Mit Donald Trump ist ein US-Präsident ins Weiße Haus eingezogen, der politisch als unberechenbar gilt. Das sorgt auch für Unsicherheit an den Finanzmärkten. Vermögensverwaltende Fonds stehen in solchen Zeiten für Solidität und Stabilität.
24.01.2025 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»
In Zeiten großer Unsicherheit, wie sie durch geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Krisen oder plötzliche Marktverwerfungen ausgelöst werden können, bieten vermögensverwaltende Fonds eine wertvolle Anlagemöglichkeit. Diese Fonds kombinieren verschiedene Anlageklassen und Strategien, um Risiken zu streuen und potenzielle Renditen zu maximieren. Als wichtigste Vorteile, die vermögensverwaltenden Fonds in unsicheren Zeiten zugeschrieben werden, gelten insbesondere eine hohe Diversifikation mit einem breiten Spektrum von Anlagen, darunter Aktien, Anleihen, Immobilien und alternativen Investments sowie der oft sehr langfristig ausgelegte Anlagehorizont. In Krisenzeiten sinken oft die Preise für viele Vermögenswerte, was den Fondsmanagern die Möglichkeit bietet, zu günstigeren Konditionen einzusteigen. Langfristige Investoren können von diesen niedrigeren Kursen profitieren und sich strategische Positionen aufbauen, die sich bei einer Markterholung als gewinnbringend erweisen können.
Nicht zu vernachlässigen ist in diesem Zusammenhang der Ruf, den vermögensverwaltende Fonds bei Anlegern genießen. In turbulenten Zeiten neigen viele Anleger dazu, emotional zu handeln und ihre Investments aus Angst vor Verlusten zu verkaufen. Wer in einen vermögensverwaltenden Fonds investiert, gibt das Gefühl der Kontrolle ab und vertraut auf den langfristigen Erfolg. Die auch in Anlageklassen oft breit diversifizierten Fonds haben deshalb in Krisenzeiten erfahrungsgemäß weniger mit Kapitalabflüssen zu kämpfen als etwa reine Aktienfonds.
Auch wenn der Anlagehorizont bei den meisten vermögensverwaltenden Fonds sehr langfristig ausgerichtet ist, gibt es große Unterschiede in den konkreten Anlagestrategien. Die drei Klassiker sind die Kategorien „Ausgewogen“, „Defensiv“ und „Offensiv“. In der Regel definieren sich die Fonds der jeweiligen Kategorie über ihren Aktienanteil im Depot, manchmal auch kombiniert mit dem Einsatz von Derivaten zur Absicherung oder zur Generierung von Alpha. Die Auswirkung des Aktienanteils lässt sich deutlich an der Volatilität der Fonds ablesen. Faustregel: Je höher der Aktienanteil, desto höher die Volatilität. Für die Feinsteuerung des Portfolios in turbulenten Zeiten braucht es jedoch mehr als nur die Justierung der Assetklassen. Welches Fingerspitzengefühl die Asset-Manager für die Märkte haben, lässt sich an den langfristigen Performancekennzahlen ablesen. Und da zeigt es sich, dass es sich lohnt, die Entwicklung der zurückliegenden zwölf Monate ins richtige Verhältnis zu setzen. Kurzfristige Erfolge oder Rückschläge sollten bei dieser speziellen Art von Fonds deshalb nicht überbewertet werden.
In den vergangenen fünf Jahren haben sich verschiedene vermögensverwaltende Fonds in Deutschland hervorgetan, die Anlegern unterschiedliche Strategien und Renditen bieten. Die jeweils besten Fonds in den Kategorien Ausgewogen, Defensiv und Offensiv zeigen, dass es sich lohnt, einen genaueren Blick auf die verschiedenen Fonds zu werfen.
Top-Performer unter den unabhängigen vermögensverwaltenden Fonds über einen Zeitraum von fünf Jahren ist der DC Value Global Balanced (PT). Der Fonds verfolgt eine ausgewogene Anlagestrategie, die sowohl Aktien als auch Anleihen umfasst, um ein moderates Risiko bei gleichzeitig ansprechenden Renditen zu bieten. In den letzten fünf Jahren hat der Fonds eine Performance von 39,32 Prozent erzielt – bei einer vergleichsweise hohen Volatilität für dieses Segment. Vor diesem Hintergrund ist wohl auch das eher schwächere Abschneiden des Fonds in den vergangenen zwölf Monaten zu sehen.
Besser hat dies der Global Multi Invest C - EUR (ISIN DE000A1CUGL4) hinbekommen, der von ODDO BHF AM verwaltet wird. Dieser Fonds setzt auf eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg, hat in den letzten fünf Jahren eine Rendite von 36,10 Prozent erzielt und auch in den zurückliegenden zwölf Monaten seine Qualität unter Beweis gestellt. Platz drei unter den „Ausgewogenen“ belegt der antea - R. Der Fokus liegt auch hier auf einer Mischung aus Aktien und festverzinslichen Wertpapieren.
In der Kategorie der defensiven Fonds sticht der Luxembourg Placement Fund - Solitär II B hervor, verwaltet von UBS Asset Management. Dieser Fonds verfolgt eine konservative Anlagestrategie mit einem Fokus auf Stabilität und Kapitalerhalt, was sich in einer 5-Jahres-Performance von 18,88 Prozent niederschlägt. Auch im Jahresvergleich gehört der Fonds zu den besten seiner Klasse.
Der CORE Balanced EUR (T) wird von ERSTE-SPARINVEST KAG verwaltet und verfolgt eine ähnliche defensive Strategie. Der Fonds hat in den letzten fünf Jahren eine Performance von 15,64 Prozent erreicht. Ebenfalls erwähnenswert ist der R+P Rendite Plus UI - Anteilklasse I, verwaltet von Ringelstein & Partner Vermögensbetreuung GmbH. Dieser Fonds kombiniert defensive Anlagen mit einem gezielten Wachstumsgedanken und erzielte in den letzten fünf Jahren eine Rendite von 14,56 Prozent.
In der offensiven Kategorie ist der GlobalPortfolioOne (R) von Index Capital GmbH führend. Mit einer aggressiven Anlagestrategie, die stark auf Aktien setzt, erzielte dieser Fonds in den letzten fünf Jahren eine beeindruckende 50,53-prozentige Wertsteigerung.
Der Deka-BR 85 verfolgt ebenfalls eine offensive Strategie. Der Fonds hat in den vergangenen fünf Jahren eine Performance von 44,57 Prozent erreicht. Auch der BGF Global Allocation Fund D2 EUR, verwaltet von BlackRock, ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert. Dieser Fonds bietet eine globale Diversifikation mit einem starken Fokus auf Wachstumschancen und erzielte in den zurückliegenden fünf Jahren eine Rendite von 43,50 Prozent.
Fazit: Diese drei Kategorien zeigen deutlich die Vielfalt an Anlagestrategien und -möglichkeiten für Anleger in Deutschland. Wobei natürlich gilt: Die Wahl des passenden vermögensverwaltenden Fonds hängt immer stark von den individuellen Zielen und Risikobereitschaften der jeweiligen Anleger ab.
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