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Expertenanalyse: Die glorreichen Sieben – ewige Sieger?

Microsoft und Co dominieren die Börsen
Aktien

Regelmäßig veröffentlichen führende Vermögensverwalter fundierte Einschätzungen zu den Finanz- und Kapitalmarktmärkten. Um einen Überblick zu erhalten, fasst TiAM FundResearch die wichtigsten Aussagen für Sie kompakt zusammen.

08.03.2024 | 12:15 Uhr von «Peter Gewalt»

Die Finanzmarktexperten analysierten in den vergangenen Wochen insbesondere die Entwicklung und Aussichten der sieben US-Technologiegiganten Microsoft, Google, Amazon, Apple, Tesla, Nvidia und Meta am Aktienmarkt.

So bewerten die Analysten von Commerzbank Research die Situation der glorreichen Sieben wie folgt:

„Für die "Glorreichen Sieben“ als Gruppe gilt, dass sie im Laufe der Zeit nachweisen müssen, dass die Bewertungsprämie, die sie gegenüber dem Markt aufweisen, auch gerechtfertigt ist. Die erwarteten Gewinnsteigerungen müssen sich einstellen. Die Historie zeigt, dass lukrative Trends am Markt schnell Nachahmer finden, die die Margen der „First-Mover“ unter Druck bringen (die Anteilseigner von Yahoo oder dem Hersteller des Blackberry können ein Lied davon singen), oder die Regulierungsbehörden auf den Plan treten. Derzeit zeichnet sich solcher Gegenwind nicht ab und wir erwarten, dass die Titel die an sie gerichteten hohen Erwartungen weiter erfüllen.

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Micrisoft-Anteil

Quelle: Commerzbank Research

Als Anleger sollte man sich der Risiken aber zumindest bewusst sein, denn auch das Platzen der Tech-Blase zur Jahrtausendwende war in letzter Instanz auf das Nichterfüllen der hohen Erwartungen zurückzuführen. Dabei ist es uns wichtig zu betonen, dass die bereits jetzt erreichte Profitabilität vieler Unternehmen – obwohl das Thema KI in der Breite noch in den Kinderschuhen steckt - bereits ein Ausmaß angenommen hat, welches so manche Erwartung in den 2000er Jahren übertrifft. Wir wollen nicht darüber spekulieren, ob es sich angesichts der Kursentwicklung bereits um eine Blase handelt oder nicht. Das weiß man immer erst hinterher. Aber eines ist allen Marktübertreibungen gemein: Das ganz große Geld wird am Schluss der Blase vor dem Platzen verdient.“

Gewinnwachstum Sieben

Dr. Ernst Konrad, Geschäftsführer und Lead-Portfoliomanager bei Eyb & Wallwitz  ist der Meinung, dass die glorreichen Sieben haben auch in diesem Jahr gute Chancen, ihren Erfolgskurs fortzusetzen:

„Trotz durchwegs positiver Jahreszahlen mussten einige der glorreichen Sieben (Tesla, Meta, Alphabet, Amazon, Apple, Microsoft und Nvidia) nach der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse Kurseinbrüche hinnehmen. Manchen Anlegern schien das Wachstum nicht stark genug zu sein. Doch von diesen negativen Kurzschlussreaktionen sollte man sich nicht verunsichern lassen, meint Dr. Ernst Konrad, Geschäftsführer und Lead-Portfoliomanager bei Eyb & Wallwitz. Die glorreichen Sieben haben auch in diesem Jahr gute Chancen, ihren Erfolgskurs fortzusetzen.

Die glorreichen Sieben haben eine sehr starke Positionierung in einem unübersichtlichen Markt. Diese Position führt zu sehr hohen Erwartungen, bei denen jedes Haar in der Suppe zu negativen Reaktionen führt. Anleger sollten sich aber nicht von solchen Börsenreaktionen abschrecken lassen. Das Schielen auf Quartalsberichte ist ohnehin etwas kurzsichtig. Unternehmen wie Alphabet oder Microsoft sind attraktiv, weil sie gute Geschäftsmodelle aufweisen und von nachhaltigen Wachstumstrends profitieren. In welchem Quartal das Wachstum besonders stark ausfällt ist dabei eher nebensächlich.

KI als Kurstreiber
Die glorreichen Sieben haben besonders stark vom Wachstumstrend künstliche Intelligenz profitiert. Dabei nutzen Firmen wie Meta, Microsoft oder Alphabet ihre besondere Stellung als „disruptive Monopolisten“. Während die Unternehmen beim Thema KI allesamt Herausforderer sind, die um eine Vormachtstellung kämpfen, profitieren sie von ihren Monopolstellungen in anderen Bereichen. Durch ihre guten Geschäftsmodelle haben sie tiefe Taschen, mit denen sie deutlich stärker in Innovationen wie die KI investieren können, als es kleineren Unternehmen möglich ist. Das sehen auch die Anleger, und entsprechend groß ist ihr Vertrauen in die Tech-Riesen.

Das Wertschöpfungspotenzial
Das Geschäftsmodell mit der KI ist besonders interessant, weil es sich leicht mit den bereits etablierten Geschäftsfeldern vieler Tech-Riesen verbinden lässt. Meta und Alphabet haben Zugang zu riesigen Datenmengen, mit denen eine KI trainiert werden kann. Microsoft stellt schon jetzt einen großen Teil der Recheninfrastruktur für Unternehmen wie OpenAI mit ihrer KI ChatGPT, und Nvidia baut Chipsätze für die Rechenprozesse. Apple, Alphabet und Microsoft kontrollieren den Markt der Endgeräte und -nutzer, auf denen das Potenzial für KI besonders hoch ist. Es gibt also große Synergien mit den bereits etablierten Geschäftsmodellen.

Auch wenn aktuell vor allem die glorreichen Sieben vom Wachstumstrend KI profitieren, könnte sich das Wertschöpfungspotenzial am Ende an ganz anderer Stelle materialisieren. Anleger sollten sich bewusst machen, dass KI auch in anderen Sektoren ihr Potenzial für schöpferische Zerstörung entfalten kann. Der Staffelstab der Wertschöpfung wird von den Enablers an die Adopters weitergereicht werden. Am Ende könnten also gerade jene Unternehmen profitieren, die besonders gewinnbringende Anwendungsbereiche für die KI finden und erschließen. Man denke hier beispielsweise an die Pharmaindustrie oder auch die Anbieter von CRM-Software.

Auch das Marktumfeld beachten
Ein anderer Sektor voller Monopolisten ist die Herstellung der nötigen Rechenkapazitäten und Mikrochips. Egal welche KI sich am Ende etabliert, sie wird enorme Rechenkapazitäten benötigen. Unternehmen wie TSMC, Nvidia oder ASML, die in ihren jeweiligen Bereichen der Chipherstellung marktführende Rollen einnehmen, haben damit auch ein besonderes Potenzial, vom KI-Trend zu profitieren. Diesen Unternehmen kann es am Ende des Tages egal sein, welche KI sich durchsetzt, denn jede wird die Nachfrage nach neuen, leistungsfähigeren Chips gleichermaßen befeuern.

Die glorreichen Zeiten sind noch nicht vorbei

Die glorreichen Sieben werden weiter Wachstumstreiber bleiben. In einer schwierigen Konjunkturphase, die von Volatilität und geopolitischen Unsicherheiten geprägt ist, stellt nachhaltiges Wachstum ein knappes Gut dar. Die enormen Gewinne sind ein weiteres Zeichen für die Robustheit und Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle. Vor diesem Hintergrund ist die auch auf den ersten Blick hohe Bewertung zu relativieren In näherer Zukunft gibt es vermutlich einfach keine Herausforderer, die mit einer solchen Marktmacht mithalten können, und das dürfte sich auch im Aktienkurs widerspiegeln."

Kurse Sieben

Die Magnificent Seven – ewige Sieger?” fragt Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE:

Die Magnificent Seven - eine Anspielung auf den Film Die glorreichen Sieben - bezeichnen im Finanzjargon sieben US-amerikanische Unternehmen, die sich durch zwei wesentliche Eigenschaften auszeichnen: ihre große Marktkapitalisierung und ihre enge Beziehung zum Technologiesektor, dem die meisten von ihnen übrigens gar nicht angehören.

S&P 500 im Griff der glorreichen Sieben

Microsoft, Apple, Google, Amazon, Meta, Nvidia und Tesla waren 2023 die wichtigsten Triebkräfte des S&P 500, da sie für fast zwei Drittel seines Wachstums verantwortlich waren. Auch zu Beginn dieses Jahres tragen diese wenigen Unternehmen wieder maßgeblich zum Aufwärtstrend des Index bei. Ohne Tesla stehen sie für fast die Hälfte des Anstiegs des S&P 500 bis zum 25. Januar 2024.

Die Zahlen dieses magischen Septetts sind schwindelerregend. Mit fast 11 Billionen Dollar ist ihre Marktkapitalisierung zusammengenommen größer als die aller nationalen Aktienmärkte – mit Ausnahme des amerikanischen, versteht sich. Des Weiteren ist ihre Marktkapitalisierung größer als das nationale Bruttoinlandsprodukt aller Länder der Welt, wenn man die USA und China ausklammert. Im amerikanischen Leitindex S&P 500 haben diese sieben Werte eine Gewichtung von fast 30 Prozent, was der Gewichtung der 400 „kleinsten“ Werte entspricht. Zum 25. Januar 2024 leistete Nvidia mit einem Plus von rund 25 Prozent den bedeutendsten Beitrag zur Performance des S&P 500 seit Jahresbeginn. Wie bereits 2023, als der US-Riese 239 Prozent zulegte, war dies auf die Nachfrage nach Hardware für die Entwicklung von generativer künstlicher Intelligenz (KI) zurückzuführen.

Gemeinsame Vision, unterschiedliche Strategien: Die Tech-Giganten im Vergleich

Doch obwohl der gemeinsame Nenner der glorreichen Sieben die Innovation ist, haben sie unterschiedliche Merkmale. Einige von ihnen sind der Industrie zuzuordnen, wie etwa Tesla in einer über hundert Jahre alten Branche, oder Nvidia mit seiner Produktion von Prozessoren – vor allem für die KI. Google, Microsoft und Meta bieten hingegen rein digitale Dienstleistungen an. Sie befinden sich ebenso an einem Scheideweg wie Amazon in den Bereichen E-Commerce, Logistik und Cloud oder Apple als Entwickler digitaler Produkte und gleichzeitig Anbieter von Anwendungen.

Das Wachstum ihres Umsatzes und ihrer Ergebnisse muss sehr stark sein, um derart hohe Bewertungen zu rechtfertigen. Im Falle einer Enttäuschung können sie hart bestraft werden. Ein Beispiel dafür ist die Abstrafung von Tesla an der Börse, nachdem das Unternehmen enttäuschende Ergebnisse veröffentlicht hatte, obwohl sein Model Y das weltweit meistverkaufte Auto des Jahres 2023 war. Mit einem Kursrückgang von 26 Prozent seit Jahresbeginn gehört Tesla bereits zu den Schlusslichtern im S&P 500. Die letzte Januarwoche wird entscheidend dafür sein, inwieweit diese Unternehmen in der Lage sind, Ergebnisse zu liefern, die den Erwartungen der Anleger entsprechen. Denn fünf von ihnen planen, zwischen dem 30. Januar und dem 1. Februar ihre Ergebnisse zu veröffentlichen.

In dem Western Die glorreichen Sieben inszeniert John Sturges die Geschichte mexikanischer Bauern, die von Banditen bedroht sieben Söldner anheuern, um ihr Dorf zu beschützen. Nur drei dieser Söldner kommen mit dem Leben davon. Hoffen wir, dass es den glorreichen Sieben der Wall Street besser ergeht.

Einheit Sieben

„Die Zukunft der Tech-Aktien“ analysiert Roman Przibylla, Head Public Solutions, Head Public Solutions bei CAT Financial Products:

„Die Magnificent 7 haben mittlerweile ein Niveau erreicht, das sie auch in Zukunft halten dürften. Nvidia ist derzeit nicht aufzuhalten und die Nachfrage nach Hochleistungschips für den Einsatz von künstlicher Intelligenz ist nach wie vor unglaublich hoch. Das wird auch noch eine Weile so bleiben. Amazon ist ein echtes Plattformunternehmen und hat eine enorme Dominanz, die es weiterhin gewinnbringend ausspielen wird. Alphabet und Apple sind derzeit etwas ins Stocken geraten, aber langfristig wird es auch hier weiter aufwärts gehen. Meta hat das letzte Jahr genutzt, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Auch hier ist mit einer Fortsetzung des Trends zu rechnen. Einziges Sorgenkind ist derzeit Tesla, die sich in der Phase befinden, in der sich Meta letztes Jahr befand. Tesla muss nun beweisen, dass es den Margenverfall stoppen und weiter wachsen kann.

Tech-Aktien der nächsten Generation rücken nach

In den letzten Jahren standen Cyber Security und Cloud Computing im Mittelpunkt. Aktuell lohnt es sich, weniger nach einzelnen Branchen, sondern im Detail zu untersuchen, welche Unternehmen am meisten vom Einsatz künstlicher Intelligenz profitieren können. Neben Halbleiterunternehmen wie Nvidia, AMD und Super Micro Computer sind dies in der breiten Öffentlichkeit noch unbekannte Tech-Werte wie Gitlab, Palantir, Samsara oder Cloudflare. Diese Tech-Aktien der nächsten Generation werden im Next Generation Tech+ Index für Privatanleger investierbar gemacht.

Aufsteiger Broadcom und Eli Lilly

Mit einer Marktkapitalisierung von 583 Milliarden US-Dollar und einem Jahresumsatz von 35,8 Milliarden US-Dollar ist auch der Halbleiterhersteller Broadcom ein echter Gigant, der das Potenzial hat, zu den Magnificent 7 aufzuschließen. Zu Unrecht wird dem Unternehmen derzeit jedoch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Denn der Halbleiterhersteller spielt beim Thema künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle. Insbesondere generative KI wie ChatGPT und DALL-E 3 von OpenAI machten im vergangenen Jahr 15 Prozent des Chip-Umsatzes von Broadcom aus – Tendenz steigend. Stark ist Broadcom auch bei kundenspezifischen Chips, die hohe Rechenleistungen bewältigen können. Zu den Kunden von Broadcom zählen unter anderem Apple und Alphabet, die langfristige und lukrative Verträge mit dem Unternehmen abgeschlossen haben.

Das Unternehmen Eli Lilly ist kein Technologieunternehmen, aber die Aktie ist in diesem Jahr bereits um 34 Prozent gestiegen, was auf die Nachfrage nach den Medikamenten Mounjaro und Zepbound gegen Diabetes und Fettleibigkeit zurückzuführen ist. Dadurch stieg die Marktkapitalisierung von Eli Lilly auf über 740 Milliarden US-Dollar, womit das Unternehmen zu den zehn wertvollsten Unternehmen im S&P 500 Index zählt. Der amerikanische Hersteller von Medikamenten zur Gewichtsreduktion könnte somit das nächste Unternehmen werden, das die Marke von einer Billion US-Dollar Börsenwert überschreitet und damit Tesla in der Magnificent 7 ablöst.“

Bewertungen Sieben

Eine Glorreiche Bewertungslücke statt glorreicher Sieben sieht Jonas Edholm, Lead Portfolio Manager, SKAGEN Focus:
„Die starke Herdenmentalität an den Börsen trieb zuletzt immer mehr Anlagekapital in die größten Börsenunternehmen. Vom Hype um Künstliche Intelligenz (KI) profitierten vor allem die Aktien der „Magnificent Seven“ mit Microsoft, Google, Amazon, Apple, Tesla, Nvidia und Meta. Die Zunahme passiver Strategien, bei denen die Größe und nicht die Bewertung im Vordergrund steht, trug zusätzlich zum Boom bei. In der Summe führte dies zu enormen Konzentrationsrisiken bei globalen passiven Aktienstrategien. Unserer Meinung nach könnte sich Anlegern eine einmalige Gelegenheit bieten, um von der Umkehr dieser Marktanomalie zu profitieren.

KGV-Caps

Auf die Rückkehr zum langfristigen Mittelwert setzen

Small- und Mid-Cap-Aktien, insbesondere aus dem Value-Bereich, wurden vom Mainstream zuletzt zunehmend ignoriert. Außerdem wurden die Titel durch die schwächere Konjunktur, höhere Zinsen und Risikoprämien sowie nachlassende M&A-Aktivität teils hart getroffen. Die Bewertungen sanken in der Folge auf teils rekordtiefe Niveaus. Der langjährige Bewertungsaufschlag von Small- und Mid-Caps hat sich seit 2020 ins Gegenteil umgekehrt; sie werden nun mit dem größten Abschlag gegenüber größeren Unternehmen seit Beginn der MSCI-Datenerfassung im Jahr 2004 gehandelt (Abbildung 1).

KBV-Caps

Die Bewertungslücke zeigt sich noch deutlicher beim Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Interessanterweise begann sich der aktuelle Abschlag hier bereits im Jahr 2015 abzuzeichnen, als der hauptsächlich in den USA angesiedelte Big-Tech-Komplex entstand und die Buchwertmultiplikatoren in die Höhe schossen (Abbildung 2).

Small Caps preisen Rezession ein
Die Bewertungen der globalen Small- und Mid-Caps, insbesondere der zyklischsten Unternehmen, preisen deutlich eine Rezession ein. Dies deutet unserer Meinung nach auf ein interessantes Chancen-Risiko-Verhältnis hin. Denn die Bewertungen kleinerer Unternehmen haben in der Vergangenheit jeweils mit Eintritt der Rezession begonnen, sich stark zu erholen. Besonders interessant: Wenn den Notenbanken doch die weiche Landung gelingt und eine Rezession vermeiden wird, dürfte das einen noch größeren Bewertungsschub bei Small Caps bewirken – die aktuell für die Rezession gepreist sind.

Konzentrationsrisiken nehmen zu
Was für Large Caps gilt, gilt ganz besonders für die Magnificent Seven: Ihr durchschnittliches KGV beträgt sogar 28,3, verglichen mit 16,8 für den MSCI AC World Large Cap und 15,3 für den MSCI AC World Small Cap Index. Anstatt also von den glorreichen Sieben zu sprechen, sollten wir vielleicht von der glorreichen Lücke sprechen. Vergleicht man schließlich die Marktkapitalisierung der verschiedenen Bereiche des globalen Aktienmarktes, so kann man leicht zu dem Schluss kommen, dass der gesunde Menschenverstand nicht das vorherrschende Prinzip ist. Die „Magnificent Seven“ haben heute fast 25 Prozent mehr an Marktwert als der gesamte europäische Aktienmarkt und sind 50 Prozent größer als die 6.000 Firmen des globalen Small-Cap-Index zusammengenommen. Sie machen mehr als ein Viertel des S&P 500 Index und 17 Prozent des gesamten globalen Aktienmarktes aus – ein enormes Konzentrationsrisiko für passive Anleger.

Mean-Version könnte bevorstehen
Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass wir vor einer enormen Mean-Reversion-Bewegung stehen, bei der sich die Markt- und Makrodynamik ändert und sich die ungewöhnlich große Bewertungslücke zwischen den Marktsegmenten schließt. Das ist gerade vor dem aktuellen Hintergrund relevant: Da wir uns auf einen Zinssenkungszyklus im Jahr 2024 zubewegen, könnte der abnehmende Druck durch die Inflation und die Kreditkosten ein starker Treiber für die Neubewertung von Small Caps sein, insbesondere von solchen, die im Vergleich zur normalisierten Ertragskraft außergewöhnlich günstig sind.

Wir beobachten auch eine zunehmende Anzahl von Konsolidierungsereignissen, da industrielle und strategische Käufer durch die niedrigen Preise angelockt werden.

In Einklang mit diesen Bewertungsanomalien sehen für unsere Portfoliotitel ein ungewöhnlich großes Aufwärtspotenzial von 70 Prozent, wenn sich das „Magnificent Gap“ schließt und sich das Potenzial bei globalen Small- und Mid-Cap-Aktien in Kursgewinnen manifestiert.

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