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Volkswirtschaft

Ökonomen-Barometer: Ausstieg vom Ausstieg?

Die Mehrheit der Volkswirte ist für längere AKW-Laufzeiten. Das Thema spaltet auch die DAX-Konzerne.

24.11.2021 | 07:15 Uhr von «Wolfgang Ehrensberger»

Führende Volkswirte haben sich für eine Verlängerung der Laufzeiten
der deutschen Atomkraftwerke (AKW) ausgesprochen, um Versorgungsengpässe bei einem vorgezogenen Kohleausstieg zu überbrücken. In der November-Umfrage des Ökonomen-Barometers sprachen sich 60 Prozent dafür aus, 32 Prozent dagegen. Ebenfalls 60 Prozent bezeichneten den endgültigen AKW-Ausstieg nach dem Reaktorunglück von Fukushima 2011 als falsch, 30 Prozent als richtig.

Eine Laufzeitverlängerung gilt zwar unter Regierungsbeteiligung der Grünen als unrealistisch. Dennoch ist die Diskussion wieder aufgeflammt, auch angesichts des Ausbaus der Kernenergie in Frankreich. Die dortige Industrie bezieht zu 70 Prozent Atomstrom. Paris unterstützt Pläne der EU, Atomstrom als „grüne Technologie“ einzustufen. Berlin will im Gegenzug Erdgas als „Brückentechnologie“ einstufen lassen.

Auch unter den DAX-Konzernen wird das Thema Atomausstieg kontrovers diskutiert. „Ein schneller Beschluss des neuen Bundestags zur Änderung von Paragraf 7 des Atomgesetzes könnte den Weiterbetrieb der verbliebenen sechs deutschen AKW ermöglichen“, sagte der frühere BASF-Chef Jürgen Hambrecht gegenüber Medien.

2011 war Hambrecht noch für den raschen Ausstieg, den er aus heutiger Sicht als falsch ansieht: „Frankreich stärkt seine Wettbewerbsfähigkeit und schafft Wachstumspotenzial durch den Export von
klimaneutralem Strom, den wir in Deutschland brauchen.“

Ähnlich haben sich zuvor auch VW-Chef Herbert Diess und Linde-Chef Steve Angel geäußert. Dabei ist der deutsche AKW-Ausstieg schon fast vollzogen. Von den im Jahr 2011 laufenden 17 AKW sind heute noch sechs in Betrieb, die bis Ende 2022 abgeschaltet sein sollen.

Deshalb und wegen der politischen und gesellschaftlichen Übereinkunft zum Ausstieg erteilen deutsche Energiekonzerne wie EnBW, Eon und RWE einem Comeback der Kernenergie eine Absage. Der neue RWE- Chef Markus Krebber kündigte am Montag ein 50-Milliarden-Programm zum Ökostrom-Ausbau an. Ein vorgezogener Kohleausstieg könne gelingen, wenn gleichzeitig erneuerbare Energien, Netze und Speicher massiv ausgebaut würden, sagte Krebber. Auch beim Energietechnikkonzern Siemens Energy hält man einen Weiterbetrieb der AKW für unrealistisch. Das Thema sei politisch entschieden.

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