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Versicherungsbetrug: Der Feind in meinem Bett

Versicherer können ihren Geschäftspartnern oft nicht trauen - Grafik: pixabay.com
Anlageberatung

Versicherer klagen seit Jahren über die Zunahme von Wirtschaftskriminalität. Eine Studie offenbart, dass die Betrüger oft aus den eigenen Reihen kommen. Insbesondere der Provisionsbetrug ist mittlerweile ein heikles Thema.

20.04.2017 | 11:07 Uhr von «Matthias von Arnim»

Die Versicherungswirtschaft war nach den Ergebnissen einer aktuellen Studie der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich von Wirtschaftskriminalität betroffen. 70 Prozent der Versicherer berichteten über mindestens einen Fall. Das ist eine Zunahme von 17 Prozentpunkten gegenüber der vorhergehenden Studie aus dem Jahr 2013. Laut der Studie, die im Auftrag des Analyse- und Beratungshauses pwc erstellt wurde, beruht dieser Anstieg vor allem auf der signifikanten Zunahme der Vermögenskriminalität.

Zwar sei die Versicherungsbranche für diese Art von Delikt natürlich besonders anfällig, doch der Trend weg vom Diebstahl und hin zum Betrug sei eine Entwicklung, die auch in der übrigen Wirtschaft festzustellen sei, so die Autoren der Studie. Der Anteil der Betrugskriminalität stieg im Durchschnitt aller Branchen in den vergangenen Jahren auf 37 Prozent – in der Versicherungsbranche liegt er bei beachtlichen 61 Prozent.

Bemerkenswerterweise zeigt sich eine ähnliche Entwicklung auch in der polizeilichen Kriminalstatistik. Während die Diebstahls- und insbesondere die Raubkriminalität seit Jahrzehnten stagniert oder sogar abnehmen, hat sich die Betrugskriminalität in den vergangenen zwei Jahrzehnten nahezu verdoppelt. Deutschland ist mit dieser Entwicklung nicht alleine. Generell zeichnet sich auch in anderen Industrieländern wie den USA und dem Vereinigten Königreich eine Entwicklung vom Diebstahl zum Betrug ab. Manche Wissenschaftler betrachten den Betrug daher als das charakteristische Delikt des 21. Jahrhunderts.

Die Täter kommen aus den eigenen Reihen

Kriminaldelikte in der Versicherungswirtschaft zeichnen sich jedoch im Vergleich zu anderen Branchen durch eine Besonderheit aus. Die betroffenen Unternehmen wurden erstens deutlich häufiger als im branchenübergreifenden Durchschnitt durch externe Wirtschaftsstraftäter geschädigt, nämlich in 44 Prozent der Fälle. Der Durchschnitt in anderen Branchen liegt bei 30 Prozent. Zweitens handelt es sich bei den Betrügern ganz überwiegend um Geschäftspartner und Dienstleister, nämlich in drei Viertel aller Betrugsfälle. Zu einem großen Teil geht dabei um Provisionsbetrug durch Versicherungsvermittler.

Beunruhigend ist für die Versicherungswirtschaft auch, dass etwa jeder zehnte Fall der Organisierten Kriminalität zugerechnet werden muss. Das Bundeskriminalamt (BKA) kommt in seinem Bundeslagebild übrigens zu einer ähnlichen Beurteilung der Risikolage.

Die Branche reagierte auf die Entwicklung in den vergangenen Jahren bereits mit schärferen Regeln und einem deutlichen Ausbau der internen Revision. Die aktuellen Ergebnisse könnten also ein Hinweis darauf sein, dass aufgrund der erhöhten Aufmerksamkeit in den Unternehmen mehr Delikte entdeckt werden. Es könnte aber auch sein, dass sich Betrüger und Betrogene einen Wettlauf liefern – und wie so oft, sind die Betrüger den Betrogenen den entscheidenden Schritt voraus.

(MvA)

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