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„Eigentlich müsste die Inflation um die Ecke schauen“

Wie können Anleger in einem Umfeld niedriger Zinsen und niedrigen Wachstums Rendite erzielen? Diese Frage diskutieren Experten auf dem zweiten €uro Fund Forum in München.
Asset Management

Wie wirksam ist die Zentralbankpolitik? Die Teilnehmer der Paneldiskussion des zweiten €uro Fund Forums waren sich einig: Paradoxerweise führt die Politik des billigen, schnellen Geldes trotz großer Anstrengungen nicht zu stärkeren Investitionen der Unternehmen. Vor diesem Hintergrund sei der Spielraum der Aktienmärkte begrenzt.

31.08.2016 | 15:10 Uhr von «Teresa Laukötter»

Ob die EZB Helicopter-Money einführen sollte und ob das sinnvoll wäre, war eine Frage, die in beiden Panels debattiert wurde: „Das Instrumentarium ist lange noch nicht ausgeschöpft. Wir können in Japan sehen, dass man in den Aktienmarkt direkt eingreifen kann“, so Pictet-Experte Liebe. Sei es geboten, ließe sich Helikopter-Money auch direkt an die Bevölkerung verteilen. Allerdings unterliege dieses Instrumentarium gefühlt einer ganzen Reihe moralischer Tabus: „Die Situation, die wir nun mal jetzt haben ist, dass die Börsen sehr fragil sind und dass wir wohl zusehen müssen, wie wir die Wirtschaft und Finanzmärkte bei Laune halten können“, so Liebe. 

„Die Zentralbanken werden alles tun, um das System zu stabilisieren. In der Verzweiflung werden sie auch Helicopter-Money nutzen“, erwartet Liebe. BNP-Experte Knaus sieht die Diskussion darüber eher akademisch: „Wir brauchen es eigentlich nicht mehr, denn wir haben schon Helicopter-Money, wenn Staaten  ihre Defizite und  Schulden praktisch zu Nullzinsen finanzieren können und Zentralbanken Staatspapiere aufkaufen. Das ist eine Spirale in ein globales Schuldenproblem“, ist Knaus überzeugt. 

Auch die Wirksamkeit der Zentralbankenpolitik auf die Realwirtschaft war ein Thema, das die Panelteilnehmer stark im Konsens behandelten. Eindeutiges Statement: Paradoxerweise führt die Politik des billigen, schnellen Geldes trotz großer Anstrengungen nicht zu stärkeren Investitionen der Unternehmen. Wachstum und Konsum blieben gedämpft, zwei Entwicklungen, die durch die Geldpolitik der Zentralbanken eigentlich angekurbelt werden sollten.

Pictet-Experte Liebe schätzt vor diesem Hintergrund den Spielraum für die Aktienmärkte eher begrenzt ein: „So langsam sieht man, das jeder Sparer mehr und mehr betroffen ist.“ Negativzinsen oder bestenfalls Nullzinsen sorgten dafür, dass die Altersvorsorge vernachlässigt werde. 

Die Pensionskassen könnten ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen. Die Versicherungen ihre Leistungsversprechen nicht mehr halten. Im Grunde müssten beide das Geld ihrer Kunden in dieser Situation stärker in Aktien allokieren, was sie jedoch wegen vieler Regulierungsbestimmungen nur sehr begrenzt tun würden: „Das ist für die Anleger eine weitere schlechte Nachricht.“ Es könne gut möglich sein, dass die Politik der niedrigen Zinsen noch lange anhalte. „Demgegenüber haben wir gute Aktienjahre hinter uns, die Luft ist also eher begrenzt“, erwartet Liebe. 

Grundsätzlich sieht dies auch Uwe Röhrig so: „Die erzielbaren Renditen werden künftig niedriger ausfallen, als wir es gewohnt sind“, so der Senior-Equity-Specialist von UBS AM. Allerdings werde die Inflation, auf ein paar Jahre gesehen, wieder „um die Ecke schauen“: „Wenn die Konsumentennachfrage in Europa stärker zurückkehrt, sollten wir eine Rückkehr der Inflation und somit auch wieder höhere Renditen sehen.“ Allerdings verzeichnete die Mittelschicht in den letzten Jahren kaum noch Reallohnzuwächse, was einer höheren Inflation entgegenwirkt. Das Vordringen der Shared-Economy führt dazu, dass Unternehmen teilweise weniger investieren, beispielsweise in Autos oder Hotels, da der bestehende Kapitalstock effizienter genutzt wird. Die Digitalisierung wird zusätzlichen Druck auf die Mittelschicht ausüben: „Dass Jobs, die bislang von der Mittelschicht ausgeübt wurden, mehr und mehr von Bots ausgeführt werden, ist ein Trend, der sich über die nächsten Jahre beschleunigen wird“, erwartet Röhrig.

Teil 1: Renditequellen in unsicheren Zeiten

Lesen Sie den dritten Teil am Freitag.

(KR/DIF)

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