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MiFID II: Researchkosten sind ein Wettbewerbsfaktor

Mehr als die Hälfte der europäischen Assetmanager geht davon aus, dass ihre Unternehmen die Kosten für Research, die ab nächstem Jahr entsprechend den MifID-Regularien abgerechnet werden müssen, intern absorbieren. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des CFA-Instituts hervor.

21.11.2017 | 10:48 Uhr von «Thomas Gräf»

 

Laut der Untersuchung “MiFID II: A New Paradigm for Investment Research”  geht die Mehrheit der Assetmanager davon aus, dass ihr Unternehmen die Kosten für das Research übernimmt. Nur 15 Prozent der Befragten wollen es ihren Kunden in Rechnung stellen.

Gleichzeitig bestehen Befürchtungen, dass die neuen Regularien vor allem kleinere Unternehmen benachteiligen und den Wettbewerb insgesamt verzerren. Außerdem wollen die meisten Assetmanager zukünftig weniger Research von Investmentbanken einkaufen.

Keine Einigkeit herrscht über die Kosten von Research. Diese variieren je nach Investmentstrategie und sind derzeit teilweise noch immer unter Verhandlung. Der Mittelwert, der aus den Befragungen hervorgeht, liegt im Bereich von 10 Basispunkten: Das entspricht circa einer Million Euro pro einer Milliarde Assets under Management. Dabei sollen die Researchkosten für die Assetklassen Fixed Income, Währungen und Rohstoffe niedriger liegen; erwartet werden hier rund 350.000 Euro pro Milliarde und Jahr.

Laut Rhodri Preece, dem Autoren der Studie, und Leiter des Bereichs Europa und Mittlerer Osten beim CFA, sind einige Teilnehmer der Befragung durchaus besorgt, dass sich sowohl Verfügbarkeit als auch Themenvielfalt von Research nach dem Inkrafttreten von Mifid II verringern könnten

Ob die Vermögensverwalter zukünftig die Kosten für Research selbst tragen oder an die Kunden durchreichen, wird sich den Erwartungen zufolge als Wettbewerbsfaktor entwickeln: Immerhin drei Viertel der Befragten aus Unternehmen mit verwaltetem Vermögen jenseits der 250 Milliarden glauben, dass die Kosten im Haus absorbiert werden; bei Assets under Management unter einer Milliarde Euro sind es hingegen nur 42 Prozent. Dabei äußerten viele  Manager die Befürchtung, dass einige kleine Unternehmen in dem Prozess untergehen werden und es zu weiteren Konsolidierungen in der Branche kommt, von denen vor allem große internationale Anbieter profitieren.

Auch die Investmentbanken werden wohl nicht von den Auswirkungen der Regulierung verschont: Drei Viertel der befragten Assetmanager deuteten an, dass sie in Zukunft weniger Research einkaufen werden, fast die Hälfte wollen in Zukunft deutlich mehr Research im eigenen Haus erstellen.

Dabei ist sich die Branche immer noch nicht sicher, wie Research tatsächlich zu bewerten ist. Dem CFA-Institut wurden bei der Befragung Preisspannen von fünf bis 20 Basispunkten genannt. Joshua Maxey, Chef des Research-Unternehmens Third Bridge, gab kürzlich gegenüber der Financial Times an, der Preis für  “Plain Vanilla”-Research sei erst jüngst gefallen und werde sich wohl im Bereich zwischen fünf und acht Basispunkten einpendeln. Spezielle Reports könnten jedoch durchaus zwischen 15 und 20 Basispunkten kosten.

Auch Dominic Johnson, CEO von Somerset Capital Management, wartet noch darauf, dass die Branche sich einigt: ”Die Märkte sich sich noch nicht sicher, was Research wert ist. Vielleicht beruhigt sich die Situation in ein zwei Jahren und die Preisfindung wird dann genauer sein.”

Die Fragebögen des CFA Instituts wurden im September 2017 an rund 12.000 Assetmanager in Europa verschickt, rund 700 antworteten.

(TG)

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