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Warum die Deutschen den Banken misstrauen und ihre Hausbank lieben

Merkwürdiges Umfrageergebnis: Banken sind schlecht, es lebe die Bank
Anlageberatung

Der Vertrauensverlust von Banken ist in Deutschland frappant. Europaweit sind nur italienische und spanische Finanzdienstleister noch mehr in der Gunst der Anleger gesunken als hierzulande. Das Paradoxe daran: An ihrer Hausbank haben die Deutschen offenbar wenig auszusetzen.

18.10.2016 | 10:37 Uhr von «Matthias von Arnim»

Die Beziehung der Deutschen zu ihren Banken gleiche einer Hassliebe, kommentiert die WELT die Ergebnisse einer Studie der Unternehmensberatung EY. In der Tat offenbart das gerade veröffentlichte EY Global Consumer Banking Survey einen merkwürdigen Widerspruch in der Haltung der Deutschen gegenüber der Finanzdienstleistungsbranche.

Auf der einen Seite lassen sie kaum ein gutes Haar an den Banken. In Deutschland geben zwei von fünf Bankkunden an, dass ihr Vertrauen in die Bankenbranche gesunken sei. Das ist europaweit nach Italien und Spanien der zweitschlechteste Wert für die Finanzdienstleister. Doch konkret nach Kritikpunkte befragt, geben 50 Prozent der Befragten in Deutschland an, ihrer Hausbank voll und ganz zu vertrauen. Zum Vergleich: Spanien und Italien gehören konsequenterweise in der EY-Umfrage zu den Schlusslichtern.

Diese Art der gespaltenen Kundenpersönlichkeit ist in kaum einem anderen Land so ausgeprägt wie in Deutschland. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young unter 55.000 Bankkunden aus 32 Ländern. Obwohl offensichtlich immer weniger Kunden in Deutschland der Finanzindustrie vertrauen, schätzen immerhin 45 Prozent der Befragten an ihrer Hausbank die zuverlässige Beratung. Für 37 Prozent ist die eigene Hausbank immer noch die erste Adresse in finanziellen Angelegenheiten. Zudem bescheinigen 35 Prozent ihrer Bank, dass sie schnell auf Anfragen reagiere. Im europaweiten Vergleich sind das Spitzenwerte. 

Vor allem die junge Kundschaft zieht es in Finanzangelegenheiten immer häufiger zu branchenfremden Anbietern, die mit mehr Mobilität und Service punkten. Im weltweiten Vergleich gilt Deutschland hier noch als Entwicklungsland: Während weltweit bereits fast jeder zweite Befragte Finanzdienstleistungen auch von Nichtbanken bezieht, sind es in Deutschland nur 28 Prozent. Das bedeutet aber auch: Es besteht noch viel Entwicklungspotenzial. Die Branche wird sich weiter verändern.    

Auch wenn die Aussagen zum Teil widersprüchlich erscheinen, sollten deutsche Banker bei einigen Teilergebnissen der Umfrage aufhorchen. Zum Beispiel, wenn es um Zukunftstechnologien geht: Denn das Online- und Mobilangebot der Geldhäuser bewerten deutsche Kunden deutlich schlechter als im weltweiten Schnitt. Nur 26 Prozent geben deutschen Online-Aktivitäten im Vergleich zu anderen Branchen eine Top-Note.   

Fazit: Obwohl immer mehr Menschen immer weniger Vertrauen in die Finanzindustrie haben, müssen sich die Hausbanken in Deutschland zunächst einmal keine großen Sorgen machen, viel Stammkundschaft zu verlieren. Die Deutschen bleiben tendenziell ihrer Bank treu. Sorglos sollten die Banken trotzdem nicht sein. Denn gerade die Umfrageergebnisse unter jungen Kunden zeigen, dass deren Wechselbereitschaft zunimmt.

(MvA)

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