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Biotech: „2018 werden 60 Prozent der Firmen rentabel sein“

Der Gesundheitsmarkt wird ein Markt der Zukunft bleiben.
Biotech

„War die Branche vor 20 Jahren noch völlig unbeachtet, so stammt heute jedes zweite Medikament aus den Laboren von Biotech-Unternehmen“, stellt Christian Lach, Lead Portfoliomanager des BB Biotech Fonds bei Bellevue Asset Management, fest. „Der Gesundheitsmarkt wird ein Markt der Zukunft bleiben.“

20.08.2015 | 14:27 Uhr von «Teresa Laukötter»

Zwischen 2010 und 2050 wird die Menschheit auf 9,1 Milliarden wachsen, so eine Schätzung der Vereinten Nationen. Gleichzeitig wird sich sich der Anteil der über 60-jährigen auf zwei Milliarden verdreifachen. Damit würden Senioren Mitte des 21. Jahrhunderts 36,6 Prozent der globalen Bevölkerung ausmachen. „Global werden wir jedes Jahr drei Monate älter“, unterstreicht Cyrill Zimmermann, Head Healthcare Funds und Mitglied der Geschäftsleitung bei Bellevue Asset Management. Besonders China werde sich durch die Ein-Kind-Politik einer stark alternden Gesellschaft konfrontiert sehen.Die Folge: Mit der Überalterung wächst die Anzahl der Schlaganfall-, Krebs und Demenzpatienten. In Asien entsteht eine neue Mitteklasse – doch mit dem Wohlstand kommen auch die sogenannten Wohlstandskrankheiten, Stress und Übergewicht, dazu. Die medizinische Versorgung auch in ländlichen Gebieten muss gesichert werden. 

Regierungen müssen auf die steigende Nachfrage nach medizinischer Versorgung mit höheren Budgets für die Gesundheitsvorsorge reagieren, sind sich die Fondsmanager bei Bellevue Asset Management einig. Zudem reformieren die USA gerade ihr Gesundheitssystem und auch andernorts schreitet die technologische Entwicklung der Medizin unaufhaltsam voran. Medizinische Robotik beispielsweise könnte den Reha-Bereich und die Chirurgie entscheidend verändern. Das Unternehmen Biogen Idec steht kurz davor, die Alzheimer-Therapie zu revolutionieren: Der Antikörper Aducanumab scheint die kognitiven Fähigkeiten der Patienten zu verbessern. Biomarin, aus den USA, fokussiert sich auf die Therapie seltener Genkrankheiten und das Unternehmen Bluebird arbeitet an einer Therapie für Erkrankungsformen roter Blutkörperchen.

Dabei ist die Biotechnologie der Innovationsmotor der Medizin, erklären die Experten von Bellevue Asset Management einstimmig. Die Industrie, vor 20 Jahren noch ein kaum sichtbares Nischensegment, ist inzwischen zu einer reifen Industrie herangewachsen. Biotechnologie-Werte erzielen Wachstumsraten von bis zu 15 Prozent. 

„Besonders durch sich abzeichnende Fusionen und Übernahmen sehen wir weiterhin im Bereich Biotech ein erhebliches Bewertungspotential – trotz der bereits anhaltenden Hausse“, so die Experten weiter. In Zeiten niedriger Zinsen gibt es für Zimmermann darüber hinaus kaum eine Alternative zu Investitionen in Aktien, selbst wenn Aktienmärkte generell am oberen Band bewertet seien. „Der Biotech-Bereich verfügt zudem über hohe Cashflows und gesunde Bilanzstrukturen“, so der Schweizer weiter. Fundamental wachse der Markt mit fünf Prozent stärker als das reale Weltwirtschaftswachstum. „Außerdem“, so Portfoliomanager Lach, „arbeiten bereits 30 Prozent der Firmen rentabel. Wir erwarten, dass es 2018 bereits 60 Prozent sein werden.“

Auch die Zahlen des laufenden Jahres sprechen für sich: Die Kategorie Biotechnologie landet im FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) auf Platz 1 in 2015. 33,2 Prozent geht es rauf in diesem Jahr (2014: +44 Prozent). Doch nicht alles was glänzt ist Gold: Peter Steffen, Analyst bei Ethenea Independent Investors warnt vor einer Überhitzung des Marktes: „Die Top 5 Unternehmen im Biotech-Bereich sind bereits für 50 Prozent des Gesamtkapitalisierung von 1.012 Milliarden US-Dollar verantwortlich.“

Auch die Manager von Bellevue Asset Management raten zur Vorsicht: Nicht alles, was bei den Unternehmen in der Pipeline steckt, erreiche die Marktreife. Beide Experten  empfehlen sehr selektiv vorzugehen und keine Einzelinvestments zu tätigen, sondern die Anlage über Fonds zu diversifizieren.

„Unsere Portfolio-Manager schauen sich die Firmen auch vor Ort an und nehmen an Fachkonferenzen teil“, berichtet Zimmermann. Das gesamte Anlageuniversum der Assetmanager umfasst zwar 800 Gesellschaften, erste Ausschlusskriterien wie Marktkapitalisierung und Liquidität reduzieren das Universum aber bereits auf 150 bis 200 Kandidaten. Mit diesen werden dann in persönlichen Gesprächen klinische Daten, die Wirkungsweise der Medikamente oder die Wettbewerbsdynamik besprochen. „Wir beobachten die Branche sehr engmaschig“, kommentiert Lach. 35 bis 50 Einzelpositionen umfasst schließlich ein Portfolio. Dabei liegt das Augenmerk vor allem auf Firmen mittlerer Größe. Einzelwerte machen maximal zehn Prozent des Portfolios aus, dabei bilden hochkapitalisierte Unternehmen den Stabilitätsanker.

Interessant sind für die Manager besonders internationale Unternehmen, die sich auf die Behandlung eines noch ungelösten medizinischen Problems spezialisiert haben. „Wir investieren auch antizyklisch“, sagt Lach, „vor allem wenn unsere Meinung vom Konsens abweicht und wir dies mit starken fundamentalen Argumenten untermauern können.“ Spezialisten aus den Bereichen Biochemie, Mikrobiologie und Ökonomie arbeiten bei der Suche nach solchen Gesellschaften Hand in Hand zusammen. „Wir können also sehr flexibel auf neue Einsichten reagieren“, findet der Biochemiker: „Unsere Strategie ist eine fundamentale Bottom-Up Stock-Picking Strategie“, fügt sein Kollege Zimmermann hinzu.

Um die Expertise des Hauses im Gesundheitssektor, aber auch die Produktpallette zu erweitern übernahm Bellevue Asset Management im April dieses Jahres Adamant Biomedical Investments. Das zwölfköpfige Team, welches sich um die Healthcare-Fonds kümmert, wird von Cyrill Zimmermann geleitet. Die Strukturen der Beteiligungsgesellschaft von BB Biotech AG sind von der Fusion unberührt geblieben und werden nach wie vor von Daniel Koller verantwortet. 

Neben der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech kann der Investor über verschiedene Anlagefonds an den Wachstumstrends der Gesundheitsindustrie partizipieren. Der BB Adamant Biotech (ISIN: LU0415392249) beispielsweise ist ein reiner Biotechnologiefonds, der in profitable Unternehmen mit unterschiedlicher Marktkapitalisierung investiert. 28,5 Prozent erwirtschaftete der Fonds dieses Jahr. Die im Fonds investierten 98,2 Millionen Euro werden zu 93,1 Prozent in den USA und zu 2,9 Prozent in Irland angelegt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Onkologie (29 Prozent) und Neurologischen Erkrankungen (17,9 Prozent). 

Der BB Adamant Medtech Fonds (ISIN: LU0415391431) dagegen hat seinen Fokus auf defensiver Medizintechnik und investiert in einen Mix aus Branchengröße und Nischenplayern. 144,6 Millionen Euro liegen im Fonds, einen Zuwachs von 15,2 Prozent konnte er in diesem Jahr erzielen. Der größte Teil des Fonds (78,5 Prozent) ist in die USA investiert, darauf folgt mit 4,3 Prozent Frankreich, wobei der Fonds seinen Fokus besonders auf Kardiologie (32,4 Prozent) und Orthopädie (17,6 Prozent) legt. 

Der Lacuna-Adamant Asia Pacific Health Fonds (ISIN: LU0247050130) investiert in das dynamische Wachstum der Gesundheitsmärkte im asiatisch-pazifischen Raum. Der Fonds konzentriert sich auf aussichtsreiche Unternehmen, die u.a. in den Bereichen Pharma, Generika, Medtech, Biotech, Serviceleistungen und Diagnostika tätig sind. Das Fonds-Volumen umfasst 117,5 Millionen Euro. Die Performance lag seit Jahresbeginn bei 26,7 Prozent. Zu 32,2 Prozent investiert der Fonds in japanischen Werte, zu 25 Prozent in südkoreanischen Titel und zu 18,9 Prozent in China sowie anderen asiatischen Ländern. Der Generika-, Medtech- und Pharmabereich ist mit je über 20 Prozent am stärksten gewichtet. 


Bellevue-Fonds: Biotechnologie und Medizintechnik als Thema 

 

Quelle Grafiken: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(TL)

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