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TiAM Round Table Megatrends: Die Gewinnerthemen für dieses Jahrzehnt - Teil 1

Megatrends versprechen aussichtsreiche Investments mit erheblichem Wachstumspotenzial. Doch wie lassen sie sich identifizieren? Und vor allem: Welche Trends versprechen künftig das größte Potenzial? Beim TiAM Round Table in Frankfurt verraten Anlageexperten, wo Investoren jetzt hinschauen sollten.

23.08.2022 | 07:31 Uhr von «P. Gewalt, R. Kohl, A. Niederländer»

TiAM: Zum Start eine Frage an die ganze Runde. Was fasziniert Sie an Megatrends?

Dominik Issler: Megatrends geben Denkanstöße für gesellschaftspolitische Fragen, Umweltfragen und Technologie. Das ist spannend und hat vor allem Potenzial.

Walter Liebe: Die Geschäftsmodelle, um die es geht, wachsen weitgehend unabhängig von Störfaktoren. So entsteht das Alpha der Zukunft.

Christoph Schwarzmann: Solche Trends laufen länger als Konjunkturzyklen und wachsen stabiler als normale Geschäftsmodelle – vorausgesetzt, man folgt keinen Modeerscheinungen.

Matthias Mohr: Megatrends machen die Kapitalanlage besser greifbar, helfen Investoren, am Ball zu bleiben, und verhindern, dass diese zu schnell unruhig werden und aussteigen.

Felix von Hardenberg: Für uns gilt, dass Megatrends vielfältige Anlagemöglichkeiten schaffen und unserer Ansicht nach am besten in breit diversifizierten Portfolios umgesetzt werden.

Philipp Graf von Königsmarck: Megatrends in Form von Themenfonds sind Wachstumsbausteine, die Berater, Fondsselektoren und Asset-Allokierer in einer Gesamtstrategie einsetzen können.

TiAM: Bei dieser Meinungsvielfalt sollten wir zuerst klären, was Megatrends sind.

Issler: Ein Megatrend ist eine Entwicklung, welche die Gesellschaft und die Wirtschaft längerfristig und spürbar verändert. Viele denken dabei an technologische Impulse wie IT oder erneuerbare Energien, aber wir sehen das auch in anderen Bereichen. Für uns ist etwa die heraufziehende Inflation zu einem gewissen Grad auch ein Megatrend, weil sie Auswirkungen auf Investments, auf andere Megatrends und vor allem auf die Menschen hat.

TiAM: Interessanter Punkt. Teilen die anderen diese Auffassung?

Schwarzmann: Nein, wir sehen das anders. Ein Megatrend ist eine langfristige strukturelle Veränderung. In diesem Sinn ist für uns Inflation kein Megatrend. Es bedeutet aber nicht, dass ein Paradigmenwechsel bei der Inflation nicht die Art und Weise beeinflusst, wie wir Themen bewirtschaften und auf welche Einzeltitel wir setzen. Wir meinen, dass das konjunkturelle Umfeld maßgeblich für die taktische Steuerung zwischen Einzelthemen ist.

Liebe: Wir sehen das ähnlich. Inflation ist für uns ein zyklisches Phänomen und Megatrends haben die Eigenschaft, über Konjunktur- und Wirtschaftszyklen sowie Wahlperioden hinaus zu wirken und einen Bedeutungsgewinn zu erlangen.

von Königsmarck: Wir gehen das Ganze auf drei Ebenen an: Auf der übergeordneten Ebene gibt es die Megatrends, die bis zu 100 Jahre dauern können. Hier haben wir drei definiert – zum einen Energie und Ressourcen, dann Technologie und schließlich Demografie. Diese Entwicklungen sind zu breit, um sie investierbar zu machen. Daher gehen wir eine Ebene tiefer und kommen zu den Themen. Das sind langfristige strukturelle Veränderungen, bei denen mindestens zwei der drei Megatrends zusammenkommen. Wenn Technologie auf Energie trifft, ergibt dies das Thema Batterietechnologie. Themen überzeugen durch ihre Dynamik mit entsprechend hohem Wachstum. Und dann gibt es Trends, die zeitlich stark befristet sind und die man tunlichst meiden sollte.

von Hardenberg: Unserer Ansicht nach kann eine Entwicklung nur dann ein Megatrend sein, wenn sie einerseits eine Dauer von mehreren Jahrzehnten hat, andererseits Ubiquität. Heißt, Megatrends zeigen Auswirkungen in allen gesellschaftlichen Bereichen – in der Wirtschaft, im Konsum, im Wertewandel, im Zusammenleben der Menschen, in den Medien und im politischen System. Drittens muss ein Megatrend ein globales Phänomen sein, das vielleicht nicht überall gleichzeitig und gleich stark ausgeprägt ist, das sich aber früher oder später überall auf der Welt beobachten lässt. Und schließlich gehört auch Komplexität dazu. Megatrends sind vielschichtige und mehrdimensionale Trends, die durch ihre Wechselwirkungen evolutionären Druck erzeugen.

TiAM: Welche Megatrends erfüllen diese Kriterien?

von Hardenberg: Das sind ganz klar Innovation und Digitalisierung, aber auch die grüne Transformation. Das umfasst die Klimakrise und ihre regulatorischen und politischen Folgen, wie die Pariser Verträge, den EU-Aktionsplan samt Taxonomie oder die Green Deals in Europa und den USA. Spannend ist die Globalisierung, die immer häufiger als Deglobalisierung daherkommt. Einerseits sehen wir Wohlstandszuwächse und Lohnsteigerungen in den Schwellenländern, andererseits eine stärkere Lokalisierung des Energiemarkts und Reshoring mit dem Aufbau nationaler Lieferketten, insbesondere bei strategischen Gütern. Leider ist vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen auch Remilitarisierung ein großer Trend und nicht zuletzt Cyber Security.

Mohr: Hinzu kommt aus unserer Sicht der demografische Wandel, den man in Subtrends oder Themen herunterbrechen kann. Am Beispiel Nachhaltigkeit zeigt sich, wie ein Thema ein Megatrend werden kann. Vor zehn Jahren war es ein Modethema, das kam und ging. Heute ist Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken.

Teil 2 dieser Serie lesen Sie hier

Die Fondsportraits

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