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Zinsen

Michael Thaler: Aus Strafzinsen wieder Rendite machen

Strafzinsen auf Firmenkonten sind mittlerweile üblich. Unternehmer haben jedoch Optionen, ihre Liquidität besser anzulegen.

21.02.2022 | 16:00 Uhr von «Michael Thaler»

Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer kennt es mittlerweile: Die Bank ruft an und bittet um einen Gesprächstermin. Bei diesem wird dann eröffnet, dass in Zukunft die Freigrenzen für die Liquidität deutlich reduziert werden. Für die darüber hinausgehenden Beträge sind Strafzinsen zu entrichten.

Oft bieten die Banken an, auf die Strafzinsen zu verzichten, wenn das Geld in andere Produkte der Bank angelegt wird. Diese Koppelgeschäfte laufen in etwa so: Wenn Sie einen Fonds mit Ausgabeaufschlag erwerben, dann erhöhen wir den Freibetrag. Letztlich zahlen Unternehmer dann bis zu fünf Prozent Aufschlag für den Kauf eines Fonds, den sie genauso gut über die Börse ohne Ausgabeaufschlag hätten erwerben können. Wenn ein Unternehmen also für 500.000 Euro im Jahr 0,5 Prozent Strafzinsen hätten zahlen sollen und stattdessen 50.000 Euro in einen Investmentfonds mit fünf Prozent Ausgabeaufschlag investiert, um den Freibetrag erhöht zu bekommen, dann zahlt es beide Male 2.500 Euro an die Bank.

Zwar steigt der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins angesichts der hohen Inflationsraten zu erhöhen. Letztlich wird die EZB ihrer politischen Linie treu bleiben. Länder wie Italien, Spanien oder Frankreich sind angesichts rekordhoher Verschuldungen auf eine günstige Refinanzierung angewiesen. Daher sollten Strafzinsen noch länger Realität sein. Aktuell gibt es zwar Verbraucherschutzklagen, die die Rechtmäßigkeit von Strafzinsen in bestimmten Fällen infrage stellen. Hier dürften mittelfristig die Erfolgsaussichten jedoch überschaubar sein.

Unternehmerinnen und Unternehmer müssen ihre Liquidität strukturieren. Kurzfristige Liquidität, die die nächsten drei Monate benötigt wird, sollte auf Girokonten bleiben. Gegebenenfalls können mehrere Bankkonten sinnvoll eingesetzt werden, sodass die Freigrenzen unterschritten werden. Zudem gibt es vereinzelt Tagesgelder, zum Beispiel bei ausgewählten Versicherungen, die noch strafzinsfrei sind.

Ab sechs Monaten Verfügbarkeit steigen die Optionen. Die V-BANK bietet beispielsweise ein innovatives Tresorgeld an, bei dem die Strafzinsen vor Steuern halbiert werden können. Ab sechs Monaten kann es sich auch lohnen, ein Depot zu eröffnen und festverzinsliche Wertpapiere von guten Emittenten zu erwerben. Steht die Liquidität länger als zwölf Monate zur Verfügung, sollten die Chancen eines Wertpapierportfolios in Betracht gezogen werden. Gegebenenfalls können kleinere Aktienpositionen integriert werden, was die Rendite deutlich anheben könnte. Dank eines digitalen Steuerreportings, welches mittlerweile von Fintech-Unternehmen angeboten wird, lässt sich der Verwaltungsaufwand für solche Depots deutlich verringern und sind kein Hinderungsgrund für die Nutzung des Kapitalmarktes.

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