Europäische Anleger tun sich schwer damit, die neuen Vorschriften zu verstehen, die die Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs-Merkmale (Environment, Social, Governance, ESG) von Portfolios bestätigen sollen.
Als der russische Präsident Wladimir Putin Truppen in die Ukraine schickte, machte er die jahrzehntelangen Bemühungen zunichte, den Frieden in Europa nach dem Kalten Krieg zu festigen. Für Anleger hat die neue Situation eine Reihe von Fragen aufgeworfen, die unsere Analyse von Anlageklassen und Wertpapieren bestimmen.
Eine Explosion von ESG-Anleiheemissionen: Die Emission von ESG-Anleihen erreichte im Jahr 2021 einen neuen Höchststand. Obwohl Europa weiterhin führend ist, haben weitere Regionen diese Finanzierungsstrukturen schnell übernommen.
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Weltwirtschaft erschüttert und vor allem die Energie- und Rohstoffpreise weiter in die Höhe getrieben. Die neuen Inflationskatalysatoren werden sich unterschiedlich auf geldpolitische Maßnahmen auswirken, da die verschiedenen Weltregionen unterschiedliche Ausgangspositionen haben, was ihre Fähigkeit, höheren Rohstoffpreisen standzuhalten, bestimmen wird.
Durch die Untersuchung der Governance oder Unternehmensführung einer Einrichtung, also der Praktiken und Prozesse, die zur Leitung und Verwaltung der Einheit eingesetzt werden, erhalten Anleger wichtige Einblicke in die Ethik, das Risikomanagement und die allgemeine Nachhaltigkeit eines Landes oder Unternehmens.
Nachhaltige Investmentfonds schießen wie Pilze aus dem Boden. Laut Morningstar stieg das weltweit verwaltete Vermögen von Fonds, die ein Nachhaltigkeitsziel verfolgen, bis zum 31. Dezember 2021 auf 2,75 Billionen US-Dollar und damit fast auf das Dreifache des Niveaus vor der Pandemie.
Das globale Klima ist ein enorm komplexes System, und mit der Verschärfung des Klimawandels werden schädliche Klimaereignisse kaskadenartig aufeinander folgen.
In den vergangenen zehn Jahren haben Staatsanleihen meist positive Erträge und eine gewisse Stabilität in Multi-Asset-Portfolios gebracht. Doch seit Ende 2021 sind sie viel volatiler geworden, während die Märkte die Umstellung der Zentralbanken auf eine straffere Geldpolitik verarbeiten.
Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass solide Fundamentaldaten bei Unternehmensanleihen den Anlegern helfen können, den Zinssturm zu überstehen – vorausgesetzt, sie gehen bei der Risikobereitschaft selektiv vor.
Die Schwellenmärkte erlebten ein schwieriges Jahr 2021, das vor allem durch China und Südkorea belastet wurde. Doch die Schwellenländer sind vielfältig, und viele einzelne Länder haben gut abgeschnitten. Wir erwarten für 2022 eine Verbesserung an mehreren Fronten, und die Outperformance der Schwellenländer gegenüber den Industrieländern im Januar – trotz der turbulenten Marktentwicklung – ist ebenfalls ermutigend.