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Know-How-Transfer auf hohem Niveau

Die TiAM-Investment-Konferenz im Fünf-Sterne-Hotel Kempinski in Berchtesgaden
Investment-Konferenz

Auf der TiAM Investment-Konferenz in Berchtesgaden diskutierten Experten über die neusten Trends am Kapitalmarkt – und welche Strategien die größten Chancen bieten. Das Themenspektrum reichte von Absolute-Return-Strategien bis zu hin zu Investments in Wohnimmobilien.

17.03.2023 | 11:40 Uhr von «Peter Gewalt»

Geopolitische Spannungen, steigende Zinsen, hohe Inflationsraten und dann auch noch die spektakuläre Bankenpleite in den USA sowie die Turbulenzen um die Schweizer Großbank Credit Suisse. Das Umfeld für die TiAM-Investment-Konferenz hätte kaum herausfordernder sein können. Vor dem Hintergrund dieser fragilen Lage analysierten Top-Experten verschiedener Fondsgesellschaften die Welt-und Börsengeschehnisse im Fünf-Sterne-Hotel Kempinski auf 1000 Meter Höhe mit einem ausgewählten Kreis an Asset Managern, Finanzberatern und Vermögensverwaltern die passenden Anlage-Strategien. Das waren die Themen...

Verluste vermeiden, Gewinne sichern

Sehr passend zur volatilen Lage auf den Kapitalmärkten stellte Uwe Diehl, Head of Sales bei ARTS Asset Management GmbH, zum Auftakt der Konferenz das Thema Verlustvermeidung in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. In seinem Vortrag „Erfolg durch Kontrolle – Verluste vermeiden besser als aufholen!“ führte er anhand von Beispielen aus, dass aus der Behavioral Finance-Forschung bekannt sei, dass der Mensch dazu neige, gravierende Fehler zu machen, gerade wenn es turbulent an den Börsen zugehe. Eine systematisches, regelbasiertes und strukturelle Analysestrategie vermeide diese Fehler. Zudem funktioniere die bekannte Buy-and Hold-Strategie, die viele Anleger verfolgen, heute nicht mehr. „Denn angesichts sehr starken Drawdowns kann extrem lange dauern, bis man seine Verluste wieder aufholt.“ Deswegen sei es besser die Verluste schon zu vermeiden, als sie dann wieder aufholen zu müssen. Dabei helfe eine quantitatives Handelssystem mit Risikokontrolle, das bei ARTS Asset Management zum Einsatz kommt. Sämtliche Anlageentscheidungen werden so nach einem definierten Regelwerk getroffen, und dies unabhängig von menschlichen Emotionen. Ziel sei es, Benchmark-unabhängig langfristig positive und risikoadjustierte Erträge zu erwirtschaften. Die Vermeidung großer Kursrücksetzer werde über ein aktives Risikomanagement erreicht, das Trends berücksichtige. Gemäß dem Motto „Gute Zeiten mitnehmen, schlechte vermeiden,“ wird die Aktienquote im Fonds reduziert, wenn die Märkte fallen, und erhöht, wenn der Aktienmarkt im Aufwind ist. In den dynamischen Fonds kann ARTS so die Aktienquote zwischen null und 100 Prozent variieren. Dabei werde nicht auf Einzeltitel, sondern auf Fonds und ETFs gesetzt, so Diehl.

Hochzinsanleihen sind wieder hochinteressant

Claudio da Gama Rose, Institutional Portfolio Manager bei RBC BlueBay Asset Management, erklärte in seinem Vortrag:„High Yield: Warum sich Anleger auf die Gesamtrendite konzentrieren sollten“ die Vorteile von Hochzinsanleihen. Die aktuellen Bewertungen aber auch fundamentale sowie technische Gründe würde derzeit für die Anlageklasse sprechen, betonte da Gama Rose. Denn eine drastischen Neubewertung habe die Rendite globaler Hochzinsanleihen inzwischen auf über 8,6 Prozent steigen lassen, was historisch betrachtet ein guter Einstiegspunkt für längerfristig orientierte Anleger sei. Renditen von rund acht Prozent würden ein gutes Sicherheitspolster gegen weitere Zins- und Spread-Volatilität bieten. Technische Unterstützung gebe es zudem, da das High Yield-Angebot auf dem Primärmarkt im Vergleich zum historischen Niveau niedrig bleiben dürfte und sich die Abflüsse des Jahres 2022 umkehren sollten, so Gama Rose. Weiterer Pluspunkt für die Anlageklasse: „Mittelflüsse in US-amerikanischen und europäischen High Yield-Fonds stabilisieren sich“, sagte Gama Rose. „Für 2023 sind erneut beträchtliche Zuflüsse in festverzinslichen Wertpapieren zu erwarten, wovon die High Yield-Anleihen Profiteure dieses Trends sein dürften.“ Die Herausforderung bestehe jedoch darin, dass größere Chancen nicht ohne Risiko sind. Höhere Zinsen über mehrere Quartale führten aufgrund des Drucks auf Unternehmensgewinne und Gewinnmargen tendenziell zu Zahlungsausfällen. „Aber die Fundamentaldaten der US-Unternehmen befinden sich in hervorragendem Zustand, um sich auf ein schwierigeres fundamentales Umfeld vorzubereiten“, sagte Gama Rose. „Der Verschuldungsgrad befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit dem vierten Quartal 2012.“

Schwellenländer sind eine attraktive Anlageidee

Steve Sun, Senior Portfolio Specialist für Emerging Markets Equity bei Morgan Stanley Investment Management, warf die Frage auf, ob und welche Schwellenländer im aktuellen Umfeld ein interessantes Anlageziel sein könnten. In seinem Vortrag „Schwellenmärkte - warum jetzt? Drei Ideen zumBetrachten.“ob er insbesondere hervor, dass Investoren ein Engagement in Schwellenländern daher vor allem aus zwei Gründen berücksichtigen sollten. Einerseits um ihr Risiko zu diversifizieren und andererseits, um Wachstumschancen in einer Welt zu ergreifen, die zumindest dieses und wohl auch nächstes Jahr mit einer Wachstumsschwäche zu kämpfen hat. Unterstützung kommt auch von der Währungsseite. Denn nach dem extremen Anstieg des US-Dollar sollten sich Schwellenländer-Währungen nun besser entwickeln. Und die Schwellenländer böten zudem eine ganze Vielzahl von Unternehmen mit großartige Wachstumsstorys. Besonders attraktiv findet Sun die wachstumsstarken Länder und Regionen wie Indien, Südostasien und China, auch wenn das Milliardenreich mit Problemen zu kämpfen habe. Nach vier Jahrzehnten des Wachstums steht Chinas Wirtschaftsmotor vor einer Reihe von Herausforderungen, so Sun. Das Schwellenländerteam von Morgan Stanley Team ist laut Sun auf der Suche nach Qualitätsunternehmen mit nachhaltiger Wachstumsdynamik. Dazu zählen etwa der argentinische Ebay-Konkurrent MercadoLibre und das taiwanesische Unternehmen Chailease Holding Company Limited, welches hauptsächlich in den Bereichen Leasing, Ratenzahlung und Forderungsübertragung tätig ist.

Warum Nachranganleihen kein Nachteil sind

Fiete Fischer, Portfoliomanager im Bereich Nachranganleihen bei ARAMEA Asset Management, informierte in seinem Vortrag „Nachrangig aber hochwertig – Hybridkapitalmit interessantem Chance-Risiko-Profil“ über den Investmentprozess und die Anlageziele des Aramea Rendite Plus. Dabei stellte Fischer zu Anfang die sehr besonderen Charakteristika der Hybridanleihen heraus. Diese können mit einer gutem Emittentenqualität, kurzen Restlaufzeiten und hohen Renditen punkten. Dem stünden Nachteile wie das Laufzeit- und Kuponrisiko sowie der nachrangigen Behandlung im Insolvenzfall gegenüber. Derzeit betrage die durchschnittliche erwartete Rendite des Aramea Rendite Plus rund acht Prozent im Jahr bei einer Restlaufzeit von drei Jahren. Die Rendite von Nachranganleihe setze sich dabei aus verschiedenen Teilen zusammen. Neben dem Bonitätsaufschlag sowie der Kompensation für das allgemeine Zinsänderungsrisiko erfolge eine Vergütung für die spezifischen Nachrangeigenschaften. Der Aramea Rendite Plus-Fonds investiere mit Fokus auf Kerneuropa und USA vor allem in Nachranganleihen aus dem Banken- und dem Versicherungssektor sowie von Industrieunternehmen. Auswahl gebe es reichlich. Insgesamt beträgt der Markt für Hybridanleihen über 1,8 Billionen EUR in knapp 4000 Bonds. In der nachhaltigen Variante des Aramea Rendite Plus kämen vier strenge Ausschlusskataloge, den des UNGlobal Compact, des Österreichischen Umweltzeichens sowie die der katholischen und evangelischen Kirche zum Tragen. Darüber hinaus würde beim Aramea Rendite Plus nachhaltig das Positiv-Screening von ISSESG genutzt. Durch diese Filter würden etwa 40 Prozenten der Emittenten für die nachhaltige Variante ausfallen, sagte Fischer.

Wohnimmobilien als Betongold

Viktoria Hoffmann, Fondsmanagerin bei Swiss Life Asset Managers, stellte in ihrem Vortrag Wohnimmobilien: Stabilitätsanker in unruhigen Zeiten? angesichts der Schlagzeilen rund um den Wohnungsmarkt folgende Trends fest. Erstens treibe ein Nachfrageüberhang in den europäischen Metropolen und Großstädten unverändert die Mieten, so Hoffmann. Zweitens wären die Mietmärkte in Europa stark konzentriert und würden weiter wachsen. Drittens hätten deutlich steigende Zinsen, eine sich abschwächende Konjunktur und eine Inflation 2022 bei Anlegern für viel Unsicherheit und im Ergebnis zu deutlich rückläufigen Investmentaktivitäten gesorgt. Aktuell würden die Investoren die Märkte vor allem sondieren und nur teils sich bietende Opportunitäten nutzen. Offene Immobilienfonds wie der Swiss Life European Real Estate Living and Working, der stark in Deutschland, Österreich und den Niederlanden investiert ist, würden davon profitieren, wenn der Großteil der Immobilien im Fonds mit Indexmieten ausgestattet ist, die an die Inflationsrate gebunden sind. Im Portfolio würden auf Grund verschiedener Megatrends in vier verschiedene Nutzungsarten investiert. Dazu zählen Gesundheitsimmobilien, da der demografische Wandel Investitionschancen in wirtschaftlich starken Regionen eröffne. Mit dem Thema Wohnen werde zudem das Potenzial des Megatrends Urbanisierung in Zuzugsregionen genutzt. Bei Büroimmobilien konzentriere sich der Fonds auf individuelle und zeitgemäße Bürokonzepte in attraktiven Städten. Und beim Einzelhandel liege der Fokus auf regionale dominierende Nahversorgungs- und Fachmarktzentren.

Edelmetalle als Renditetreiber

„Spielen dieNotenbanken ein doppeltes Spiel?“, lautete der griffige Titel des Vortrags von Ned Naylor-Leyland, Fondsmanager bei Jupiter Asset Management. Seine Antwort ist ein klares Ja. „Die Zentralbanken spielen immer ein doppeltes Spiel, “ erklärte Naylor-Leyland. Denn die Notenbanken hätten in den vergangenen zwölf Monaten kräftig zugekauft und hielten im Schnitt gut 50 Prozent ihrer Reserven in Gold statt in staatlichen Währungen. Es sei daher für Privatanleger nicht falsch, ebenfalls in das gelbe Edelmetall zu investieren, zumal die Realrenditen weiter fallen. Ohnehin hätten wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass eine feste Goldallokation von zwei bis fünf Prozent zu Portfoliodiversifikationszwecken optimal sei. Sehr bullish ist Naylor-Leyland für Silber. Die Markttechnik zeige bei Silber ein zunehmendes Momentum. Der kleine Bruder des Goldes habe daher  das größere Potenzial der beiden Edelmetalle. Auch weil Silber sich im strukturellen Angebotsdefizit bestehe und weil es im Gegensatz zu Gold auch in der Industrie verbraucht werde. Naylo-Leyland hält in seinem Fonds 30-50 Gold- und Silberminenunternehmen vor allem aus Nord- und Südamerika sowie Australien. Grund für sein Faible für Aktien, die rund 80 Prozent des Portfolios ausmachen: Investitionen in Minenaktien plus physisch unterlegtes Edelmetallexposure seien vorteilhaft, da kein Gegenparteienrisiko wie bei ETFs bestehe. Der Rest seines Portfolios würden auf Fonds entfallen, die Goldbarren halten.


Abgerundet wurden die beiden Konferenztage durch interessante Gastbeiträge. So beleuchtete Prof. Dr. Jens Kleine, Professor für Bankmanagement und Finanzwirtschaft an der Hochschule München, in seinem Vortrag „Asset Management meets Metaverse - Perspektiven und Use Cases“ die spannenden Investmentchancen im Metaverse. Und Prof. Dr. Kai Carstensen, Professor für Ökonometrie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, analysierte in seinem Vortrag „Schon wieder vorbei? Inflationsausblick und Szenarien“, das heiße Thema Teuerungsentwicklung. 

Am Ende zweier langer Konferenztage nahmen die zahlreichen Teilnehmer viele Denkaufgaben, aber im besten Fall noch mehr Anregungen für ihr Handeln mit auf den Weg nach Hause – bis zum nächsten Mal. Die Investmentkonferenz am Tegernsee steht bereits vor der Tür. Am 11. Mai 2023 geht es los. Noch sind Plätze frei. Anmeldungen sind möglich.




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