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Bundesanleihen: Was der starke Anstieg der Zinskurve für Anleger bedeutet

Begehrte Bundsesanleihen
Anleihen

In diesem Jahr ist die Steilheit der deutschen Zinskurve deutlich angestiegen: Die Zinsdifferenz zwischen den zehn- und zweijährigen Bundesanleihen hat sich verdreifacht. Was das bedeutet – und warum es für Anlegerinnen und Anleger wichtig ist, erklärt Jan Tachtler.

10.06.2025 | 12:15 Uhr

Der Fondsselektor und Anleiheexperte von HQ Trust blickt in seiner Analyse auf die Verzinsung deutscher Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei sowie zehn Jahren und die Entwicklung der entsprechenden Zinsdifferenz im Jahresverlauf 2025. Seit Anfang Januar hat sich die Zinsdifferenz zwischen zwei- und zehnjährigen Bundesanleihen signifikant ausgeweitet: Der Abstand zwischen den Renditen für längerfristige und kurzfristige Anleihen hat sich also vergrößert.

Zur aktuellen Situation sagt Jan Tachtler:

  • „Die Steilheit der Zinskurve macht langlaufende Anleihen attraktiver.“
  • „Sie bieten nicht nur höhere Kupons bieten, auch potentielle Kursgewinne, da sie sich im Zeitablauf dem niedrigeren Zinsniveau der Anleihen mit kürzerer Laufzeit angleichen müssen.“

    Zinsdifferenz
    Zinsdifferenz

    So kam es zur Veränderung bei der Zinskurve:

    • „Bei einer höheren Staatsverschuldung verlangen Investoren mehr Zinsen für das geliehene Geld, da die Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung sinkt.“
    • „Folgerichtig sind die langfristigen Zinsen in Deutschland nach der Ankündigung des Schuldenpakets Anfang März gestiegen.“
    • „Die Zinspolitik der Zentralbank beeinflusst dagegen insbesondere die Anleihen mit einer kurzen Restlaufzeit. Daher ist die Verzinsung der kurzlaufenden zweijährigen Anleihen im März und April gefallen.“
    • „In der Konsequenz hat sich die Zinsdifferenz zwischen zehnjährigen und zweijährigen Bundesanleihen seit Jahresanfang verdreifacht.“

    Worauf Anlegerinnen und Anleger achten sollten – auch mit Blick auf die jüngste Zinssenkung der europäischen Zentralbank:

    • „Grundsätzlich sind fallende Zinsen für Anleiheanleger etwas Gutes, da dies einen positiven Effekt auf die Preise von bestehenden Anleihen hat: Diese werden aus Investorensicht attraktiver – und die Kurse steigen.“
    • „Im Gegenzug verschlechtert sich allerdings die Situation für Anleihekäufer: Sinkende Zinsen sorgen dafür, dass künftig ausgegebene Anleihen einen niedrigeren Kupon zahlen. Die Verzinsung ist also weniger interessant.“
    • „Die niedrigeren Kupons – die Zinszahlungen an die Investoren – erhöhen die Sensitivität zu Zinsänderungen. Der Gesamtertrag für Investoren ist daher aktuell zu einem höheren Maß von Preisveränderungen abhängig als von den Ausschüttungen.“ (pg)

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