Co. trifft immer wieder auf Gegenwind aus der Politik. Es ist kein Geheimnis, dass Politiker, die gerne die Kontrolle über die Zahlungsmittel behalten, kein Freund von der Bitcoins sind. Wo immer es geht, setzen diese auf mehr oder weniger sinnvolle Regulierungsmaßnahmen. Aber damit nicht genug. Bradley Sherman, seines Zeichens Mitglied des US-amerikanischen Kongresses und Mitglied der Demokraten, geht noch einen Schritt weiter. Er sucht Unterstützung für eine Gesetzesinitiative zum Verbot der Kryptowährung. Dabei dürfte eine nationale Anstrengung zum Verbot ziemlich ins Leere laufen. Während Sherman vor allem den staatlichen Kontrollverlust bei den Kryptos fürchtet, bläst eine deutsche Partei ins selbe Horn des Verbots-Vorschlag, genauer gesagt „Die Linken“ in ihrem Wahlprogramm zur Europa-Wahl. Probleme sehen die deutschen Sozialisten allerdings nicht beim staatlichen Kontrollverlust, sondern vor allem beim Klimaschutz und beim hohen Stromverbrauch durch das Mining.

Miner halten vielfach dagegen, dass für das digitale Schürfen vorrangig saubere, sprich erneuerbare Energie verwendet werden. Schwierig dürfte die Umsetzung eines Verbots in jedem Falle werden. Denn bei einem dezentral konstruierten Produkt wird es schwer sein, einfach den Stecker zu ziehen. Keine Verbotsgedanken, aber harsche Ablehnung von Kryptowährungen kommt vom „Orakel von Omaha“ Warren Buffett, der bei der letztjährigen Berkshire-Hathaway-Hauptversammlung die wenig schmeichelhafte Bezeichnung „wahrscheinlich Rattengift zum Quadrat“ fand.

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