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Friedhof der Index-Kuschler

Manche Fonds lehnen sich bequem an Indizes an – (c) lassededesignen/Fotolia
Anlageberatung

Die europäische Finanzmarktaufsicht ESMA hat vor einiger Zeit angekündigt, gegen Fonds vorgehen zu wollen, die aktiv gemanagt werden, tatsächlich aber nur einen Index abbilden. Verbraucherschützer nennen nun die vermeintlichen Übeltäter beim Namen und fordern mehr Transparenz.

17.02.2017 | 16:17 Uhr von «Matthias von Arnim»

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority, kurz ESMA) in einer Studie die Performance von rund 2.600 aktiv verwalteten Aktienfonds und deren jeweiliger Benchmark verglichen hat und zu einem erstaunlichen Ergebnis kam: Zwischen 5 und 15 Prozent der Produkte, die Anlegern das aktive Management des investierten Fondskapitals versprechen, bildeten demnach lediglich eins zu eins einen Index ab.

Die ESMA kündigte daraufhin Konsequenzen an. Man wolle hart gegen die vermeintlichen Täuscher vorgehen, die Geld für eine Leistung verlangten, die nicht nachzuweisen war. Schlimmer noch: Die meisten dieser Fonds schnitten schlechter ab, als ihr jeweiliger Vergleichsindex.

Passiert ist seit dieser Ankündigung: nichts. Die Liste der „verkappten Indexfonds“ liegt in einer der vielen Schubladen der Aufsichtsbehörde. Wer auf der Liste steht, ist nicht bekannt. Die aufgeregte Diskussion über Strafmaßnahmen seitens der ESMA ist einer Friedhofsruhe gewichen.

Verbraucherschützer fordern mehr Transparenz

Nun wirbelt der europäische Verbraucherschutzverband Better Finance neuen Staub auf. Mehr als die Hälfte der Aktienfonds in Europa verfolgten einen intransparenten Investment-Prozess, so die Agentur. Und etwa jeder sechste als „aktiv gemanagt“ beworbene Aktienfonds sei in Wirklichkeit ein sogenannter Indexschmuser.

In einem offenen Brief an die Politik fordert Better Finance mehr Transparenz und eine Offenlegung der ESMA-Liste. Die Verbraucherschützer gehen aber noch einen Schritt weiter: Sie nennen vermeintliche Index-Kuschler beim Namen. In einem öffentlich einsehbaren Dokument hat Better Finance eine Reihe von Fonds aufgelistet, die aktiv gemanagt werden, in Wirklichkeit aber nur so gut oder schlecht performen wie ein entsprechender Index.

Der Aufreger

Better Finance verglich die Daten von insgesamt 2.332 Ucits-konformen Aktienfonds mit den jeweils passenden Indizes. Datenbasis waren die Zahlen der Rating-Agentur Morningstar. Immerhin 165 Fonds davon klassifizierten die Anlegerschützer als „verkappte Indexfonds“. In der Liste der vermeintlichen Übeltäter finden sich eine Menge illustrer Namen wie die Fondsanbieter Allianz Global Investors, Aberdeen, Carmignac, DWS oder auch Pioneer und Vontobel. Die Liste dürfte also für Aufsehen sorgen.

Leider lückenhafte Untersuchung

147 Fonds wurden nicht untersucht, da in ihren Fondsprospekten keine Vergleichsindizes genannt wurden. Für weitere 1.172 Fonds fehlten in der Morningstar-Datenbank Angaben zur Berechnung der Kennzahlen „Active Share“. Deshalb fielen sie ebenfalls aus der Untersuchung heraus. Deshalb gibt das Studienergebnis in Prozent betrachtet nicht wirklich realistisch wieder, wie stark die Fondsbranche vom Index-Kuschelvirus befallen ist. Nicht alle Zahlen können also unkommentiert gelassen werden.

Es könnte trotzdem sein, dass die ESMA ihre verstaubten Schubladen nun noch einmal öffnet.

Die Liste der 165 "verkappten Indexfonds" als PDF-Dokument.

(MvA)

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