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SEC nimmt ETFs unter die Lupe

ETFs sollen Märkte abbilden. Mittlerweile sorgen sie selbst für Bewegung
Asset Management

Anleger kauften in den vergangenen Monaten massiv Aktien-ETFs. Gleichzeitig wächst das Angebot an immer neuen Index-Trackern. Diese Entwicklung könnte zu Verzerrungen an den Märkten führen, glaubt die SEC. Deshalb will sie sich die Branche nun genauer ansehen.

21.10.2016 | 16:48 Uhr von «Matthias von Arnim»

Der September war für die ETF-Branche erneut ein erfreulicher Monat. Weltweit sind rund 32,5 Milliarden US-Dollar in diese Art von Anlagevehikel geflossen. Vor allem ETFs auf US-Aktien und japanische Dividendenpapiere waren gefragt. Allein in diese beiden Segmente flossen 19 Milliarden US-Dollar an frischen Anlegergeldern. Derzeit sind weltweit rund 3,3 Billionen US-Dollar in ETFs angelegt. Laut Daten des Analysehauses ETFGI sind es allein in den USA 2,4 Billionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen, das in ETFs schlummert. Somit sind bereits rund 30 Prozent des Aktien-Volumens in den USA in Index-Trackern investiert, schätzt die schweizerische Großbank Credit Suisse.

Mehr Marktvolumen bedeutet mehr Marktmacht

Laut einem Bericht in der Financial Times wird der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC die zunehmende Popularität von ETFs langsam unheimlich. Ereignisse wie im August vergangenen Jahres, als bei einem „Flashcrash“ innerhalb einer Handelssitzung mehr als tausend Wertpapiere vom Handel ausgeschlossen werden mussten – unter anderem auch, weil chaotische ETF-Orders zu Verzerrungen geführt hatten – will die SEC für die Zukunft möglichst ausschließen. Deshalb will die Aufsichtsbehörde den ETF-Markt nun eingehend untersuchen und mögliche Risiken identifizieren.

„ETFs vermehren sich wie Kaninchen“

„ETFs vermehren sich wie die Kaninchen“, zitiert die FT einen Insider. „Das ist eine großartige Erfolgsstory. Aber als vorausschauender Aufseher muss die SEC alle potenziellen Probleme prüfen, die in Zukunft entstehen könnten.“ Die SEC hat zu diesem Zweck bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Experten sollen unter anderem prüfen, welche Folgen es für die Preisfindung von Aktien haben kann, wenn der Markt von passiven Produkten dominiert wird. Die Befürchtung der SEC: Irgendwann könnten die Instrumente, die den Markt eigentlich nur replizieren sollen, selbst den Markt machen. 

Darüber hinaus sieht die SEC ein weiteres Problem: Kommt es zu ungewöhnlichen Bewegungen am Markt, wirken die Indexfonds zum Teil wie Brandbeschleuniger. Grund dafür ist die sogenannte Wertpapierleihe: Dabei verleihen ETFs ihre Vermögenswerte vorübergehend an Dritte. Die Gebühr, die sie dafür verlangen, kommt teilweise ihren eigenen Investoren zugute. Das Problem dabei: Ausleiher verkaufen in der Regel die geliehenen Wertpapiere und wetten auf fallende Kurse. Genau genommen arbeiten sie damit gegen die ETFs. Steigen die Kurse jedoch und geht somit die Wette der Ausleiher nicht auf, müssen sie die Papiere aus dem Markt teuer wieder zurückkaufen – und treiben den Markt damit an. Im schlimmsten Fall übernehmen sie sich dabei und gefährden das System. In dem Ausmaß, in dem mittlerweile ETFs den Markt beherrschen, ist dies nicht mehr undenkbar.

Solche Sorgen vor Verzerrungen durch Indexfonds hat die SEC übrigens auch im Anleihehandel und will deshalb auch dort Ursachen und Wirkungen von ETFs überprüfen.

(MvA)

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